Verein Naturpark Hirschwald viele Projekte vorangebracht

Kümmersbruck. Im Rahmen der jährlichen Mitgliederversammlung des Naturpark Hirschwald e. V. fanden im April im Sportzentrum Kümmersbruck turnusgemäß die Wahlen zum Vorstand statt. Bgm. Stefan Braun (Markt Kastl) führte sie als Wahlleiter in gewohnt korrekter aber zügiger Manier durch. 

Der neue Vorstand ist der alte – bis auf den Posten eines Rechnungsprüfers. 1. Vorsitzender bleibt Markus Dollacker aus Ensdorf, Stellvertreter sind satzungsgemäß der Landrat des Landkreises Amberg-Sulzbach und der Oberbürgermeister der Stadt Amberg. Winfried Wenkmann aus Hohenkemnath ist weiterhin Kassier. Als Rechnungsprüferin schied Monika Merl aus, da sie aus der Region weggezogen ist. An ihre Stelle tritt Bürgermeister Erwin Geitner, Rieden, zusammen mit dem bisherigen zweiten Rechnungsprüfer Bürgermeister Roland Strehl, Kümmersbruck. Zum Vorstand gehören auch Beisitzer aus den Mitgliedskommunen und Vertreter der Land- und Forstwirtschaft. Auch diese wurden in ihren Ämtern bestätigt: Gemeinde Ebermannsdorf (Bgm. Erich Meidinger), Gemeinde Ensdorf (Bgm. Hans Ram), Markt Hohenburg (Bgm. Florian Junkes), Markt Kastl (Bgm. Stefan Braun), Gemeinde Kümmersbruck (Bgm. Roland Strehl), Markt Rieden (Bgm. Erwin Geitner), Markt Schmidmühlen (Bgm. Peter Braun) und Gemeinde Ursensollen (Bgm. Albert Geitner). Der Vertreter der Forstwirtschaft bleibt Sven Grünert vom AELF Amberg-Neumarkt. Gerhard Gradl aus Reusch bleibt vorerst der Vertreter der Landwirtschaft, bis die zurzeit im Bayerischen Bauernverband stattfindenden Wahlen abgeschlossen sind. Der dann neugebildete Kreisvorstand des BBV hat das Vorschlagsrecht für den Vertreter aus dem Bereich Landwirtschaft.

1. Vorsitzender Markus Dollacker betonte in seinem Bericht, „der Naturpark Hirschwald entwickelt sich hervorragend, alle Mitgliedskommunen stehen hinter den Projekten und der Einrichtung". Für den Vorsitzenden im Besonderen ist wichtig, weiter verstärkt in den Bereichen Regionalentwicklung, Naturschutz und Umweltbildung die Schwerpunkte zu setzen. „Der Naturpark ist kein Verhinderungsverein" so Dollacker, „sondern soll die Region positiv entwickeln, auch wenn es bei Themen wie Energiegewinnung, Straßenbau, und Baugebieten nicht immer einfach ist". Er lobte auch die bessere Unterstützung durch den Freistaat Bayern, so konnten erst viele Projekte, wie das Krebsprojekt, das Ameisenprojekt aber auch die Wiederansiedlung von Wiedehopf- und Wendehals gelingen. Etwas exotisch ist zwar das Projekt Seniorenmosaik im Naturpark, aber es trägt zur Verbesserung der Lebensqualität in der Region bei. Der Vorsitzende forderte auf: „Wir müssen uns als Region Naturpark Hirschwald verstehen, denn gemeinsam können wir mehr erreichen für unsere Region." Mit dem neu entstehenden Informationszentrum des Naturparks in Hohenburg wird auch der Tourismus größere Anstrengung erfordern.

Die Geschäftsführerin zeigte sich in ihrem Bericht erfreut über das wachsende Netzwerk an Naturpark-Schulen (3) und Naturpark-Kitas (2), da die Bildung für nachhaltige Entwicklung eine der Säulen der Naturparkarbeit ist. Im Bereich Erholung sei der Baumlehrpfad in Ensdorf unter dem Motto „Von Ahorn bis Zwetschge" fertiggestellt worden. Weiterhin wurden in fünf Naturparkkommunen neun Panoramatafeln aufgestellt.

Spektakulär sind im Bereich Naturschutz die Ergebnisse von so genannten eDNA- oder Umwelt-DNA-Untersuchungen an Wasserproben in Naturparkgewässern. Hier konnte an neun Stellen das Vorhandensein von heimischen Steinkrebsen nachgewiesen werden. Dies war mit herkömmlichen Methoden wie Bachbegängen o. ä. in den letzten Jahren nicht gelungen, so dass schon befürchtet wurde, es seien gar keine heimischen Krebsbestände mehr in Vils und Lauterach. Unterdessen geht die Entnahme von invasiven Amerikanischen Signalkrebsen durch die Fischereivereine weiter. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Umwelt, der Höheren Naturschutzbehörde und dem Wasserwirtschaftsamt soll gemeinsam eine Strategie zur Rettung des Steinkrebses erarbeitet werden.

Die Einrichtung eines Naturparkzentrums in Hohenburg wird den Naturpark in den nächsten Jahren beschäftigen. Zurzeit ist die so genannte Hauptstudie in Planung, die detailliert Auskunft über das Betriebs- und Wirtschaftlichkeitskonzept, sowie das Ausstellungs- und Architekturkonzept geben soll. Dazu wurden bei Fachbüros Angebote eingeholt, die in den nächsten Wochen durch das im Vorstand gebildete Lenkungsgremium gesichtet und bewertet werden sollen. Diese Hauptstudie wird zwar durch das Umweltministerium gefördert, dennoch bleibt ein nicht unbeträchtlicher fünfstelliger Betrag für den Naturpark Hirschwald e. V. zu stemmen, was aber durch die Neuordnung der Mitgliedsbeiträge im vergangenen Jahr nun möglich sein wird.

Das Seniorenmosaik im Naturpark Hirschwald unter Projektleiterin Barbara Hernes erfreut sich in der Region zunehmenden Zuspruchs. 2022 konnten schon 43 Beratungsgespräche durchgeführt werden. 17 ehrenamtliche Alltagsbegleiter betreuen 19 Klienten in den Naturparkkommunen. 2021 wurden so insgesamt 582 Betreuungsstunden geleistet, was eine erhebliche Entlastung für pflegende Angehörige bedeutet. Im Förderprojekt „Lokale Allianzen für Demenz" konnte als Verstärkung seit März die Gerontofachkraft Jennifer Nelhiebel auf 450-€-Basis gewonnen werden.

Der Naturpark Hirschwald ist Teil der Nationalen Naturlandschaften (NNL). In diesem Bündnis bewahren die deutschen Nationalparke, Naturparke, Biosphärenreservate und Wildnisgebiete gemeinsam mit den Menschen auf rund einem Drittel der Fläche Deutschlands faszinierende Natur, vermitteln Freude beim Erleben der Natur und gestalten die Zukunft mit Zuversicht nachhaltig. Diesen Aufgaben will sich der Naturpark Hirschwald e.V. als Träger des Naturparks weiterhin mit Engagement widmen.

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