Was wird aus dem Riederer?

Der kleine Ort Irlbach wäre ein Schmuckstück – wenn es trotz erfolgter Dorferneuerung nicht ein Menetekel nah an der Ortsmitte gäbe: Das ehemalige Gasthaus Riederer hat das Schicksal erlitten, das heute viele Dorfwirtshäuser ereilt. Es hat den Betrieb eingestellt und dämmert, um es positiv auszudrücken, im Dornröschenschlaf.


Jetzt hat Sebastian Koch als junger Bürgermeister ja durchaus das Potential zum Wachküssen, was er in seinem ersten Jahr im Amt schon mehrfach unter Beweis gestellt hat. Und er hat das Problem schon länger im Visier.


Sollte es noch jemanden gegeben haben, der bis dato noch nichts davon gehört hatte, dem half im Juli die altersschwache Scheune beim Wirtshaus auf die Sprünge. An einem sonnig-heißen Freitag sackte das Dach zusammen. Bürgermeister Koch und die Kreisfeuerwehrführung kamen mit dem Grünthaler Kommandanten Matthias Götzfried und Beamten der PI Regenstauf zum Schluss, dass wegen der akuten Gefahrensituation ein umgehender Abbruch nötig sei.
„Das sogenannte Riederer-Areal liegt bereits seit Jahren in einem tiefen Dornröschenschlaf. Mittlerweile ist das Grundstück alles andere als eine Augenweide. Insbesondere das ehemalige Wirtshaus befindet sich in einem äußerst unansehnlichen Zustand.


Wenn sich daran etwas verändern soll, muss sich fortan wohl verstärkt die Gemeinde einbringen“, sagt Koch. „Im Gemeinderat wird seit einigen Monaten darüber diskutiert, ob wir das Wirtshausgelände samt Gebäude erwerben und sanieren sollten.“
In der letzten Juli-Woche gab es einen Termin bei der Regierung, um abzuklären, ob ein solches Projekt auf Städtebaufördermittel hoffen könnte. „In jedem Fall werden wir aber nur tätig, wenn sich bereits im Vorfeld einer etwaigen Sanierung ein solider Pächter finden lässt”, resümiert Koch auch die leidigen Erfahrungen, die andere Bürgermeister mit gemeindeeigenen Wirtshäusern schon gemacht haben.
Von der baulichen Seite her scheint eine Rettung des Gasthauses möglich. Mauerwerk und Dach erwecken einen soliden Eindruck, der Rest des 1860 erbauten Gebäudes bedarf aber einer Grundsanierung – sämtliche Installationen müssen getauscht werden.


Kein Wunder, angesichts der Tatsache, dass die Bewirtschaftung bereits vor rund 20 Jahren endete. Koch bezieht sich auf Grobschätzungen, die von einem Kostenaufwand von rund 730.000 Euro für die Gemeinde ausgehen – brutto, ohne Zuschüsse.


Das Gasthaus dürfte aber im Bestreben, in Irlbach ein lebendiges Dorfleben zu erhalten, eine wichtige Rolle spielen. Und das nicht nur, weil es einen zentralen Part an der neuen Brunnenskulptur einnimmt.

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