Auf die Spuren der Bierkultur, der Wirtshäuser, Braustätten und der Bierkeller an der Naab wird sich der Burglengenfelder  Ortsheimatpfleger Günther Plößl am Sonntag, 6. März 2016 ab 15 Uhr begeben. Treffpunkt ist um 15 Uhr am Georgs-Brunnen am Marktplatz. Die Führung dauert rund anderthalb Stunden und kostet drei Euro für Erwachsene. Voranmeldungen unter Tel. (09471) 54 56 sind erwünscht.

 

Wasser – ob aus der Naab oder aus einem Brunnen – war früher oft verschmutzt und ungenießbar, sodass man lieber vergorene Getränke zu sich nahm. In Burglengenfeld hatten Ende des 16. Jahrhunderts neben den gewerblichen Brauhäusern mehr als 100 Bürger die Genehmigung zum privaten Bierbrauen. Das untergärige Bier wurde in den Gaststätten und Tafernwirtschaften in der Altstadt ausgeschenkt, deckte aber auch den eigenen Bedarf. Davon zeugen die fast 50 historischen Bierkeller entlang der Naab, die vor rund fünf Jahrhunderten in den nördlichen Hang des Gaisberges geschlagen wurden. Gekühlt wurden sie mit Eisblöcken aus der Naab und beschattet mit eigens gepflanzten hohen Linden und Ulmen. Diese Kühlung war notwendig, weil von April bis September nicht gebraut werden durfte.

Hopfen wurde im 15. und 16. Jahrhundert sogar in der Nähe angebaut, wie alte Flurnamen belegen. In der ehemaligen, inzwischen abgerissenen Genossenschaftsbrauerei in der Kellergasse außerhalb der Stadtmauer wechselten sich die brauberechtigten Bürger ab, beaufsichtigt von einem städtischen „Mulzer“, der über die gebrauten Mengen und die Qualität des Bieres wachen musste. Dass das Bierpanschen über Jahrhunderte weit verbreitet war, belegen die Gruselgeschichten von Burg Stockenfels, wohin die betrügerischen Brauer nach ihrem Tod verbannt worden sein sollen.

Günther Plößl weiß aber noch weitere viele Geschichten rund um das Bierbrauen und die historische Wirtshauskultur in Burglengenfeld zu erzählen. Als kleine Stärkung können die Teilnehmer im Anschluss an die Führung einen Schluck guten, frisch gebrauten Bieres im Keller von Holger Ott zu sich nehmen.