Umstrukturierungen bei der Berufsschul-Baustelle

Kreis Schwandorf. In unmittelbarer Nähe zur Schwandorfer Berufsschule hat der Landkreis unlängst ein Grundstück erworben. Für die Einrichtung eröffnete das neue Potenziale, die für grundlegende Änderungen bei den Bauabschnitten 6 und 7 sorgen.

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Die Bauarbeiten am Beruflichen Schulzentrum Oskar-von-Miller sind in vollem Gange. Aktuell befinden sich die Arbeiten im dritten Bauabschnitt, um die Schule auf lange Sicht zukunftsfähig zu entwickeln. Das wurde am Montag im Kreisausschuss für Planung und Bau bekanntgegeben. Doch nun gibt es eine Änderung im derzeitigen Konzept, die beachtliche Auswirkungen auf die Bauabschnitte 6 und 7 haben: Vor wenigen Wochen hat der Landkreis ein Grundstück am Kreuzbergring erworben, das unmittelbar hinter der Berufsschule liegt. Dort steht noch immer ein verlassenes Privathaus, dieses soll in der nächsten Zeit abgerissen werden.

Mit dem Kauf wurde auf die Notwendigkeit reagiert, den Raumbedarf zu erweitern. Bereits im August 2017 hatte das zuständige Architekturbüro Krug-Grossmann den Auftrag erhalten, eine Ergänzung zu überprüfen. Diese wurde von den Experten als grundsätzlich möglich eingestuft. Das neue Grundstück bietet jetzt die perfekten Voraussetzungen, um dem Bedarf Rechnung zu tragen. Unter den vier Möglichkeiten favorisierten die Architekten nach Rücksprache mit dem Landkreis und der Schule eine Werkstattspange, die in Verbindung mit dem Werkstattwürfel steht. Die Schule werde demnach in die drei Funktionsbereiche FOS/BOS, Klassenflügel und Werkstattflügel untergliedert – verteilt auf drei Gebäudeteile. Zusammengefasst werden sollen diese über die Aula und den Verbindungsbau.

Deutlicher Flächenzugewinn

Die Vorteile der neuen Pläne, so wie sie vorgestellt wurden,sind offensichtlich. Aus den bisherigen 1600 Quadratmetern Fläche werden dann stolze 2900 Quadratmeter – ein Anstieg, der fast eine Verdopplung bedeutet. Von diesem Zugewinn (1300 m2) werden wiederum 800 Quadratmeter real nutzbar sein, informierte Architekt Marcus Vollmann das Gremium.Gegenüber dem vorherigen Konzept stellt das eine deutliche Verbesserung dar: So kann beispielsweise eine andere Qualität des Innenhofes erreicht und Platz für eine großzügige Anlieferzone geschaffen werden, der bislang nicht gegeben war. Zudem können vier weitere Klassen für Flüchtlinge ebenso im Gebäude untergebracht werden wie die Klassen für Jugendliche ohne Ausbildungsplatz, kurz als JoA-Klassen bekannt. Im alten Konzept waren für diese mangels Platz teilweise noch Container vorgesehen.

Mehr Platz bedeutet aber logischerweise auch eine deutliche Steigerung der Kosten. Die genaue Summe ist zwar noch nicht im Einzelnen bekannt, da noch keine Vorplanungen und Kostenschätzungen durchgeführt wurden. Basierend auf der Erfahrung von ähnlichen Projekten rechnen die Architekten für den Neubau jedoch mit Kosten, die sich zwischen 6,5 und 8,5 Millionen Euro bewegen. Hinzu kommen noch weitere, ebenfalls unklare Kosten für die Sanierung und Umstrukturierung des Werkstattwürfels. Außerdem geht mit der Änderung im Konzept voraussichtlich eine längere Bauzeit einher: Nach Schätzung der Architekten sei es realistisch, dass die Arbeiten zwischen 2021 und 2023 fertiggestellt sind. Das alte Konzept hatte noch einen Abschluss der Maßnahmen für 2021 in Aussicht gestellt.

 

Lob für zukunftsfähiges Konzept 

„Die zwei negativen Dinge stechen ins Auge“, sagte auch Landrat Thomas Ebeling (CSU): „Es dauert länger und es kostet mehr Geld.“ Dennoch empfahl er dem Gremium, dem Vorschlag der Architekten zu folgen. „Mir leuchtet das sehr, sehr gut ein, dass das ein vernünftiges Konzept ist“, so Ebeling. Die Kreisräte sahen das genauso. „Das Konzept spricht die Zukunft an“, lobte Kreisrat Georg Butz (CSU). „Man sieht, dass wir hier gute Ansätze haben.“ Es sei sinnvoll, nach Abschluss der Baumaßnahmen ein Gebäude zu übergeben, so Butz, „das der Zukunft entspricht.“ Sein Kollege Siegfried Damm (SPD) ergänzte zustimmend, dass man sich „Verbesserungen nicht in den Weg stellen sollte“. Mit dem Konzept werde eine wesentliche Verbesserung erreicht, wobei sich die spontane Zustimmung zum Grundstückskauf als „Glücksfall“ erweise. Die erhofftenVerbesserungen seien dadurch eingetreten.

Wenig überraschend hat das Gremium den Entwurf einstimmig abgesegnet, ohne dass es größere Einwände gegeben hätte. Im nächsten Schritt muss dann eine Vorentwurfsplanung vorgenommen werden, die ebenfalls eine genaue Kostenaussage sowie eine Zeitplanung beinhaltet.Damit sollen die noch unklaren Zahlen geliefert werden.

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