Regenstauf. Der SPD OV Steinsberg feierte seinen 100 Geburtstag. 15 Männer waren Gründungsmitglieder.

Der 1. Weltkrieg war zu Ende. Im Januar 1919 war die Wahl zur Nationalversammlung, bei der die SPD zwar stärkste Partei wurde aber eine Koalition mit dem Zentrum und dem DDP eingehen musste. Reichskanzler wurde Gustav Bauer von der SPD. In Bayern wurde, nachdem Kurt Eisner ermordet wurde, Johannes Hoffman von der MSPD Ministerpräsident.


Vorsitzender Christian Engl, Regensburgs Alt-OB Christa Meier und Ehrenvorsitzender Fritz Winkler.

In diesem allgemeinen Aufschwung der SPD in Deutschland bildeten sich immer mehr SPD-Ortsvereine. So auch Steinsberg. Das Potenzial war vorhanden. Schon 1914 gründete sich der Arbeiter-Radfahrverein „Solidarität" Steinsberg. Und so taten sich 15 Männer aus Steinsberg zusammen und gründeten den SPD-OV-Steinsberg.
Versammlungen abzuhalten war schwierig, da die Wirte die Sozis nicht reinlassen wollten. Oft musste man daher zum Spanner nach Eitlbrunn ausweichen.


Die Weimarer Zeit war eine erfolgreiche Zeit für den OV. Die Wahlen gingen erfolgreich für die Sozialdemokraten aus. 1929 wurde erstmals der Sozialdemokrat Johann Schmalzl Bürgermeister. Bei der Wahl im März 1933 erhielt die SPD in Steinsberg noch 204 Stimmen. Die Nazis 38. Doch wurden die SPDler unter Androhung von Schutzhaft gezwungen, ihre Parteibücher abzugeben. Im naheliegenden Regenstauf wurden schon die ersten Kommunisten verhaftet.


Nach dem Krieg wurde Steinsberg von den Amerikanern Eitlbrunn als Verwaltungsgemeinschaft angegliedert. Trotzdem gründete sich der Ortsverein gleich wieder. Nach Erlangen der Selbstständigkeit 1948 wurde Johann Eichhammer Bürgermeister. Dieses Amt hatte die SPD bis 1966 inne. Danach konnte die SPD nur noch mit Michael Feil als 2. Bürgermeister von 1972 – 1978 aufwarten.


Heute ist die SPD Steinsberg mit 2 Markträten im Marktgemeinderat von Regenstauf vertreten. Es sind Johann Dechant und Christian Engl. Johann Dechant ist auch 2. Bürgermeister von Regenstauf und stv. Landrat.
Die SPD kann also stolz auf ihre vergangenen 100 Jahre sein, so Vorstand Christian Engl. Der Ortsverein Steinsberg hat viele Höhen und Tiefen überwunden und wir müssen das auch in Zukunft tun. Politik wird nicht im stillen Kämmerchen gelöst sondern in zähen und harten Verhandlungen mit anderen politischen Vertretern.

Wer neu anfangen will, soll es sofort tun, denn eine überwundene Schwierigkeit vermeidet hundert neue.
Die frühere Oberbürgermeisterin von Regensburg Christa Meier ging in ihrer Festrede auf die 166 jährige Geschichte der Sozialdemokratie ein. Ein Abriss der von den Bismarckschen Gesetzen, 1. Weltkrieg, Weimarer Republik, dann zum 3. Reich und dem Wiederaufbau nach dem 2. WK ging. Immer mussten Sozialdemokraten den Karren aus dem Dreck ziehen. Dies zeige auch eindrucksvoll die Geschichte des OV Steinsberg. 

Die SPD hat sich immer in der Geschichte Deutschlands für Demokratie, Gleichberechtigung, und gegen Hass und Diskriminierung eingesetzt. Viele hatten dies mit ihrem Leben bezahlt. Otto Wels hatte die eindrucksvoll in seiner Rede gegen das Ermächtigungsgesetz gesagt: „Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht". Das sei auch heute noch der Grandsatz.


Bürgermeisterkandidatin Susanne Nichtewitz ging auf die letzten Jahre in Steinsberg ein. Die SPD unter Bürgermeister Siegfried Böhringer habe viel für Steinsberg getan. Sie nannte die Sanierung der Turnhalle, Ausweisung von Baugebieten, Breitbahnausbau und die Erweiterung des Feuerwehrhauses als Beispiele.


Das nächste große Projekt, das ansteht, sei die einfache Dorferneuerung. Für sie versprach Nichtewitz ihren vollen Einsatz.

Urgestein Michael Feil ist seit 65 Jahren bei der SPD.