Regensburg. Genau 30 Jahre, nachdem die historische Straßenbahn nach Regensburg zurückkehrte, haucht die Ostbayerisch-Technische Hochschule dem Triebwagen neues Leben ein. Im Rahmen einer Bachelorarbeit befasst sich der Student Jakob Hiltl am Lehrstuhl für Elektro- und Informationstechnik mit der Simulation der Antriebstechnik im Labor der OTH. Professor Dr. Bernhard Hopfensperger, Studiendekan an der OTH, sowie Walter Stelzl, Elektrotechnikmeister und Laborleiter führten im Rahmen der praktischen Vorarbeit erfolgreiche Motortests mit entsprechenden Messungen am Triebwagen durch.

Martin Kempter von der Techniker IG, Eberhard Selle Bahntechnikspezialist und pensionierter Lokführer, sowie Günther Dürrmeier, 2. Vorsitzender der IG und Ausbilder für Elektrotechnik, haben das Projekt von Seiten der Straßenbahner kräftig mit angeschoben.

Das.Stadtwerk unterstützt die Bemühungen um die fahrfähige Erhaltung mit der SFT und dem dortigen Leiter Thomas Edenharder sowie Helmut Dümler, pensionierter ehemaliger Leiter der RFT jetzt das.Stadtwerk Fahrzeug und Technik (SFT). Er erinnert sich:

"Es sind nun fast auf den Tag genau 30 Jahre, dass der Zug nach Regensburg zurückgekehrt ist. Die Speditionsfirma Schupp aus Griesheim sollte am 19./20. 11 1990 den Zug anliefern, so hatte ich es abgesprochen. Er kam dann genau eine Woche später, den Grund der Verzögerung weiß ich nicht mehr, wahrscheinlich Planung der Spedition. Der Transport kostete übrigens 5800 DM zuzüglich MwSt., den Preis des Zuges selbst habe ich nicht notiert. Man sprach von 5000 DM.

Der Zug wurde am Montag, 26.11.1990, in Darmstadt aufgeladen und traf abends gegen 20 Uhr in der Markomannenstraße ein. Da war natürlich nur noch der Tankdienst der Werkstatt da, die Abladung erfolgte am 27.11.1990 ab 7 Uhr mit Kranwagen von Sarnes."

Frank Steinwede, Leiter strategische ÖPNV Planung von das.Stadtwerk freut sich ebenfalls, daß diese alte Technik nach 30 Jahren immer noch funktioniert. „Hier wurde damals für die ‚Ewigkeit' gebaut und konstruiert." so Steinwede.

Jan Mascheck, 1. Vorsitzender ergänzt: „Nach dem Motortest und dem damit verbundenen Nachweis, dass die Straßenbahn fahren kann, wird die Restaurierung ausgeschrieben und beauftragt - unter Beibehaltung der Fahrtauglichkeit, so dass der Triebwagen in Regensburg fahrend zu besonderen Anlässen auf ‚fliegendem Gleis' eingesetzt werden kann!"