Welthospiztag: Die Johanniter danken ihren Hospiz-Mitarbeitern

Schwandorf. Ihre Arbeit ist unschätzbar wichtig: Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Johannes-Hospiz unterstützen Schwerstkranke und Sterbende in der letzten Phase ihres Lebens. „Zuhören, reden oder schweigen – einfach da sein: das ist die Hauptaufgabe für uns Hospizbegleiter“, erklärt Hospizleitung Sabine Sudler.

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In ihren bundesweit 19 ambulanten Hospizdiensten, drei ambulanten Kinderhospizdiensten und zwei stationären Hospizen leisten rund 650 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Johanniter-Unfall-Hilfe wertvolle Arbeit. Für Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe, ist ihre Tätigkeit besonders schätzenswert, denn sie wird fast ausschließlich ehrenamtlich geleistet. „Daher möchten wir den Welthospiztag am 14. Oktober nutzen, um einmal unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fokus zu rücken und ihnen zu danken.“

In Würde sterben – das wünschen sich viele unheilbar kranke Menschen auf ihrem letzten Lebensweg. Im Johannes-Hospiz in Pentling ist das seit April 2014 möglich. Denn da öffnete das erste stationäre Hospiz in der Oberpfalz mit zehn Plätzen seine Türen. Seitdem sind dort 359 Gäste betreut worden und 330 davon dort verstorben. Die Einrichtung richtet sich an Erwachsene mit einer weit fortgeschrittenen, unheilbaren Erkrankung, bei denen eine ambulante Versorgung zuhause oder in der Familie nicht ausreichend gewährleistet werden kann.

Das Johannes-Hospiz liegt in Pentling im Neubaugebiet Hölkering. Hinter dem Hospiz befindet sich völlig unbebaute Fläche mit einem weitläufigen Ausblick und wohltuender Stille. Das kreuzförmig angelegte Haus ist durch eine Vielzahl bodentiefer Fenster lichtdurchflutet und hell. Um für seine Liebsten auf ihrem letzten Weg so gut es geht da zu sein, bietet das Hospiz neben den zehn Gästezimmern zwei separate Räume zum Übernachten – die sogenannten Angehörigenzimmer. Außerdem gibt es in jedem Zimmer ein Sofa zum Ausziehen, um direkt beim Angehörigen übernachten zu können.

Das ganze Haus ist schwellenlos gestaltet, so können die Betten der Bewohner von jedem Raum aus mühelos nach draußen in den Garten geschoben werden, um an sonnigen Tagen das schöne Wetter bzw. die frische Luft zu genießen. Manche Bewohner haben sogar schon den Wunsch, eine Nacht draußen zu verbringen, um noch einmal die Witterung zu spüren. Im Gegensatz zu einer Palliativstation im Krankenhaus gibt es im Johannes-Hospiz keine festen Zeiten. Jeder Gast kann aufstehen, essen und Besuch bekommen wann er möchte. Um das leibliche Wohl kümmern sich fünf Hauswirtschafterinnen, die rund um die Uhr nach den Wünschen der Bewohner kochen. Wenn ein Gast verstirbt, wird das Zimmer bis zu 24 Stunden nicht neu belegt, damit Familie und Angehörige sich in Ruhe verabschieden können.

Außerdem bringen sich die ehrenamtlichen Hospizbegleiter vom Hospizverein Regensburg e. V. auf Wunsch der Gäste zusätzlich ein. Sie nehmen sich alle Zeit, die Gäste und Angehörige brauchen: Zum Reden, oder einfach nur um für sie da zu sein. Durch diesen ganzheitlichen Ansatz stehen im Johannes-Hospiz der Gast und seine Angehörigen mit ihren individuellen Bedürfnissen voll und ganz im Mittelpunkt. Den letzten Weg sollen unsere Gäste mit einem Höchstmaß mit Würde und so angenehm wie möglich gehen können. Kosten für die Betreuung, Pflege und Begleitung der Gäste übernehmen zu 95% die Kranken- und Pflegekassen. 5% der Kosten übernimmt der JohanniterRegionalverband Ostbayern als Träger, auf der Grundlage von Spenden. Für den Hospizgast entstehen nur Kosten für den persönlichen Bedarf, wie z. B. Zahlungen zu Rezeptgebühren, für den Friseur oder die Fußpflege.

Trotz der negativen Konnotation des Themas „Sterben“, ist das Johannes-Hospiz bei den Menschen in der Region angekommen. Es ist mittlerweile über die Grenzen von Regensburg hinaus bekannt und nimmt auch Gäste aus umliegenden Landkreisen auf. Außerdem unterstützen knapp 1000 Menschen den „Freundeskreis Johannes-Hospiz Pentling“. Der Freundeskreis ist ein eigens für das Hospiz eingerichteter Kreis von Spendern, deren Mitglieder das Johannes-Hospiz dauerhaft finanziell unterstützen. Dies ist auch dringend erforderlich, da im Johannes-Hospiz ein jährliches Defizit von 250.000€ gedeckt werden muss.

Sie suchen Vorlagen für eine individuelle Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht oder Betreuungsverfügung? Die Johanniter-Unfall-Hilfe stellt unter www.johanniter.de/service verschiedene Vorlagen zum Download bereit.

 

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