Direktorin der Mädchenrealschule im Ruhestand

Schwandorf „Ich war immer stolz und habe es genossen, eine von euch sein zu dürfen". Dieses Kompliment machte Direktorin Marlies Hoffmann der Schulfamilie der Mädchenrealschule St. Josef, von der sie nach 34 Jahren Abschied nimmt. 21 Jahre lang leitete sie die Bildungseinrichtung, von der sie bei der Feier am Donnerstag in der Turnhalle sagte: „Hier habe ich meine Heimat gefunden". Sie habe nie woanders arbeiten wollen, verriet die Chefin den Kollegen, Schülern und Ehrengästen, „auch wenn es so manches Wechselangebot gegeben hat".

„Time to say goodbye" spielte Simone Zinnbauer auf der Querflöte und leitete damit auch musikalisch den „Final Countdown" ein. In einem Szenenspiel waren sich die Schülerinnen einig: „Frau Hoffmann hat unsere Schule zu einer Traumschule gemacht und sich den Ruhestand redlich verdient". Der Direktor der Schulstiftung der Diözese Regensburg, Domdekan Johannes Neumüller, nannte die Schulleiterin „Ideengeber, Berater, Katalysator und Managerin" und zeigte sich überzeugt: „Die Schule wird immer mit ihrem Namen verbunden bleiben".

Dekan Hans Amann sieht die scheidende Direktorin zwar an einem Etappenziel, aber noch nicht am Ende angelangt. Am Namenstag des Heiligen Jakobus war der Geistliche überzeugt: „Jetzt tun sich neue Wege auf". Marlies Hoffmann habe nie den Moralapostel gespielt, aber die christlichen Werte immer hochgehalten und vorgelebt, versicherte Monsignore Hans Amann. Oberbürgermeister Andreas Feller bedankte sich für das gute Miteinander und den Einsatz als „Fairtrade-Schule". Stellvertretender Landrat Joachim Hanisch versicherte: „Der Landkreis ist stolz auf diese kirchliche Einrichtung, der er jährlich einen Zuschuss von 25000 Euro gewährt". MdB Karl Holmeier übereichte Marlies Hoffmann eine Medaille für freien Zutritt zum Bundestag und würdigte die Leistung der Schule mit den Worten: „Hier wird der Bildungsauftrag in besonderem Maße erfüllt".

Konrektor Jürgen Moritz erinnerte in einem Porträt mit 13 Bildern an das 34-jährige Wirken der Deutsch- und Geographie-Lehrerin und Direktorin. Höhepunkte der Zeitreise waren die „Rettung der Schule vor dem Aus", die gemeinsame Pilgerfahrt nach Rom und die sozialen Projekte. Im Namen der Belegschaft ergriff Daniela Amrein das Wort und machte der Chefin das Kompliment: „Sie haben die Grundstrukturen für einen freundlichen Lernort geschaffen". Die Chefin habe sich stets Zeit genommen für die Anliegen ihrer Mitarbeiter. Schülersprecherinnen bedankten sich mit einem „Vergelt`s Gott für die Worte der Nächstenliebe".
Ein gemischter Lehrer-Schülerchor ermunterte die angehende Ruheständlerin mit dem Evergreen „So leb dein Leben" zum Aufbruch an neue Ufer. Dazu passte auch das Geschenk der Lehrer, die der scheidenden Kollegin ein E-Bike mit Zubehör schenkten. Und die Vertreter des Elternbeirats und des Fördervereins schlossen sich mit einem Rucksack voller Gutscheine und Geschenke für die anstehenden Radltouren an und bedankten sich für „die Zusammenarbeit auf Augenhöhe".

„Mein Herz klopft", gestand Marlies Hoffmann, als sie ans Mikrofon trat und sich für die Gestaltung der Feier bedankte. Welche Pläne hat sie im Ruhestand? Vielleicht arbeitet sie in einem Kinderhospiz oder wird Kirchenführerin. Vielleicht auch eine „Helicopter-Oma" für ihre Enkel. Das lasse sie alles in Ruhe auf sich zukommen. „Such dir eine Beschäftigung, die dir Freude macht, und du brauchst nie im Leben zu arbeiten". Nach diesem Grundsatz sei sie stets verfahren, so die scheidende Schulleiterin. Gemeinsam mit den Kollegen habe sie die Schulentwicklung und die Digitalisierung auf den Weg gebracht. Ihrer Nachfolgerin Ulrike Partl-Mahlendorf, die unter den Gästen weilte, obliege es nun, den eingeschlagenen Weg fortzuführen. Die Konrektorin an der Staatlichen Realschule Rottenburg wird neue Leiterin der Mädchenrealschule St. Josef.
Bei der Feierstunde wurden auch zwei langjährige Lehrkräfte verabschiedet. Janett Vetter und Willibald Hücking treten ebenfalls in den Ruhestand.


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