Die Schüler der 9. Klasse an der Schwandorfer Kreuzbergschule können seit mittlerweile einem Jahrzehnt in eine so genannte Praxisklasse gehen. Diese Form des Unterrichts beinhaltet in einer Woche drei Praxistage, wo nicht gebüffelt, sondern geschraubt, gekocht, frisiert oder geschneidert wird. Ziel der Aktion ist, den Heranwachsenden der Mittelschule Anerkennung für ihre Fähigkeiten sowie eine gute Perspektive auf einen Ausbildungsplatz zu geben. 

„Wir führen die Schüler gezielt an die Wirtschaft heran", sagte Betreuungslehrer Ingo Pöhlmann. Neben den praktischen Arbeiten gibt es noch die Vermittlung von Basiswissen in den Fächern Deutsch, Mathematik und Sachkunde. Am Ende der Praxisklasse steht dann die Abschlussprüfung, bei der die Schüler anhand ihres Werkstückes die praktischen Fähigkeiten unter Beweis stellen können. Im Anschluss können sich die Abgänger dann mit ihrem Prüfungszeugnis, ihrem Jahreszeugnis sowie den Zertifikaten aus den Praktika bewerben. Am Donnerstagvormittag haben sich die 16 Knaben und Mädchen der diesjährigen Praxisklasse bei der Stadt Schwandorf für die Unterstützung der letzten Jahre bedankt und ihre kunstvollen Werkstücke an Oberbürgermeister Andreas Feller überreicht. Lehrer Pöhlmann sagte: „Wir haben auf der Stadt und auch beim Amt für Finanzen und Schulen immer ein offenes Ohr gefunden." 


Dass die Stadt die Anmietung der Räume bei der Berufsoberschule bezahle und auch stets in Vorkasse gehe, bis die Fördergelder des Europäischen Sozialfonds (ESF) für die Praxisklasse eintreffen, sei nicht selbstverständlich. Pöhlmann war auch erfreut darüber, dass die Praxisklasse die Büchervitrine auf dem Schwandorfer Marktplatz errichten konnte, welche sehr gut angenommen werde, wie es hieß. Der Oberbürgermeister im Gegenzug sprach von einem „Erfolgsmodell", welches Schülern beiderlei Geschlechts eine wunderbare Vorbereitung auf das Leben nach der Schule ermögliche. Dies stelle eine Bereicherung der schulischen Ausbildung dar und müsse unbedingt weitergeführt werden, so Feller weiter.