Nittenauer Gaudiwurm in Top-Form

Nittenau. Fast 30 Fußgruppen und Faschingswägen beteiligten sich dieses Jahr am Faschingszug der Allotria in Nittenau – so viele wie schon seit Jahren nicht mehr. Präsident Josef Süß war am Sonntag nachmittag bester Laune wegen des Erfolgs. Die Teilnehmer setzten kreativ Nittenauer Themen um. So beklagte eine Gruppe, dass es in der neuen Regentalhalle viel zu kalt sei und man für die Warteschlange vor dem Damenklo müsse man Betten aufstellen. Die „Flößer“ nahmen den umgesägten Fischbacher Christbaum aufs Korn. Das nächste Mal solle man ein Christbaumcasting stattfinden oder kommt es etwa zum „Brexit“, dass Fischbach an Nittenau keine Gebühren mehr zahlt?


Der TSV war mit mehreren Abteilungen dabei. Der Lauftreff als mexikanische Fußgruppe und die Fußballabteilung mit einem Wagen: „Make TSV great again“. „Wir wollen nicht nur in der Kreisliga spielen. Das Interesse am Fußball lässt nach. Wenn wir wieder in der Bezirksliga spielen, werden auch wieder mehr Zuschauer kommen“, hofft ein Mitglied.


Die derzeitige Stallpflicht für Geflügel war das Thema des KZV-Wagens, der auch mit Draht wie eine Hühnervoliere aussah. Die Festdamen der Berghamer Feuerwehr haben sich als weiße Hühner verkleidet und ebenfalls dieses Thema aufgegriffen.

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Der Trachtenverein „D`Regentaler“ hatten einen neuen Zunftbaum dabei „mit zehn Jahren Garantie“. Ein nicht alljährliches Highlight war der Kammerwagen der Neuhauser Faschingshochzeit, auf dem es sich die „Loamsiada“ bequem machten. Das Brautpaar selbst durfte in einem roten Sofa auf der Schaufel eines Traktors mitfahren. Auch ein Käfig für die „Schwiegermonster“ war dabei. Bürgermeister Karl Bley und seine Stellvertreter kamen als „die drei von der Tankstelle“ und schenkten Hochprozentiges aus.


Auch die örtlichen Faschingsgesellschaften Allotria Nittenau und „D`Rummlfelser“ aus Fischbach waren mit ihren Prinzenpaaren und Garden selbstverständlich dabei, ebenso wie das Weiberkomitee.
Wesentlich mehr Zuschauer als die letzten Jahre säumten die Straßen vom Torweg über die Hauptstraße bis nach Bergham. Das schöne und nicht zu kalte Wetter mag seinen Teil dazu beigetragen haben. Zweimal schlängelte sich der „Gaudiwurm“ durch die Stadt. Auf dem Kirchplatz wurde noch gefeiert und die Garden tanzten. Verhungern und verdursten musste auch keiner, es gab alkoholfreies und Hochprozentiges, sowie den berühmten „Bedlmo“.

Wieso sind die Nittenauer die „Bedlmo-Brater“?
Erzählt wird, dass vor über hundert Jahren ein Bettler in einer Schänke in Nittenau abgewiesen wurde. Weil es in der Nacht empfindlich kalt war, schlüpfte er in den öffentlichen Backofen, der noch etwas warm war. Als in der Früh der Ofen zum Backen angeheizt wurde, bemerkte man ihn zu spät. Ob dies den Tatsachen entspricht oder hoffentlich nur eine Geschichte ist, lässt sich nicht mehr genau feststellen.

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