Werkleiter Johann Dirmeier verabschiedet

50 Jahre Arbeitskraft für ein und denselben Betrieb, verbunden mit einer beispiellosen Karriere: Dafür steht Johann Dirmeier, der seit 2009 als Werkleiter an der Spitze des Krones-Unternehmens Nittenau stand. Am 1. August 1967 hatte er seine Ausbildung zum Dreher bei Krones Neutraubling begonnen, auf den Tag genau 50 Jahre später, endete sein Arbeitsleben mit einer Abschiedsfeier im Werk Nittenau, gleichzeitig der Beginn von vielen Freizeitaktivitäten, die in all den Jahren hintanstehen mussten.

Die Worte sprudeln aus Johann Dirmeier nur so heraus, als er von seinem beruflichen Werdegang erzählt. Begeisterungsfähigkeit, das ist nur eine der charakterlichen Facetten des sympathischen Werksleiters, der nie seine Bodenhaftigkeit verloren hat. „Ich war strebsam, wollte immer schon vorwärtskommen“, erinnert sich Dirmeier zurück. Hinzu kam eine große Begeisterung für neue Techniken in der Fertigung, es waren die Anfänge des „Industrie-3.0-Fiebers“ und der Einsatz von NC- und CNC-Maschinen. „Es hat Spaß gemacht, mit den neuen Maschinen umzugehen.“

1979/1980 absolvierte der weiterhin als Dreher tätige Dirmeier an der Abendschule, also während seiner Freizeit, eine Weiterbildung zum Industriemeister Metall an der IHK in Regensburg. Seine Begabung zeigte sich beim NC-Programmieren in der Arbeitsvorbereitung. Was folgte, war die Ernennung zum Gruppenleiter für die Fertigungsprogrammierung im Jahr 1982. Hier war Dirmeier maßgeblich verantwortlich für die Einführung und Umsetzung des neuen Systems „Euro-Apt“, einer Programmiersprache für CNC-Maschinen. Sehr viele Neuinvestitionen waren nötig, denn das Unternehmen Krones wuchs kontinuierlich, und Johann Dirmeier war in die Entscheidungen der Anschaffungen mit eingebunden. Im Mai 1996 wurde er stellvertretender Leiter der Arbeitsvorbereitung, im Jahr 2000 Leiter Materialwirtschaft und Produktionsplanung. Diesen Bereich hatte er bis 2004 in Neutraubling geführt.

Danach kam der Ruf nach Nittenau, wo Dirmeier die Werkleitung des Standortes, anfangs als „Tandem“ zusammen mit Heinz Hildebrand, ab 2009 als alleiniger Werkleiter. Im Jahr 2010/11 wurde Evoguard als eigenständiger Zweig von Krones gegründet, Ventile zur Steuerung der Medien, die man vorher zukaufen musste, konnten mit Hilfe der neuen Maschinen selber hergestellt werden. Ab 2014 wurde er mit der Umsetzung der neuen Organisation bei Krones zum Head of Operations Bottling Technology ernannt. In einer Doppelfunktion führte er das Werk und den größten Produktionsbereich. Dirmeier war verantwortlich für 770 Mitarbeiter und dies auf einer Produktionsfläche von über 42.000 m² und dem wahrscheinlich „besten Maschinenfundament der Welt für die neue Waldrich Coburg“. Johann Dirmeier spricht von einer „extrem spannenden Zeit“, das Unternehmen sei stets im Umbruch und schon immer innovativ gewesen, gepaart mit seiner persönlichen Entwicklung: „Es hat Spaß gemacht“.

Der Abschied sei nicht einfach, räumt Dirmeier ein. Der Entschluss sei zwei bis drei Jahre gereift. Ab einem bestimmten Alter beschäftigt man sich damit. Er wollte keinen Vorruhestand, aber auch nicht die Zeit abwarten, in dem es heißt: „Jetzt musst du gehen.“ Um den Standort Nittenau sei es ihm nicht bange. Seinen Nachfolger, Markus Riedlbauer, kennt er. Dieser ist seit 2007 bei Krones Neutraubling beschäftigt und hat verschiedene Positionen innerhalb der Fülltechnik und der SDW inne.

Johann Dirmeier möchte künftig mehr Zeit mit seiner Familie verbringen. Seine große Leidenschaft gehört dem Fliegen, ob mit Motor- oder Segelflugzeug. Relativ jung ist das Hobby „Motorradfahren auf einer Harley Davidson“. „Die Zusammenarbeit war stets sehr gut und sympathisch. Er hat eine offene, ehrliche und vor allem humorvolle Art, für einen Spaß war er immer zu haben“, übereinstimmend wurde dieser Eindruck bei der Abschiedsfeier vermittelt.

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