Amberg-Sulzbach. In einem Schreiben an den Bayerischen Staatsminister des Innern, für Sport und Integration, Joachim Herrmann, bittet Landrat Richard Reisinger im Hinblick auf die geplante Stimmkreisreform, sich für den Verbleib der Stadt Auerbach im Stimmkreis Amberg-Sulzbach einzusetzen.


Die Ausgliederung der Stadt Auerbach aus dem Stimmkreis sei sowohl für die Stadt als auch für den Landkreis ungünstig und kaum vermittelbar. „Beziehungen zum Landkreis Tirschenreuth bestehen in keinerlei Hinsicht und sind auch nur schwer bis gar nicht aufzubauen. Zudem erschließt sich mir und allen im Kreistag vertretenen Fraktionen nicht, warum sich der Stimmkreis Tirschenreuth dann über drei Landkreise erstrecken soll. Dadurch würde die ohnehin gegebene geographische Grenzlage der Stadt Auerbach in höchstem Maße verstärkt", wird Landrat Richard Reisinger in einer Pressemitteilung zitiert.

Ein möglicher Transfer Auerbachs zum Stimmkreis Tirschenreuth hat in der letzten Ferienausschusssitzung des Landkreises Anfang August für Diskussionen gesorgt. Landrat Reisinger hat daraufhin vorgeschlagen, im Namen aller Kreistagsfraktionen eine entsprechende Resolution zu verfassen, mit dem Innenminister Kontakt aufzunehmen und um Unterstützung für ihre ablehnende Position zu werben. Denn gerade in den letzten Jahren sei es zunehmend gelungen, die Stadt Auerbach verstärkt in den Landkreis zu integrieren. „Wohl wissend, dass durch gerichtliche Vorgaben eine Reform notwendig ist, bitten wir, diese nicht zulasten eines zwischen zwei Truppenübungsplätzen angesiedelten Landkreises umzusetzen", schreibt Landrat Richard Reisinger weiter. „Die Zersplitterung einer homogenen Einheit, zu der sich der Landkreis Amberg-Sulzbach seit der Gebietsreform vor gut 50 Jahren entwickelt hat, wäre durch die Herausnahme der Stadt Auerbach kontraproduktiv."

Gegen rückläufige Bevölkerungszahlen im ländlichen Raum und speziell im Landkreis Tirschenreuth schlägt der Landkreischef die Fortsetzung weiterer Behördenverlagerungen sowie die Ausweisung von Gewerbe- und Baugebieten vor, um junge Familien anzusiedeln und die Abwanderung der Bevölkerung zu stoppen. „Eine Stimmkreisreform würde sich dadurch womöglich erübrigen", so Reisinger.

Als weiteres Argument für den Verbleib der Stadt Auerbach im Stimmkreis Amberg-Sulzbach führt Landrat Richard Reisinger das Vertrauen in die Politik an. Gerade in unruhigen Zeiten wünschten sich die Bürger Beständigkeit und eine klare Zuordnung ihrer Landtagsabgeordneten, der die Menschen vor Ort kennt und mit Herzblut in München vertritt. „Unsere Auerbacher Bevölkerung will nicht vom Landkreis Amberg-Sulzbach abgekoppelt werden!"