Amberg. Die Stadtrundenfahrer fielen über Fronleichnam wieder verstärkt auf, und intensive Kontrollen brachten zahlreiche Verstöße zutage.


Ein bereits im September 2019 kontrollierter und in der Folge entstempelter Honda Civic fiel den Beamten erneut auf, da die Bodenfreiheit deutlich unterschritten schien. Es stellte sich schnell heraus, dass der 26-jährige Amberger sein Fahrwerk wieder zu tief heruntergeschraubt hatte, wie schon vor ca. 9 Monaten, als die Betriebserlaubnis des Fahrzeugs ebenfalls wegen des gleichen Verstoßes erloschen war.

Mit dem zu lauten Auspuff seines Audi S3 wollte ein 20-Jähriger aus dem Landkreis Schwandorf die Fußgänger an der Wingershofer Kreuzung beeindrucken und ließ den Motor mehrmals aufheulen. Danach beschleunigte er völlig übertrieben und musste nach kurzer Fahrstrecke zur Verkehrskontrolle anhalten. Über 10 dB(A) war der manipulierte Auspuff zu laut und deshalb wurde das Fahrzeug zur technischen Begutachtung sichergestellt. Auch die Auspuffanlage eines Mazda kam den Beamten zu laut vor und die Messung bestätige 101 dB(A) statt der zugelassenen 87 dB(A). Das Fahrzeug wurde ebenfalls sichergestellt und auch dem 22-jährigen Fahrer wird die Fahrzeugmanipulation mehrere hundert Euro kosten.

In der Wörtstraße ließ ein 24-jähriger Audipilot seinen Wagen mit quietschenden Reifen und ausbrechendem Heck abbiegen. Auch diese Aktion wurde mit einem Bußgeld belohnt.

Ein 20-Jähriger Amberger blendete im Gegenverkehr mit seinem Fahrzeug eine Streifenwagenbesatzung. Bei der anschließenden Verkehrskontrolle stellte sich heraus, dass Xenonbrenner statt Halogenlampen verbaut waren, obwohl die Scheinwerferanlage dafür nicht zugelassen war. Dadurch war die Verkehrssicherheit erheblich beeinträchtigt. Der junge Mann reagierte auf die Vorwürfe, holte die zugelassen Halogenlampen aus dem Auto und baute sie vor Ort wieder ein. Die Xenonbrenner wurden beschlagnahmt und ein Bußgeld angekündigt.

Der Höhepunkt und krönende Abschluss der Verkehrskontrollen war der VW Golf GTI eines 30-jährigen Ambergers. Er hatte über jede seiner 20 Radschrauben eine abgeschnittene, leere Schrotpatronenhülse als Deko geschoben. Die Hülsen waren nur gesteckt und konnten ohne Kraft heruntergezogen werden. Es bestand somit die Gefahr, dass sie sich während der Fahrt lösen könnten und deshalb erlosch die Betriebserlaubnis. Die Hülsen wurden sichergestellt und der Tuner wird sich, wie auch die Vorgenannten, mit einem Bußgeld in Höhe von 90 Euro samt einem Punkt in Flensburg anfreunden müssen.

Positiv ist aber zu erwähnen, dass sämtliche kontrollierte und auch die beanstandeten Fahrzeugführer keinen Tropfen Alkohol oder Drogen konsumiert hatten und zu 100% fahrtüchtig waren. Ein kleiner Trost in Richtung Verkehrssicherheit, aber keine Legitimation für das Verursachen von unnötigem Lärm und die Belästigung sämtlicher Verkehrsteilnehmer und vor allem der Anwohner des Altstadtrings.