Es ist keine Seltenheit, dass Bauprojekte sich über den ursprünglichen Zeitplan hinaus erstrecken. Dass sie jedoch mehrere Wochen davor abgeschlossen werden können, ist außergewöhnlich. Rund vierzehn Arbeitstage vor geplantem Bauende konnte die Schwandorfer Friedrich-Ebert-Straße und der Wendelinplatz am Mittwochnachmittag für den Verkehr wieder freigegeben werden.

„Für mich ist heute schon Weihnachten", sagte Oberbürgermeister Andreas Feller bei der offiziellen Freigabe. Er war froh, pünktlich zu Beginn der Adventszeit wieder freie Fahrt in der Schwandorfer Innenstadt melden zu können. Der Sachgebietsleiter Tiefbau, Roland Stehr, führte die Details und den Verlauf des Mammutprojektes auf. Er nannte den Umbau der Hauptverkehrsader eine „Operation am offenen Herzen". Der Patient aber lebe, so Stehr. 

Begonnen hatte der Umbau am 06. Mai 2018 mit dem Teilstück vom Marktplatz bis zur Berggasse, welches im August 2018 fertiggestellt wurde. Bis Dezember im gleichen Jahr folgte der zweite Bauabschnitt an der Bahnhofsstraße, der dritte begann im März 2019. Im Juli schließlich ging es in den Endspurt mit dem vierten und letzten Bereich bis zum Wendelinplatz. „Wir konnten die gesamten Baumaßnahmen innerhalb von 340 Arbeitstagen abwickeln", sagte Stehr. Hilfreich war dabei, dass sich keine Verzögerungen durch archäologische Funde ergeben hatten. So konnte man rund 3.300 m2 Asphaltdecken abbrechen und einen Erdaushub von gut 3.000 m3 verbringen. Hier zeigte sich eines der vielen logistischen Details, die die Baumaßnahmen in der Innenstadt mit sich brachten.


Während man auf freier Fläche den Aushub auf einem Haufen sammeln könne, musste in der Friedrich-Ebert-Straße buchstäblich jede Schaufel voll Erde weggefahren werden. Nun finden sich in den sanierten Bereichen acht Sitzbänke, 25 Fahrradbügel und 15 Papierkörbe, außerdem entstanden 23 Parkplätze. Acht Bäume fehlen noch, werden aber der Jahreszeit geschuldet erst im Frühjahr gesetzt. Die Gesamtkosten des Umbaus beliefen sich auf rund 3,1 Millionen Euro.

Einen gehörigen Anteil am reibungslosen Ablauf hatten laut Stadtverwaltung zum einen die beteiligten Firmen wie die STRABAG AG und die Firma Leitner, deren Mitarbeiter bei zwei extrem heißen Sommern in praller Hitze ihre Arbeit vorbildlich verrichteten. Zum anderen dankte man den von den Baumaßnahmen betroffenen Geschäftsleuten und Anwohnern, für die die letzten zwei Jahre eine außergewöhnliche Belastung mit sich brachten. Hier setzte man auf transparente und stetige Kommunikation mit den Beteiligten, eine Aufgabe, der sich Schwandorfs City-Manager Roland Kittel annahm. „Wir standen immer im Kontakt mit den Betroffenen, und hier haben wir wirklich gute Unterstützung erfahren", sagte Kittel. Er sowie die übrige Stadtverwaltung zusammen mit dem Oberbürgermeister dankten den Schwandorfern für ihr Verständnis und ihre Geduld. Die Geschäftsleute lassen sich mit den Vokabeln „wesentlich besser und schöner als vorher", „zeitgemäß", „weitläufig", „endlich barrierefrei", „freundlicher" und „gute Kundenresonanz" zitieren.

Begleitend zu den Baumaßnahmen gab es verschiedene Aktionen wie den Baustellenpass, des Weiteren ist die Engelsuche soeben gestartet und in vollem Lauf. Dabei können Kunden der Schwandorfer Geschäfte Engelaufkleber sammeln und sich so die Chance auf Preise im Gesamtwert von €8.000,- sichern, was in der neugestalteten Innenstadt mit Sicherheit seinen ganz eigenen neuen Reiz bietet.