Schwandorfs verborgenen Schätzen auf der Spur

Schwandorf. Das ist ein Spruch, den die Gästeführer der Großen Kreisstadt Schwandorf häufig hören: „Da war i no nie…"
 Das ist für Gäste, die von außerhalb nach Schwandorf kommen, nicht verwunderlich. Aber selbst eingefleischte Bürger kommen im Rahmen der großen Auswahl an Stadtführungen an Plätze und Verstecke, die der Öffentlichkeit sonst so nicht bekannt oder zugänglich sind. 

Ein Beispiel findet sich bei der Führung mit dem Motto: „Der Berg ruft – das Marienmünster auf dem Kreuzberg". Wohl fast jeder Schwandorfer war bei einem Gottesdienst in dem imposanten Münster dabei. Bei der Führung jedoch gibt es besondere Einblicke. Die Tour startet am Hauptportal und führt alsbald nach innen. Man besichtigt die berühmte Taufkapelle, die der Schwandorfer Künstler Peter Maier entworfen hat. 

Danach geht es in die sonst verschlossene Unterkirche und im Anschluss ganz nach oben. Von keinem anderen Punkt Schwandorfs aus kann man einen vergleichbaren Panoramablick über die Stadt genießen, wie auf einem der beiden Türme. „Diese Führung hat so manches Zuckerl für Interessierte", sagt der Leiter des Tourismusbüros Schwandorf, Johannes Lohrer.

Entlang der Stadtmauergasse.

Für Besucher, die zum ersten Mal zu einer Führung nach Schwandorf kommen, bietet sich die „Klassische Stadtführung" an. Hierbei gibt es in etwa 1½ Stunden einen Streifzug durch Schwandorfs Sehenswürdigkeiten wie der Spitalkirche, der Stadtmauergasse, des historischen Blasturms (Geburtsstätte des Komponisten der Bayernhymne, Konrad Max Kunz) und des größten Felsenkellerlabyrinths in Bayern.

Die Laune unter den Gästen ist dabei ausnehmend gut, wie viele Stimmen nach den Führungen bestätigen. Das liegt freilich an den Menschen, die die Stadtführungen abhalten. Hierbei steht hohe Sachkunde immer gleichauf mit augenzwinkerndem Humor, für den die Schwandorfer Stadtführer mittlerweile berühmt sind. „Wir haben aktuell 25 Stadtführer, und das ist eine wirklich auch untereinander eingeschworene Truppe", schwärmt Lohrer. So sei es keine Seltenheit, dass sich die Botschafter der Stadt auch privat zu Ausflügen in andere Städte und Regionen träfen, um sich stets weiterzubilden und zu informieren, fügt der Tourismuschef hinzu. „Wir haben hier echt eine gute Mannschaft beieinander", grinst Lohrer vergnügt. Außerdem wird natürlich jedes Führungspersonal von der Stadt aus ausgebildet und mit allen notwendigen Informationen versorgt.

Viele Stadtführungen werden mit Schauspiel-Einlagen der Theaterbühne Schwandorf e.V. gewürzt. Wenn es heißt „Historisches und Kulinarisches rund um den Fisch", so kommt man in Kontakt mit einem Fischer aus dem Mittelalter, der einem das Leid über die „hohen Herren" klagt, die seinen Beruf so schwer machen. 

Im Originalkostüm und mit Fischreuse im Arm bindet der Schauspieler das Publikum mit in die Handlung ein, genauso wie der Verwalter, der im späteren Verlauf der Fischführung auftaucht und die „offizielle" Seite des Fischerwesens im Mittelalter beleuchtet. Natürlich darf auch hier die Verkostung einheimischer Fische nicht fehlen, welche im Restaurant Hufschmiede von Michael Heumann und im Café Grosser bei Johann Münch direkt an der Naab stattfinden.

Außerdem wirken bei den vielen weiteren Führungen noch Schauspieler der Regensburger Stadtmaus sowie des SADTheaters mit, wie zum Beispiel bei der Bierführung „Das fünfte Element – von Bierpanschern, Bierkiesern und Raufbolden". Des Weiteren gibt es unter anderem noch die „Kulinarische Stadtführung", eine Tour in die düstere Vergangenheit der Großen Kreisstadt mit dem Namen „Henker, Gauner, Besenstiel" und eine naturkundliche Wanderung durch die Weihergebiete um Schwandorf. Weitere Führungen werden zurzeit konzipiert, denn immer wieder kommen neue Details über die Geschichte Schwandorfs ans Licht. Auch die Zusammenarbeit mit dem Schwandorfer Stadtarchiv unter Leitung von Josef Fischer sei hier erwähnt.


Es bleibt also spannend bei den Führungen in und um Schwandorf. Die genauen Details zu den einzelnen Veranstaltungen liegen als Broschüre im Rathaus und dem Tourismusbüro aus. Außerdem gibt es sämtliche Informationen im Netz unter schwandorf.de.


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