Wie wird denn die Tracht gemacht?

Ganz im Zeichen des Jahresthemas „Tracht im Blick“ fand am Sonntagnachmittag eine Trachtenwerkstatt und eine Trachtenmodenschau im Freilandmuseum Neusath-Perschen statt. In der Trachtenwerkstatt wurde gezeigt, wie Schmuck und Zubehör für die Tracht gefertigt wurden. Dies ging vom Klöppeln einer Methode mit der feine Spitzen hergestellt werden.

Ein wichtiger Bestandteil gerade der weiblichen Tracht ist der Schmuck. Die Besucher konnten sich ein Bild davon machen wie dieser gefertigt wird. Weiter wurde gezeigt wie die Strümpfe gestrickt werden, die vor allem zur Tracht des Mannes gehören. Es wurde auch gezeigt, wie die Stoffe entsprechend mit den verschiedenen Mustern bestickt werden. Bei der Fertigung der Trachten richteten sich die Frauen an historischen Vorlagen. Auf diese Art und Weise sind wieder viele alte Trachten, die bereits teilweise in Vergessenheit geraten sind zu neuem Leben erweckt worden.

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Dieser Tag im Freilandmuseum zeigte nicht nur wie etwas gemacht wird, sondern was schon gemacht wurde. Denn in den vergangenen Wochen wurden in der Oberpfalz durch die Frauen Dirndln angefertigt. Diese zeigten sie im Rahmen einer Modenschau im Denkenbauernhof. Bei der Siedlergemeinschaft Waldthurn organisierte Erna Gollwitzer einen Kurs, die Frauen fertigten unter der Anleitung der Kursleiterin, Edeltraud Wild aus Gaistal Trachten an. In Amberg organisierte die Katholische Erwachsenen Bildung einen Kurs, verantwortlich war hier Birgit Sonntag. Angeleitet wurden sie ebenfalls von Edeltraud Wild.  Einen weiteren Kurs organisierte beim Heimat- und Trachtenverein Trisching, Maria Delling, dortige Kursleiterin war Birgit Ettl aus Piesenkofen. An vielen Abenden haben die Frauen ihre Dirndl gefertigt. Dabei haben sie sich alter Vorlagen bedient, oder einfach neuen Motiven.

Im Denkenbauernhof, wo nun an diesem Sonntagnachmittag die Modenschau stattfand, führte Hans Wax, stellvertretender Bezirksheimatpfleger, mit Musik und „Drumherum“ durch das Programm. Zunächst einmal hat er mit allen Teilnehmern gesungen und ihnen dann einiges interessantes berichtet über die Entstehung der Tracht. Bis zum Jahre 1800 gab es noch keine Trachten. Der Staat hat zwar den Menschen vorgeschrieben, wie sie sich zu kleiden hatten, entsprechend nach dem Stand. Diese Vorschriften fielen mit der französischen Revolution 1789. Ab da war es den Menschen frei gestellt, wie sie sich kleideten.

Regionale Unterschiede gab es schon immer. Der Staat förderte diese Bestrebungen. Die ersten Trachtenvereine wurden 1884 gegründet. In der Oberpfalz war es dann 1898 soweit. Nach diesem kurzen Einblick stellten die Kursleiterinnen dem interessierten Publikum die verschiedenen Dirndl vor. Es konnten Fragen gestellt werden zu den unterschiedlichen Kleidern. Die Bandbreite war von modern bis historisch. Für alle Teilnehmerinnen an den Kursen war es wichtig, dass sie ihr Dirndl selbst gemacht hatten. Keine leichte Aufgabe aber unter der fachmännischen Anleitung der jeweiligen Kursleiterinnen konnte sich das Ergebnis in jedem Fall sehen lassen.

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