Bildergalerie: 110 Jahre Knappenverein Wackersdorf

Wackersdorf. „Die Bergbautradition lebt und hat Zukunft“, verkündete Bergingenieur Jürgen Müller, Vorsitzender des Knappenvereins, bei der Jubiläumsfeier anlässlich des 110-jährigen Bestehens. Gleichzeitig konnte die Knappentanzgruppe auf 30 Jahre Aktivität zurückblicken.

 

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Mit einem Dankgottesdienst begann die 110-Jahrfeier des Knappenverein. Die Bergmannskapelle und der Knappensingkreis gestalteten zusammen mit dem Kirchenchor den Festgottesdienst mit der Haydnmesse. Rudi Mandl dirigierte den Klangkörper, der das Vater-Unser vierstimmig und das Knappengebet erbauend zu Gehör brachten. Prodekan Christoph Melzl würdigte den Jubelverein in seiner Predigt als etwas ganz Besonderes, der der Gemeinde viel Gutes getan habe und noch viele Jahre überdauern wird. Das wohl größte Kompliment machte der Geistliche der Knappenfamilie als er meinte, dass der Verein für ihn als Pfarrer nicht wegzudenken sei.

Nach einer kleinen Bergparade, angeführt von der Bergmannskapelle, marschierten die Knappen mit ihren Gästen zum Pfarrheim, wo sich ein Festakt anschloss. Im liebevoll dekorierten Saal mit Erinnerungen an die BBI gab es eine musikalische Begrüßung durch die Bergmannskapelle mit ihrem Dirigenten Andreas Königsberger. Vorsitzender Jürgen Müller hieß die zahleichen Festgäste mit einem Glück Auf willkommen. „Die Region und auch wir als Knappenverein haben vom Bergwerk (BBI) gelebt und profitiert. Nachdem vor 36 Jahren die letzte Tonne Braunkohle gefördert wurde, hinterlässt der Bergbau noch immer seine Spuren. Unser Knappenverein hat sich dazu verpflichtet, dass diese Spuren nicht verwischen“, betonte Müller.

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Bürgermeister Thomas Falter führte in seinem Grußwort  dazu das Geotop, das Museum und die mit Bergbausymbolen gestalteten Kreisverkehr an. „Die BBI hat Wackersdorf zu einem wichtigen Industriestandort gemacht und im Sprachgebrauch hat sich das Glück Auf erhalten. Die Tradition lebt fort und wir können auf die Menschen, die den Knappenverein geprägt haben stolz sein“, so das Gemeindeoberhaupt. Zum Jubiläum gratulierten auch MdB Marianne Schieder, MdL Franz Schindler sowie der IG BCE-Vertreter Hartmuth Baumann und Peter Gaschler für den Nordbayerischen Musikbund. Von einem lebendigen Verein und einem im Landkreis dominierenden Bergbau sprach der stellvertretende Landrat Joachim Hanisch. Einen besonderen Dank für den Erhalt der heimatlichen Bergbautradition gab es von Armin Kraus, Landesvorsitzender der Bayerischen Bergmanns-, Knappen- und Hüttenvereine. Vor dem Auftritt der Knappentanzgruppe unter der Leitung von Rosemarie Roidl erinnerte Walter Buttler kurz an die Geschichte der Gruppe, die 1988 von Fritz Weihrauch gegründet wurde und nach einer kurzen Auszeit mehr erstarkt ist denn je.

Im Mittelpunkt der Feier stand der Festvortrag von Bergingenieur Müller, den er mittels einer Präsentation gestaltete, in dem er einen Rückblick und ein kurzer geschichtlicher Abriss über das Vereinsleben gab. „Wir richten den Blick nach vorne und wollen gemeinsam die Zukunft unter Wahrung der Traditionen und im Bewusstsein unserer bergmännischen Wurzeln gestalten. Bereits zwei Jahre nach Gründung der Bayerischen Braunkohlen Industrie AG (BBI) wurde am 12. April 1908 der Katholische Knappenverein ins Leben gerufen, erinnerte der Sprecher. Heute auf den Tag genau, am 14. April 1935 wurde auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung die Auflösung des Vereins beschlossen und die  Bergmannstrachten mussten abgegeben werden.

1953 erfolgte die Wiedergründung und mit dem Aufschwung der BBI ging es auch mit dem Knappenverein steil bergauf. Bereits zur Barbarafeier zählte der Verein über 350 Mitglieder. Mit der Feier des 70-jährigen Jubiläums, hatte sich der mittlerweile fast 1000 mitgliederstarke Verein entschieden, ein letztes großes Fest unter dem Schirm der BBI zu feiern. Mit dem Ende der BBI beschloss der Verein 1982 unter seiner Traditionsfahne weiterzuleben und bergmännisches Brauchtum, Kulturgut und Tugenden weiter zu tragen. Bei der 100-Jahrfeier war man auch Gastgeber des 12. Bayerischen Bergmannstages. 2009 wandelte beziehungsweise öffnete sich der Verein. „Frauen wurden vermehrt aufgenommen, es etablierten sich die Bergmannskappelle und der Singkreis und jetzt blicken wir erstarkt in die Zukunft“, bekräftigte der Festredner.

Im Anschluss dirigierte Rosemarie Rappel den Knappensingkreis, der den „Glück Auf Marsch der Oberpfalz“ zu Gehör brachte, der anlässlich der Eröffnung der Eröffnung der Wackersdorfer Braunkohlenwerke dem damaligen Generaldirektor Joseph Geller von Kühlwetter gewidmet war . Am Ende des offiziellen Festaktes sang man gemeinsam das Steigerlied.

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