Picknick im Regensburger Grüngürtel gegen geplantes RKK

Regensburg. Selten sieht man in dem kleinen Parkstück am Ernst-Reuter-Platz Personen in der Wiese liegen. Die meisten Regensburger nutzen diesen Bereich eher, um entspannt vom Bahnhof in die Altstadt zu kommen. Dort, wo auf der einen Seite die Maxstraße für den Autoverkehr vor vielen Jahren durch den Grüngürtel gezogen wurde und auf der anderen Seite ein niedriger Zaun den Parkbereich des Schlosses abgrenzt haben die RKK-Gegner am vergangenen Sonntag zum gemütlichen Picknick eingeladen. Zur Unterhaltung fanden sich verschiedene Musiker ein und es gab Führungen durch die Grünanlage.

{module Anzeige (Kreis Regensburg)}

 

 

„Uns geht es hierbei nicht nur um das RKK“, sagt Achim Hubel, „es geht auch um die Frage, wem der städtische Raum gehört.“ Der Kunsthistoriker und emeritierte Professor ist Teil des Bündnisses gegen das geplante Kultur- und Kongresszentrum am Ernst-Reuter-Platz und seit Jahren darum bemüht, in Regensburg nachhaltige Stadtentwicklungskonzepte mit anzustoßen. Dabei fehle es insbesondere an einem vernünftigen Verkehrskonzept, das die derzeitigen Probleme langfristig löst. Einem ZOB direkt am Bahnhofsgelände erteilt er hier aber eine Absage, denn „diese Lösung ist nicht mehr zeitgemäß. Es muss darum gehen, die Stadt verkehrstechnisch zu entlasten und nicht noch weiter voll zustopfen.“

An diesem sonnigen Sonntag Nachmittag ist Hubel aber vor allem als eifriger Unterschriften Sammler unterwegs. Denn das Bündnis gegen das Regensburger Kultur- und Kongresszentrum sammelt seit Anfang April Unterschriften für ein Bürgerbegehren, in dem gefordert wird, alle Vorarbeiten und Planungen für das RKK am Kepler-Areal unverzüglich zu stoppen. Neben den zu hohen Kosten sehen die Gegner auch die geplante Fällung von über 100 Bäumen äußerst kritisch. Achim Hubel sieht die Gefahr, dass der Grüngürtel, der sich um die Altstadt legt, weitere Kahlschläge hinnehmen muss. „In den vergangenen Jahren wurden immer wieder kleinere Einschnitte vorgenommen. So etwa die Verlängerung der Maxstraße oder der Ausbau der Martin-Luther-Straße.“

Bereits über 2 000 Unterschriften konnten gesammelt werden. Für ein erfolgreiches Bürgerbegehren und damit die Möglichkeit, einen Bürgerentscheid anstoßen zu können, werden über 5 000 Unterschriften benötigt.

Doch das RKK stellt für Achim Hubel nur ein Teilproblem dar. Viel wichtiger ist seiner Ansicht nach die Frage, wie die Bürgerinnen und Bürger die Stadt mit gestalten und den öffentlichen Raum nutzen. „Es zeigt sich doch heute, wie wunderbar dieser Grünstreifen in mitten von dichten Bäumen ist“, sagt Hubel strahlend. Und tatsächlich ist die angrenzende Maxstraße an diesem Sonntag zumindest kaum zu hören. Vor dem  Kepler-Monument geben sich den ganzen Tag unterschiedliche Künstler die Ehre, den herumliegenden Menschen ein wenig was zu bieten.

Siegermodelle für Erlebnis-Kunstwerk in FischerHau...
Glastür eines Blumengeschäfts eingeworfen