Vorsicht beim Sammeln vom „wilden Knoblauch“ Bärlauch

Regensburg. Zu den ersten Boten des Frühlings gehört der Bärlauch, ein köstliches Wildgemüse, das gerne zum Kochen verwendet wird. Viele Menschen treibt es in diesen Tagen nach draußen, um selbst Bärlauch zu sammeln. Der harmlose Bärlauch ist jedoch leicht zu verwechseln mit hochgiftigen Pflanzen, wie Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen.

„Sollte es zum Kontakt mit den giftigen Maiglöckchen oder Herbstzeitlosen gekommen sein, unbedingt gründlich die Hände waschen. Bei Verdacht auf eine Vergiftung, insbesondere bei versehentlichem Verzehr, rufen Sie unverzüglich den Rettungsdienst über die europaweite Notrufnummer 112", rät Dr. Andreas Spall, Standortarzt der Johanniter in Ostbayern.

Bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes sollte der Betroffene betreut werden. „Achten Sie darauf, dass er nicht unterkühlt und kontrollieren Sie seine Vitalfunktionen. Bringen Sie ihn nicht zum Erbrechen. Ist er wach und ansprechbar, lagern Sie ihn mit erhöhtem Oberkörper oder nach Wunsch. Sichern Sie möglichst Reste, wie Pflanzenteile, Essensproben und in Ausnahmefällen auch Erbrochenes, damit die Klinik bestimmen kann, um welche Pflanze es sich gehandelt hat", rät Dr. Spall. „Ist der Betroffene bewusstlos, bringen Sie ihn in die stabile Seitenlage. Atmet er nicht, beginnen Sie sofort mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung."

Der Bärlauch wird im Volksmund auch als „wilder Bruder des Knoblauchs" bezeichnet, denn seine Blätter verströmen einen typischen Knoblauchduft. „Viele Sammler versuchen anhand des Dufts den Bärlauch von den giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen zu unterscheiden und vergessen dabei, dass die Finger den Knoblauchduft nach dem erstmaligen Reiben annehmen. Der Geruchstest ist dadurch nicht mehr zuverlässig", sagt Dr. Spall von den Johannitern.

Bärlauch wächst von März bis Mai hauptsächlich in lichten Auenwäldern, aber auch an Flussufern und auf schattigen Wiesen. An diesen Stellen können auch die giftigen Maiglöckchen und Herbstzeitlosen wachsen. „Wer sich nicht sicher ist, um welche Pflanze es sich handelt, sollte sie unbedingt stehen lassen!", empfiehlt Dr. Spall.

Diese Merkmale können helfen eine Verwechslung zu vermeiden:

Die Blätter des Bärlauchs duften nach Knoblauch.

Vorsicht: Die Finger nehmen den Knoblauchgeruch beim ersten Reiben an, weswegen der Geruchstest danach nicht mehr ausschlaggebend ist.

Die Blätter haben einen Stiel, wachsen in Gruppen und dicht beieinander. Ihre Unterseite ist hellgrün und matt.

Die Blätter von Maiglöckchen sind etwas härter als die des Bärlauchs und haben eine glänzende Unterseite.

Die Johanniter empfehlen regelmäßig die Erste-Hilfe-Kenntnisse aufzufrischen. Ein Thema ist dabei auch der Umgang mit Vergiftungen. Weitere Informationen zum Erste-Hilfe-Angebot der Johanniter in Ostbayern finden Sie unter www.johanniter.de/regensburg oder unter der Rufnummer 0941 46467-110

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.:

Die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. steht in der Tradition des evangelischen Johanniterordens und engagiert sich seit mehr als 60 Jahren in den unterschiedlichsten karitativen und sozialen Bereichen. Mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 40.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und mehr als 1,5 Millionen Fördermitgliedern ist der gemeinnützige Verein mittlerweile eine der größten Hilfsorganisationen in Europa. Zu den Aufgabenfeldern der Johanniter-Unfall-Hilfe zählen unter anderem Erste Hilfe, Sanitäts- und Rettungsdienst, die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen sowie die Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen. International leistet der Verein humanitäre Hilfe bei Hunger- und Naturkatastrophen.

In Bayern sind mehr als 4.000 Menschen hauptamtlich und 7.700 ehrenamtlich tätig. Außerdem sind die Johanniter Träger von 124 Kindereinrichtungen mit mehr als 5.100 Plätzen. Die Hilfsorganisation unterhält 24 Rettungswachen und bietet Hilfe auf Knopfdruck für fast 25.000 Hausnotruf-Teilnehmer.


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