Zeitlarn. „Am Tag als der Regen kam, lang ersehnt ….", während die französische Sängerin Dalida in den 1960er Jahren die Sehnsucht Verliebter nach Glück beschrieb, warten derzeit Menschen, Tiere und Pflanzen sehnsüchtig auf Regen. Wenn auch aus ganz anderen Erwägungen. Vor allem im Ort Zeitlarn.

In der amtlichen Niederschlagskarte Bayern liegt die Regentalgemeinde an einer Stelle, die in der Größe eines Stecknadelkopfes mit der Farbe Gelb gekennzeichnet ist. Die Farbe bedeutet, dass hier - die Auswirkungen des Klimawandels noch gar nicht berücksichtigt - jährlich schon jetzt die niedrigste Niederschlagsmenge gemessen wird. Der Grund könnte die topographische Lage Zeitlarns sein.

Ein Blick in den „Topographischen Atlas Bayern" und in die „Heimatkundliche Sammlung" der Gemeinde verweist auf eine außergewöhnliche Situation. Von Süden her folgt auf den Sallerberg der Zeitlberg, im Westen engen der Distelberg und der Benberg, der Otterberg und anschließend der Riesen in Regendorf das Regental massiv ein. Die „Wetterseite" ist also total abgeschottet. Der Osten ist geprägt vom Wutzlhofener Trockental.

Der Ortsname Zeitlarn deutet auf jahrhundertlange Tradition der Bienenzüchter hin. Aktuell bereitet die Trockenheit den Imkern im Ort keine Probleme. Die Blütezeit bescherte den Bienen ausreichend Nahrung, und der blühende Raps bietet genügend Nachschub. Üblicherweise muss spätestens ab Juni ohnehin „eingefüttert werden", berichten die Zeitlarner Imker.



Die Zeitlarner Landwirte blicken aufgrund der jetzigen Lage noch optimistisch in die Zukunft, wenngleich der Raps bereits Verluste erlitten hat. Das Getreide steht vergleichsweise gut im Wuchs. Von Vorteil ist in der Gemeinde der lehmige Boden, der lange Wasser speichert. Der Mais ist jetzt aufgegangen. Prognosen wollen die Betriebe deshalb im Moment nicht abgeben.

Probleme könnten auftreten, wenn - wie in jüngerer Zeit üblich - statt Landregen kräftige Schauer und Starkregen niedergehen. Dann werden die lockeren und trockenen Böden an der Oberfläche abgeschwemmt.

In den Haus- und Kleingärten sind die Fruchtstände z. B. an Kirschbäumen nur mäßig ausgebildet. Auch ein normaler Regen wird daran nicht viel ändern. Die Wurzeln der Zierpflanzen leiden allmählich. Trotzdem erteilt der OGV dem Verbrauch von wertvollem Trinkwasser eine Absage.

So sehnen sich alle nach dem „Tag, der den Regen bringt" - sachte aber ausgiebig.