Spezielle Beleuchtung soll Regensburger Tor andeuten

Schwandorf. Lange wurde diskutiert, wie das historische Regensburger Tor durch ein spezielles Beleuchtungskonzept optisch angedeutet werden kann. Nun hat der Stadtrat aus neun Optionen eine Lösung für die Friedrich-Ebert-Straße ausgewählt, die mit Abstand am dezentesten ausfällt.

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Früher einmal stand in der Friedrich-Ebert-Straße, zwischen der heutigen Bahnhofs- und Schwaigerstraße, das Regensburger Tor. In weiter Vergangenheit war es als eines von vier Zugängen errichtet worden, die einen Weg hinein in das historische Schwandorf eröffneten, vorbei an der alles umfassenden Stadtmauer. An dieses historische Bauwerk möchte der Stadtrat gerne mit einem besonderen Beleuchtungskonzept erinnern, das das einstige Tor zumindest optisch andeuten soll – praktisch als lebendige Erinnerung, umgesetzt im Zuge der grundlegenden Neugestaltung der Friedrich-Ebert-Straße. In der Bauausschusssitzung vom Donnerstag hat das Vorhaben nun konkrete Formen angenommen. Zur Debatte standen gleich neun Vorschläge, erarbeitet von dem Münchner Architekten Jochen Baur. Seine Konzepte deckten ein breites Spektrum möglicher Optionen ab: Von Bodenstrahlern mit Reflektoren über eine viereckige Leuchte bis hin zu einer Überspannung, die durch mehrere Kabel befestigt wird. Doch bei den Stadträten war vor allem die letzte Option deutlich durchgefallen.

Bodenstrahler nicht praktikabel

Das hatte sich bereits abgezeichnet, als das Gremium die Arbeiten in der Friedrich-Ebert-Straße besichtigt hat, einschließlich des Bereichs, wo einst das Regensburger Tor stand. Dabei hatte CSU-Stadtrat Franz Radlinger angeregt, möglicherweise drei bis vier schwenkbare Bodenstrahler zu installieren, anstatt auf eine Überspannung per Kabel zurückzugreifen. Unterstützung fand dieses Vorhaben zunächst bei SPD-Stadtrat Alfred Braun und UW-Stadtrat Jochen Glamsch. Zurück im Sitzungssaal, äußerte sich Architekt Baur jedoch äußerst skeptisch, was die Praktikabilität solcher Strahler anbelangt. Ein Bodenstrahler würde im Grunde die Fassade anstrahlen, das wiederum würde die Fußgänger blenden. „Wir haben das Problem“, sagte Baur, „dass das den Boden wohl kaum ausleuchtet.“ Die Passanten würden dann wenig von dem mitbekommen, wo sie eigentlich hingehen. „Da ist es schwierig, auf eine gute Lösung zu kommen“, gab er dem Bauausschuss zu bedenken.

Variante neun setzt sich durch

CSU-Stadtrat Radlinger konnte diesen Einwand nur bedingt nachvollziehen: Aus Sicht seiner Fraktion seien Strahler, die das Tor durch ihre Ausrichtung optisch sichtbar machen, durchaus ein gangbarer Weg. Auch Umwelteinflüsse würden keine Probleme darstellen, zum Beispiel die Einwirkung von Salz, das im Winter gestreut wird. Trotzdem erklärte der CSUler seine Bereitschaft, sich in der Frage auf einen Kompromiss einzulassen. Denn nach einer intensiven Debatte kristallisierte sich bald heraus, dass sich der Stadtrat für die neunte Option entscheiden wird. Dieser Entwurf sieht insgesamt vier Lampen vor, je zwei an der linken und rechten Hausfassade. Sie sollen auf einer Höhe von 4,50 Metern angebracht werden und stellen eine Weiterführung der Wandleuchten dar, die auch im Straßenraum vorgesehen sind. Ergänzt wird das durch zwei in den Boden eingelassene Lichtleisten, die laut Baur eine besondere Lichtsituation ergeben. Unter den präsentierten Vorschlägen war das mit Abstand die dezenteste Lösung: Sie ist hinsichtlich des Designs deutlich weniger auffällig als die anderen acht Konzepte und bildet insofern einen Mittelweg.

Positive Akzeptanz fraglich

Bei den Stadträten stieß diese Lösung denn auch auf einstimmige Zustimmung, selbst bei jenen Politikern, die zuvor auch für andere Konzepte Sympathien erkennen ließen. Nur UW-Stadtrat Glamsch merkte allgemein kritisch an, wozu diese spezielle Beleuchtung überhaupt nötig ist. Er unterstützte zwar das Votum für Variante neun durch seine Stimme. Aber: „Ich frage mich, wer von den Schwandorfern eigentlich weiß, was das bedeutet?“ Viele würden zum Beispiel gar nicht über den Hintergrund des Regensburger Tores Bescheid wissen; ihm selbst sei es ebenfalls unbekannt gewesen, bevor er als Stadtrat damit in Berührung kam. „Ich glaube nicht, dass das in der Öffentlichkeit das Verständnis erzielt und die positive Akzeptanz findet, die wir uns vorstellen.“

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