Regensburg. Er gilt als einer der Stärksten und Besten in seiner Zunft und erhielt bereits zum zweiten Mal in Folge eine Auszeichnung. Seinen Namen verdankt er dem barocken Maler und Baumeister Cosmas Damian Asam. Freunde und Kenner schätzen ihn besonders wegen seines kräftig-süßen, sehr aromatischen und bis zum Abgang anhaltenden Geschmacks. Jetzt lüften wir das Geheimnis: gemeint ist der Weltenburger Kloster Asam Bock, der mit seinen 6,9 % Alkoholgehalt der stärkste Gerstensaft aus der Weltenburger-Familie ist.

Der malzbetonte Bock verströmt leichte Röstaromen, die eine Kaffeenote erahnen lassen und bei acht Grad ein wahrer Gaumenschmaus ist. Für ihn werden vier verschiedene Malzsorten verwendet und der dunkle Doppelbock wird sechs bis acht Wochen in den Weltenburger Felsenkellern, 40 Meter unter dem Kalkgestein gelagert, verriet der smarte 33-jährige  Weltenburger Braumeister Ludwig Mederer.

Bereits zwei Mal in Folge wurde diese flüssige Gaumenfreude mit dem European Beer Star in Gold und sechs DLG-Goldmedaillen ausgezeichnet, so Ludwig Resch, Braumeister der Brauerei Bischofshof. Beim traditionellen Weltenburger Bockbieranstich ließen sich rund 150 geladene Gäste den schmackhaften, aber auch manchmal tückischen Gerstensaft munden und waren voll des Lobes für die Braumeister.

Als Conférencier führte der Erlanger Kabarettist Klaus Karl-Kraus in seinem sympathischen fränkisch durch den Abend. Beeindruckt war Klaus Karl-Kraus von dem ehrwürdigen Ambiente im Herzogssaal des Weltenburger am Dom. Zuerst begrüßte er Matthias Hamm, seines Zeichens Betriebsleiter des Weltenburger am Dom. Auf die Frage, ob Hamm denn noch ein bisserl nervös sei, schließlich finde der Bockbieranstich bereits zum fünften Mal in seinem Hause statt, meinte Hamm, es ist jedes Mal etwas Besonderes und eine Ehre für unser Haus, dass dieses großartige Ereignis hier stattfindet.

Was wünscht man sich eigentlich an so einem Abend? Zum einen, dass alle trocken bleiben und zum anderen, dass es ein gscheites Bier geworden ist, so Hamm. Neben zahlreichen Ehrengästen, unter ihnen der Präsident des deutschen Leichtathletikverbandes Clemens Prokop, waren Gäste aus dem Vorarlberg, den Bregenzer Festspielen, hier wird seit Jahren das Weltenburger Bier ausgeschenkt, und aus Italien mit von der Partie. Sehr zur Verblüffung der Italienischen Gäste, die aus Trento, der Region um den Gardasee und der Toskana anreisten, wurden sie von Klaus Karl-Kraus in perfektem Italienisch begrüßt, was sie gleich mit einem großartigen Beifallssturm quittierten.

Weltenburger und Bischofshof sind in dieser Region bei verschiedenen Gaststätten sehr beliebt, was man den Wirtshausvertretern sichtlich anmerkte. Der Bieranstich ist für die Italiener eine angenehme „Pflichtveranstaltung“, da sie die Weltenburger Biere erst ausschenken dürfen, sobald sie hier teilgenommen und auch die Brauerei besichtigt haben.

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Wer natürlich nicht fehlen durfte an diesem Abend waren die Bierkönigin Julia II. und ihre Bierprinzessinnen Lisa I. und Valerie I. Für die musikalische Umrahmung sorgten die „Dellnhauser Musikanten“ unter der Leitung von Michael Eberwein, aus der Holledau, die mit ihrer schmissigen, bayerischen Wirtshausmusik flott aufspielten. Für die italienischen Gäste hatten sie eigens Stücke, wie den Triumphmarsch von Aida einstudiert, damit diese sich gleich heimisch fühlten.

Den Hauptpart des Abends habe man sich allerdings einem Novizen überlassen, so Klaus Karl-Kraus. Der spiele einen wunderbaren Fußball, wenn er fit ist, am Samstag tauschte er seine Fußballschuhe mit dem Schlegel. Mit drei beherzten Schlägen zapfte der Jahn-Spieler Oliver Hein gekonnt das kühle Fass an und durfte den Weltenburger Kloster Asam Bock als Erster probieren.

„Sehr gut, sehr süffig, ein Kompliment an den Braumeister“, so das Urteil des Fußballers. Für den Braumeister Lucky Mederer, der in seiner Freizeit Spielertrainer in Weltenburg ist, hatte Hein ein Trikot mit Mederer’s Nummer 16 und eine Einladung zu einem Heimspiel des SSV Jahn dabei. Die Bierhoheiten wurden außerdem mit schicken rot-weißen Jahnschals ausstaffiert. Nachdem alle Gäste mit dem süffigen Gerstensaft versorgt waren, stimmten die „Dellnhauser Musikanten“ ein Prosit an und versprachen einen unvergesslichen Abend – ja sie sollten Recht behalten.