Rohrbruch im Amberger Stadtarchiv

UPDATE: Amberg. Wasser in Mengen - und vor allem da, wo es nichts zu suchen hat: Die Feuerwehr musste am Dienstagmorgen zum Stadtarchiv am Paulanerplatz ausrücken, da es dort zu einem Rohrbruch im Dachgeschoss gekommen war - und sich im Erdgeschoss bereits das Wasser bereits bis zu einer Höhe von ca. 5 cm gesammelt hatte.



Großen Schaden am Gebäude und an den Archivalien richtete in der Nacht auf Dienstag, 16. Februar 2021, das durch ein geplatztes Zuleitungsrohr der Lüftungsanlage ausgetretene Wasser im Amberger Stadtarchiv an, bilanzierte die Stadt am Nachmittag.


„Die Freiwillige Feuerwehr hat schnell reagiert und war schon bald nach dem Alarm der Brandmeldeanlage vor Ort. Nichtsdestotrotz sind das denkmalgeschützte Archiv und ihr wertvoller Inhalt arg in Mitleidenschaft gezogen worden", bedauerte Oberbürgermeister Michael Cerny.

Er war sofort am Morgen in das erst 2018 bezogene Stadtarchiv geeilt, um sich vor Ort von der Situation zu überzeugen. Das, was er zusammen mit dem Leiter des städtischen Hochbauamtes Hubert Meier und dem stellvertretenden Archivleiter Jörg Fischer sah, war jedoch schlimmer als er sich das hatte vorstellen können.


„Es ist wirklich eine Katastrophe! Unser Archiv ist eines der wertvollsten Kommunalarchive in Bayern und beherbergt viele teilweise mehr als 700 Jahre alte Schätze, von denen einige sehr gelitten haben", zog der Amberger Oberbürgermeister eine erste Bilanz.

So sind unter anderem 40 antike Ratsbücher von der Feuchtigkeit angegriffen und werden unverzüglich nach Leipzig gebracht, wo sie von den Experten im dortigen Zentrum für Bucherhaltung zunächst fachkundig getrocknet sowie anschließend restauriert werden sollen. 


Ein Problem sind aber nicht nur die Archivalien selbst, sondern vor allem auch das durchfeuchtete Gebäude, in dem noch zahlreiche weitere, nicht direkt betroffene Schätze lagern. Kann es nicht schnell und richtig austrocknen, drohen weitere Gefahren für Haus und Archivmaterial.

Auch deshalb lässt sich der Schaden zum momentanen Zeitpunkt nicht beziffern. Fest steht nur, dass sowohl im denkmalgeschützten Mantel des einstigen Kurfürstlichen Wagenhauses als auch in der als „Haus im Haus" konzipierten Stahlbetonkonstruktion viel zu tun sein wird, um das Archiv wieder richtig instand zu setzen.


„Wir stehen vor einer großen Herausforderung", konstatierte Archivar Jörg Fischer und machte darauf aufmerksam, dass das Stadtarchiv damit auf jeden Fall vorerst geschlossen bleiben muss.

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