Regensburg. Eine erfolgreiche und bezahlbare Energiewende: Um das zu gewährleisten, muss das Stromnetz der Zukunft weiterhin eine hohe Spannungsqualität aufweisen und optimal ausgelastet sein. Welche konkreten Anforderungen künftig an das bayerische Stromnetz gestellt werden und welche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, damit es auch dann noch eine sichere Versorgung garantiert, damit befasst sich das Projekt „NetzEntwicklungsOffensive Strom - neos“.

 

Die OTH Regensburg ist als wissenschaftlicher Partner an dem vom Bayerischen Staatsministerium für
Wirtschaft, Energie und Technologie geförderten Projekt mit einer Summe von 460000 Euro beteiligt.
Verantwortlicher Leiter ist Prof. Dr.-Ing. Oliver Brückl. Koordiniert wird das Vorhaben vom Bayerischen
Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern); beteiligt an der Kooperation sind außerdem
die Bayernwerk Netz GmbH, die Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co. KG (REWAG),
die Maschinenfabrik Reinhausen GmbH, die SGB-SMIT GmbH und Prof. Dr.-Ing. Rolf Witzmann von der
TU München. Die Gesamtprojektsumme beträgt 2,1 Millionen Euro.
Die Kooperationspartner aus Forschung und Industrie haben sich zum Ziel gesetzt, das Stromnetz der
Zukunft zu erdenken, entwickeln und erproben. Über einen Zeitraum von drei Jahren sollen Umfang
und Auswirkungen bestehender qualitativer Beeinträchtigungen des Netzes ermittelt werden, um
dann bestimmen zu können, welche Versorgungsqualität angemessen ist und wie sich diese
dauerhaft gewährleisten lässt. Dazu sollen Daten aus fünf Messstandorten im bayerischen Netz
herangezogen werden. Weiterhin wird das bestehende Testzentrum des ZAE Bayern in Arzberg bei
Hof zu einem Netzregelungslabor ausgebaut, dessen Messinfrastruktur eine vielschichtige
Dokumentation des Verhaltens des gesamten Netzes erlaubt. Die Spannungsqualität in Bayern und
die Auswirkungen kurzer Spannungseinbrüche auf die Industrie werden so erfasst und bewertet,
Verfahren zur langfristigen Stabilisierung entwickelt.
Prof. Dr.-Ing. Oliver Brückl hat bereits etliche Projekte im Bereich Stromversorgung geleitet – von der
koordinierten Stromversorgung zwischen Tschechien und Deutschland bis hin zum ersten SmartGrid
Süddeutschlands. Als wissenschaftlicher Direktor des Regensburg Center of Energy and Resources
(RCER) hat der Professor für Energieverteilung, Windenergie, Grundlagen elektrischer Maschinen,
Regenerative Energien und die Integration Erneuerbarer Energien an der Fakultät Elektro- und
Informationstechnik dazu ein interdisziplinäres Forscherteam an seiner Seite.