Umweltzone und Feinstaub

Die jetzt vom Umweltausschuss der Stadt beschlossene Umweltzone der Stadt Regensburg ist aus Sicht des Bund Naturschutz aus vielen Gründen äußerst verbesserungsbedürftig. Kreisvorsitzender Raimund Schoberer sieht eine Ausweitung auf ein größeres Stadtgebiet unerlässlich, damit die Umweltzone diesem Namen gerecht wird.

Nicht einmal 2 km² Umweltzone von über 80 km² Stadtgebiet bringen nicht die notwendigen Luftverbesserungen. Bezogen auf die Gesamtstadt wird die „Umweltzone Altstadt“ kaum Auswirkungen haben, welche über den Nachkommastellenbereich hinausgehen. Fachlich ist die jetzt beschlossene „Umweltzone Altstadt“, reduziert auf den sowieso verkehrsberuhigten Altstadtbereich, wie die Stadt selbst belegt auch in der Altstadt nahezu nicht messbar.

Nur sieben Prozent der knapp 70 000 gemeldeten Pkw würden die grüne Umweltplakette nicht erhalten. Sicher sind darüber hinaus im Vollzug dann auch noch Ausnahmegenehmigungen für Altstadtbewohner, Gewerbetreibende oder bei Veranstaltungen zu erwarten. Die aktuelle sehr hohe Pkw-Verkehrsbelastung z.B. in der Gesandten- und Ludwigstraße lässt die Frage aufkommen, wie die Stadt die Umweltzone real umsetzen wird. Es steht zu befürchten, dass die „Umweltzone Altstadt“ dann das ist, was Stadtrat Mayerhofer treffend sagte: „Bringt nichts, schadet aber auch nichts“.

Im Vergleich dazu ist die in München geltende Umweltzone innerhalb des Mittleren Rings geradezu eindrucksvoll. Regensburg sollte sich hier andere Städte zum Vorbild nehmen.

Da Regensburg auf Grund seines großen Anteils an motorisiertem Verkehr und seiner Kessellage im bayernweiten Feinstaub-Ranking ganz hinten steht, erwarten viele kleine und große Bürgerinnen und Bürger von ihrer Stadt deutlich mehr. Ihnen drohen  Asthma, Krupp und viele andere durch Feinstaub verursachte Krankheiten.

Zudem konterkariert die Abschaffung der Brennstoffverordnung Ende 2014 mit einer dadurch verbundenen noch zunehmenden Feinstaubbelastung infolge neuer Kleinfeuerungsanlagen im gesamten Stadtgebiet auch die Umweltzone im Altstadtbereich.  Die novellierte Wiedereinführung der Brennstoffverordnung wäre ein weiterer wichtiger Baustein.

Der Bund Naturschutz erwartet sich  auch von Regensburgs Umweltbürgermeister deutlichere Zeichen.

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