Traumatisierte Menschen verstehen

Der Arbeitskreis Sexueller Missbrauch im Landkreis Schwandorf nahm sich dem hochbrisanten Thema „Traumatisierte Menschen verstehen“ an und organisierte dazu eine Fachtagung im Haus des Guten Hirten in Schwandorf. Dass über 60 Teilnehmer aus den verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendarbeit aus dem Landkreis und weitere Fachkräfte aus Einrichtungen der ganzen Oberpfalz daran teilnahmen zeige, so die Gleichstellungsbeauftragte und Koordinatorin des Arbeitskreises Helga Forster, dass das Thema „so wichtig ist und viele Fachkräfte Informationen zu dem Thema suchen“. Referent war der erfahrene Traumatherapeut der Psychiatrischen Tagesklinik des Bezirksklinikum Regensburg, Volker Dittmar.

„Da uns in der sozialen Arbeit immer wieder traumatisierte Menschen begegnen, ist ein Grundwissen über die Entstehung von Traumata und deren Auswirkungen auf die Betroffenen für alle Helfenden unentbehrlich“, so der der Psychotherapeut. Besonders in Krisensituationen ist es von großer Bedeutung, Möglichkeiten und Wege zur Stabilisierung der Betroffenen zu kennen. Viele psychische Störungen sind heute als Folgen eines erlittenen Traumas besser verstehbar. Der Referent führte in die Fachtagung ein mit den theoretischen Grundlagen, was ein Trauma ist und in welche verschiedenen Klassifikationen sie sich einteilen lassen. So wird generell unterschieden zwischen den menschlich verursachten Traumata, wie sexuelle und körperliche Misshandlungen und Gewalttaten, den Katastrophen und berufsbedingten Unfalltraumata, wie Naturkatastrophen oder berufsbedingte Traumata bei Polizei und Feuerwehr und den Bindungs- und Beziehungstraumata wie andauernder Entwertung oder emotionalem und körperlichem Missbrauch der Kinder durch die Bezugspersonen. 

Mit zahlreichen Beispielen aus seiner Praxis verdeutlichte der Traumatherapeut, welche Symptome auf eine posttraumatische Belastungsstörung hindeuten und welche Auswirkungen diese auf die Opfer haben können. Ausführlich ging der Referent auf den Umgang mit traumatisierten Menschen ein. Eine sichere Beziehungsbasis ist die Grundlage für die Arbeit mit den Klienten. Den Patienten anzuregen, wieder eigene Grenzen und Bedürfnisse zu spüren und Schutz und Selbstfürsorge zu lernen und die Vergangenheit von der Gegenwart zu trennen, sind wichtige Schritte hin zur Stabilisierung.

Mit Imaginationsübungen konnten die Teilnehmer der Tagung selbst ausprobieren, wie diese umzusetzen sind und wirken. Imaginationsübungen sind zentrale Selbstberuhigungsstrategien für traumatisierte Menschen, um besser für sich selbst zu sorgen und inneren Frieden und Geborgenheit zu finden.

 

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