Eine Welle der Hilfsbereitschaft durchflutete die Pfarreiengemeinschaft Bodenwöhr, Alten- und Neuenschwand seit dem Aufruf im Pfarrbrief vor einigen Wochen, in dem Pfarrer Johann Trescher mitteilte, dass der Ausschuss „Mission“ des Pfarrgemeinderates sich entschlossen hatte, das Missio-Projekt „Katechistenausbildung in Burkina Faso“ zu unterstützen. Mit Erfolg, denn das Spendenaufkommen war enorm. Doch gibt es noch viel zu tun.

 

„Durch ihre Mithilfe kommt dieses Projekt jetzt ein ganz großes Stück voran.“ So dankbar zeigte sich Heidrun Göttler von der Projektförderung im Hause „missio München“ in ihrem Schreiben an Pfarrer Johann Trescher bzw. an die Pfarrgemeinde. 3.000 Euro konnten an Missio überwiesen werden. Diese Summe setzte sich ausschließlich aus Spenden zusammen, von den beiden Kirchenstiftungen, Einzelpersonen und aus dem Verkauf von Eine-Welt-Waren. Neben der seelsorglichen Betreuung bringen die bereits ausgebildeten Katechisten der Bevölkerung verbesserte Anbaumethoden bei, informieren über Hygienemaßnahmen und ausgewogene Ernährung und führen Alphabetisierungskurse durch. Somit helfen sie den Menschen zur Selbsthilfe.

Von diesen 3.000 Euro konnten landwirtschaftliche Geräte, Dünger und Saatgut angeschafft werden. Pfarrer Johann Trescher informierte im Gespräch, dass es jetzt verstärkt um die Ausbildung selber gehe. 1983 sei in Tougouri in der Diözese Kaya in Burkina Faso (früher Obervolta) das Ausbildungszentrum St. Lukas für Katechisten, die als Entwicklungshelfer und Wegbereiter des Glaubens tätig seien, gegründet. Seit dieser Zeit seien bereits über 300 Katechisten-Ehepaare ausgebildet worden. Dies seien junge Paare, die in ihren Dörfern das Leben mit der Bevölkerung teilen, ihnen effektivere Anbaumethoden beibringen, über Hygienemaßnahmen und ausgewogene Ernährung informieren. Sie führen Alphabetisierungskurse durch, halten Wortgottesdienste in priesterlosen Gemeinden ab, kümmern sich um Kranke. Sie leben ihren Glauben und bilden mit ihrer Arbeit das „Rückgrat der Kirche“. Die Ehefrauen der Katechisten erhalten ebenfalls eine Ausbildung, schwerpunktmäßig auf die Förderung der Frau ausgerichtet.

Die intensive Ausbildungszeit dauert vier Jahre. Die meisten dieser jungen Leute haben nie eine Schule besucht. Der Bildungsweg, den sie im Zentrum von Tougouri antreten, ist mehrspurig. Lesen und schreiben lernen bilden die Grundlagen. Zudem erhalten sie Unterricht in der französischen Sprache für das Studium der Hauptfächer Katechese und Liturgie. Dank ihrer Ausbildung im Katechistenzentrum können und müssen die Katechistenfamilien für sich selber sorgen. Mehrheitlich sind sie Bauer, Schreiner, Maurer, Mechaniker und Schneiderin.

Noch längst sind nicht alle Dörfer versorgt. Deshalb ist es der Diözese Kaya ein großes Anliegen, fortwährend junge Paare für diesen Dienst auszubilden, der zum Wohl aller Menschen beitrage. Für ein Paar seien pro Jahr 740 Euro sowie für Einzelpersonen 370 Euro an Ausbildungskosten veranschlagt. Aktuell werden 23 Paare und zehn Einzelpersonen ausgebildet. Missio werde um einen Zuschuss von 25.900 Euro pro Jahr gebeten. „Einen Teil davon wollen wir mit unseren Spenden übernehmen und damit Menschen zum christlichen Glauben und zur Selbsthilfe zum Überleben helfen“, so Pfarrer Trescher.

Und so lädt der Pfarrgemeinderat zum Hammersee-Spendenmarsch am Sonntag, 6. September ein. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Kirchplatz in Bodenwöhr zur Umrundung des Hammersees. Gedacht ist dabei an eine freiwillige Gabe von mindestens fünf Euro pro Teilnehmer für dieses Missio-Projekt. Schön wäre, wenn sich bereits im Vorfeld Sponsoren dazu finden ließen, die den Teilnehmern eine Spende mitgeben. Zudem findet zugunsten der Katechistenausbildung am Sonntag, 20. September nach dem Familiengottesdienst in Neuenschwand ein Kuchenverkauf statt. Wer bereit ist, dafür Kuchen zu spenden, soll sich im Pfarrbüro Neuenschwand melden. Denn viele Leute sollen für diesen guten Zweck Kuchen kaufen, eventuell hinsichtlich ihres gemütlichen Sonntagnachmittagskaffees bei sich zuhause.