Kreis Regensburg. Durch Corona haben regional erzeugte Lebensmittel einen Nachfrageanstieg erfahren. Somit haben auch die solidarischen Landwirtschaften einen weiteren Aufschwung erlebt. „Mit der Mitgliedschaft in einer solidarischen Landwirtschaft leisten unsere Landkreisbürgerinnen und Bürger einen aktiven Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz und erhalten zugleich schmackhafte, regionale Bioerzeugnisse für den Eigenbedarf", so Landrätin Tanja Schweiger. Bereits fünf SoLaWis gibt es im Landkreis Regensburg.

Vorteile für Landwirte und Verbraucher: Bio-Qualität und regionale Wertschöpfung

Solidarische Landwirtschaft – was heißt das: Es bedeutet eine Verbindung von Landwirt/Gärtner und Verbraucher. Die Vorteile für die Betreiber sind ein fester Abnehmerkreis, welcher die Kosten und Risiken mit ihnen teilt. Auf die Teilnehmer wartet eine reiche Ernte an ökologisch gewonnenen Lebensmitteln. Hierfür zahlen alle Teilnehmenden monatlich einen fixen Betrag. Mithilfe am Feld ist gerne gesehen. „Bei dieser Form der Kooperation gewinnen alle: Die Erzeuger haben Planungssicherheit, die Verbraucher bekommen wertvolle regionale Biolebensmittel und die Natur profitiert von der ökologischen Bewirtschaftung", argumentiert Öko-Modellregion Managerin Monika Ernst.

Fünf SoLaWis im ganzen Landkreis verteilt

Die solidarischen Landwirtschaften werden von ihren Mitgliedern, nachhaltig orientierten Verbrauchern, welche sich regional und gesund ernähren wollen, getragen. Interessierte Bürger aus Stadt und Landkreis können unter Folgenden wählen:

Die SoLaWi Tegernheim startet ins zweite Gartenjahr und vergrößert sich. Sie wirtschaftet nach dem Prinzip „Market Gardening", welches sich an den regenerativen Prinzipen der Permakultur orientiert. Die Gemüsepflanzen werden dicht gepflanzt, um so möglichst viel Ertrag auf kleiner Fläche zu erzielen. Der Boden wird möglichst wenig bearbeitet. Wer Lust hat mitzumachen, kann am 20. Februar bei der digitalen Bieterrunde einen Anteil sichern. Nähere Infos unter https://solawi-tegernheim.de/

Die SoLaWi Kareth/Lappersdorf (SoLaWiR) besteht aus 50 Mitgliedern und wird als Verein geführt. Ein großer Vorteil ist die Stadtnähe zu Regensburg, denn wer keinen Garten hat, kann sich hier mit regionalem Gemüse versorgen und zugleich selbst als Gärtner ausprobieren. Gegründet wurde die SoLaWi hauptsächlich von Studenten und Mitgliedern der „Transition-Bewegung". Das Besondere dieses Vereins ist die Heterogenität der Mitglieder. Wer Interesse hat, kann sich unter http://www.solawir.de/ informieren. Auch hier wird es eine Bieterrunde geben. Der Termin wird noch bekannt gegeben.

Die Ackerfläche der SoLaWi Jura befindet sich in der Nähe des Nittendorfer Waldkindergartens. Sie startet im Frühjahr diesen Jahres. Es gibt bereits drei angestellte Gärtner, die sich um die Feingemüsekulturen kümmern werden. Vorerst sollen Anteile für circa 50 Familien angebaut werden. Wer mitmachen möchte, kann sich unter www.solawi-jura.de informieren. Ende Februar ist auch hier eine Bieterrunde geplant.

Die SoLaWi Tiefbrunn bei Mintraching ist die „älteste" bio-zertifizierte SoLaWi im Landkreis. Auch hier gibt es ab März noch freie Ernteanteile. Die SoLaWi hat auch einen Hofladen und einige Nutztiere. Interessierte Verbraucher dürfen sich gerne selbst vor Ort überzeugen. Weitere Infos auf www.tiefbrunner-hofladen.de

Auch die SoLaWi Ferni bei Regenstauf will sich im April 2021 auf etwa 50 „Mitbauern" vergrößern. Zudem ist hier ein solidarisches Finanzierungskonzept geplant. Neu sind ein Mobilstall mit alten Legehennen-Rassen und eine Streuobstwiese. Ab Frühsommer wird es auch einen SB-Hofladen und ein Blumenfeld zum Selbstpflücken geben. Weitere Infos unter www.solawi-ferni.de

Gemüse und freilaufende Hühner der SoLaWi Ferni bei Regenstauf.