Ostern, das Geschenk von Hoffnung und Zuversicht

Ostern ist das zentrale Fest der Christen, das seinen Höhepunkt in der Feier der Osternacht findet. 40 Tage Fastenzeit gehen ihr voraus. An Karfreitag gedenken die Christen des Leidens und Sterbens Jesu Christi, am Samstag der Grabesruhe. In der Nacht von Karsamstag auf Ostersonntag schließlich entfaltet sich der Triumph über den Tod in der Auferstehung des Herrn.

Trotz der vielen Menschen in der Pfarrkirche St. Barbara herrschte Stille ringsum. Das Portal öffnete sich und in Begleitung der Ministranten trat der Ortsgeistliche, Pfarrer Johann Trescher, ins Freie, um das Osterfeuer zu entzünden und zu segnen. An diesem neuen Feuer entzündete er die Osterkerzen, eine für die Pfarrkirche in Bodenwöhr sowie eine weitere, die in der Marienkirche in Blechhammer brennen wird.

Mit den Worten "Lumen Christi", betraten sie gemeinsam das in Dunkelheit liegende Gotteshaus. Das Licht der Osterkerze wurde an die Menschen in den Bänken weitergereicht. Aufmerksam lauschten die Gläubigen den Lesungen, die abwechselnd durch die Lektoren dargebracht wurden. Der Kirchenchor „Cho-St-Bar“ gestaltete die Messe feierlich mit. Dann endlich war es soweit: Die seit dem Karfreitag verstummten Kirchenglocken ertönten feierlich, die Orgel brauste, die Kirche erstrahlte wieder in ihrem gewohnten Licht.

Danach erfolgte die Tauffeier, in deren Verlauf die Segnung des Wassers vollzogen wurde und die Katholiken ihr Taufversprechen erneuerten. Der Gottesdienst setzte sich mit der Eucharistiefeier fort. Anschließend segnete Pfarrer Trescher die mitgebrachten Speisen, das Fleisch, das Brot, die Eier und das Salz sowie Sonstiges wie ein Osterlamm. Beim Auszug der Kirchenbesucher erhielten diese von Mitgliedern des Pfarrgemeinderates und von Pfarrer Johann Trescher gesegnete Ostereier, verbunden mit dem Wunsch für frohe Osterfeiertage. In der Neuenschwandner Pfarrkirche St Bartholomäus zelebrierte der Ruhestandsgeistliche, Pfarrer Georg Frank aus Nittenau, die Osternachtfeier. Zudem half er in der Pfarreiengemeinschaft bei den Ostergottesdiensten in Bodenwöhr und Blechhammer aus.

„Die ersten Zeugen waren keine leichtgläubigen Visionäre“, betonte Pfarrer Johann Trescher in seiner Ansprache. Vielmehr prüften sie kritisch, auch Zweifel und Fragen hatten sie durchmachen müssen. „Fragen wie, ‚war das wirklich so?‘ oder ‚Dürfen wir hoffen?‘“ tauchten auch bei ihnen auf“, schlug der Geistliche eine Parallele zu unserer Zeit. Tote stehen nicht auf, Hunger, Gewalt, Suchtkrankheiten, Sinnverlust, es sei verständlich, so Pfarrer Trescher, dass manche den Schluss ziehen: „Gott ist tot“.

Dem Apostel Johannes, des Lieblingsjüngers von Jesus, ging am Ostermorgen plötzlich die Wirklichkeit auf, bei der Begegnung mit dem Auferstandenen: „Gott ist gegenwärtig. Gott will nicht den Tod der Menschen, sondern das Leben.“ Der Auferstehungsglaube sei die Zusammenfassung unseres Glaubens. Dieser eröffne eine neue Sicht des Lebens. Das Leid dieser Welt werde nicht verharmlost und weggeredet, es füge sich vielmehr zu einem Ganzen. „Wo gibt es sonst eine Botschaft, mit der man leben und sterben kann?“

Der Apostel Petrus komme etwas beschwerlich hinterher. Auf Petrus sei die Kirche gegründet worden, Johannes habe ihm den Vortritt gelassen. Dies sei ein Symbol dafür, dass nicht der isolierte Einzelne zum Glauben finde. Jeder sei angewiesen auf die Gemeinschaft der Glaubenden. Glaube sei auch immer eine Wir-Erfahrung, wie die Erfahrung der Apostel am Ostermorgen zeige. Viele haben Schwierigkeiten mit der Kirche, übten Kritik. Wir als Sünder gehören zur Kirche, die das Licht von Ostern überliefere. Es sei auch eine Kirche der Heiligen, die aus der Kraft dieses Ostern gelebt haben und teilweise gestorben seien. Es sei unser Auftrag, etwas sichtbar zu machen von der Freude und Hoffnung von Ostern.

                                                                    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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