Regensburg. Abfall vermeiden, Ressourcen schonen, das Klima schützen – Die städtische Kantine leistet dazu einen eigenen Beitrag. Seit Mittwoch, 9. Juni, können dort Essen und Getränke in hochwertigen Mehrwegbehältern mitgenommen werden.

Gerade während des Lockdowns, aber auch, weil derzeit wegen des Infektionsschutzes nur eine begrenzte Anzahl von Plätzen zur Verfügung steht, stellt das Essen zum Mitnehmen eine gute Alternative zum Kantinenbesuch dar. Zusammen mit dem Betreiber der städtischen Kantine, der Labora gGmbH, wurde deshalb nach einer Lösung mit einem Mehrwegsystem gesucht, um die Müllmengen deutlich zu reduzieren und einen Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz zu leisten.

Kostenlose App ermöglicht Ausleihe
Die Stadt Regensburg hat daher einen Vertrag mit der Firma Vytal über die Einführung eines Mehrweggeschirrsystems in der städtischen Kantine geschlossen. Vytal stattet die städtische Kantine mit über 300 verschließbaren Mehrwegschalen und Kaffeebechern aus, die die Kundinnen und Kunden kostenlos ausleihen können. Hierfür kann eine kostenlose App genutzt oder einmalig eine Offline-Karte gekauft werden.
Kosten für Kunden und Kundinnen fallen nur an, wenn das Geschirr nicht innerhalb von 14 Tagen wieder zurückgegeben wird.

Mehrweggeschirr wieder erlaubt
Speisen und Getränke zum Mitnehmen sind derzeit mehr gefragt denn je. Die Kehrseite sind jedoch wachsende Mengen an Verpackungsabfällen, überfließende öffentliche Mülleimer, achtlos weggeworfener Abfall im öffentlichen Raum und damit ein zunehmender Arbeitsaufwand für die Straßenreinigung. So sind in Regensburg während der Freiluftsaison im Schnitt pro Woche ca. 260 zusätzliche Abfallsäcke mit einem Gesamtgewicht von ca. 1,5 Tonnen eingesammelt und entsorgt worden. Mehrweggeschirr trägt dazu bei, die Müllmengen deutlich zu reduzieren.

Bürgermeister Ludwig Artinger und Personal- und Verwaltungsreferent Dr. Patrick Veit freuen sich darüber, dass die Stadt mit der Einführung des neuen Mehrwegsystems eine Vorreiterrolle einnimmt. „Wir hoffen, dass wir dadurch einen Anstoß geben, den Mehrweganteil deutlich zu erhöhen und die Abfallflut in der Stadt zu reduzieren", so Artinger.

Einwegplastik wird verboten
Ab 3. Juli 2021 sind viele Einwegplastikprodukte in der EU verboten. Dazu zählen unter anderem Trinkhalme, Besteck, Plastikteller, Styroporbecher und -schalen. Aber auch Wegwerfgeschirr aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen werden verboten, ebenso Einweggeschirr aus Pappe, da sie in der Herstellung energieaufwändig sind und in der Regel nur kurze Zeit genutzt werden.

Darüber hinaus werden ab 2023 Caterer, Lieferdienste und Restaurants dazu verpflichtet, Mehrwegbehälter als Alternative zu Einwegbehältern für Essen und Getränke zum Mitnehmen und Bestellen anzubieten. Mit dem neuen Mehrwegangebot in der städtischen Kantine will die Stadt Regensburg bereits jetzt mit gutem Beispiel vorangehen.