Spanische Azubis im Kreis Schwandorf

Schwandorf.  Vorreiter der Aktion ist der Landkreis Cham, der schon vor Jahren damit begann, ausländische Lehrlinge anzuwerben. Jetzt folgt diesem Beispiel auch der Landkreis Schwandorf. Vier junge Spanier sind am Wochenende hier angekommen und wollen zunächst ein Praktikum als Altenpfleger, Anlagenmechaniker und Elektroniker machen und am 1. September eine Lehre beginnen.

Das Goethe-Institut in Barcelona, die Arbeitsagentur sowie  das Bildungswerk und das berufliche Fortbildungszentrum der Bayerischen Wirtschaft  haben zusammengearbeitet, aus den Bewerbern Kandidaten ausgewählt und ihnen im Vorfeld einen Sprachkurs ermöglicht. „Die jungen Leute sprechen schon sehr gut Deutsch“, zeigte sich der Geschäftsführer der Arbeitsagentur, Joachim Ossmann, am Montag beim Empfang im Landratsamt überzeugt. Es gehöre viel Mut dazu, in einer fremden Stadt neu anzufangen, so Ossmann.

Landrat Thomas Ebeling sieht in der Anwerbung ausländischer Jugendlicher  eine zielführende Strategie zur Lösung des Lehrstellenmangels in Deutschland. Das sehen auch die Ausbildungsbetriebe so. „Wir brauchen dringend Fachkräfte in der Altenpflege“, erklärt Anita Kasprzak. Die Pflegedienstleiterin der Compassio GmbH & Co. KG in Nittenau freut sich auf eine Zusammenarbeit mit Juan Jose Ramos Sanchez (23).

Sieglinde Vetter, Inhaberin der Elektronanlagen-Vetter GmbH in Wackersdorf nimmt den 27-jährigen Miguel Angel Diaz unter ihre Fittiche und gewährt ihm eine Ausbildung zum Elektroniker. Um den 21-jährigen Sergi Boguera kümmert sich der Inhaber der Gebrüder Zinnbauer GmbH, Michael Zinnbauer. Der junge Mann aus Barcelona soll eine Lehrstelle als Anlagenmechaniker bekommen. Die 27-jährige Claudia Guevara Saavedra kommt bei der ambulanten Pflegegesellschaft „Sida“ unter und erlernt den Beruf der Altenpflegerin.

Für Agentur-Geschäftsführer Joachim Ossmann soll es keine einmalige Aktion bleiben, denn: „Wenn Auszubildende fehlen, bremst das unsere Wirtschaft“. Dieser Meinung ist auch Janine Mayr, Projektkoordinatorin beim Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft. Sie will sich bei den Betrieben weiter nach dem Bedarf an Lehrlingen erkundigen und bei der Vermittlung Hilfestellung leisten.

Unternehmer Michael Zinnbauer hat schon „alles Mögliche“ probiert, um guten Nachwuchs für seinen Spenglerei- und Heizungsbaubetrieb zu bekommen. Vergebens. Nun beschreitet er diesen Weg und hofft, „dass wir zusammenpassen“.

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