Würdevolle Begleitung für sterbende Kinder

Ein neues Angebot der Hospizinitiative der Caritas für den Landkreis Schwandorf stellt Kinder und Jugendliche in den Mittelpunkt, die an einer lebensverkürzenden Erkrankung leiden. Damit wird die heimatnahe Versorgung von Betroffenen gestärkt.

 

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Die Hospizinitiative der Caritas für den Landkreis Schwandorf erweitert ihr Angebot um eine eigene Kinderhospizbegleitung. Das neue Programm beinhaltet alle Vorteile einer lokalen Begleitung und wird durch eine vertrauensvolle Kooperation mit dem Hospiz-Team Nürnberg ermöglicht, dessen versierte Kinderhospizkoordinatoren der Caritas bei etwaigen Schwierigkeiten unterstützend zur Seite stehen. Den erforderlichen Kooperationsvertrag hat der Vorstand der Hospizinitiative, Julius Schmatz, jüngst unterzeichnet. So kann ein hochwertiges Angebot in der Heimatregion garantiert werden, dass dieselben Qualitätskriterien erfüllt wie die Angebote von spezialisierten Kinderhospizdiensten.

Für diese Aufgabe stehen bei der Caritas insgesamt sechs Kinderhospizbegleiter zur Verfügung, die nach ihrer Hospizausbildung einen professionellen Aufbaukurs absolviert haben. Im Rahmen dieser anerkannten Fortbildung erlernten sie alle relevanten Grundlagen, um Kinder und deren Familien nach den höchsten Maßstäben zu begleiten. Die Kinderhospizarbeit als solche basiert – wie die Arbeit mit Erwachsenen – im Wesentlichen auf zwei Säulen: Zunächst führen die Koordinatoren mit der Familie eine palliative Beratung durch. Bei diesem Gespräch analysieren sie deren spezielle Situation und erörtern das weitere Vorgehen, um für jeden Einzelfall eine individuelle Betreuung zu ermöglichen.

Ehrenamtliche Unterstützung als Entlastung

Anschließend wählen die Koordinatoren eine ehrenamtliche Kraft aus und entsenden diese in die Familie. Dort leistet sie Beistand, unterstützt bei Bedarf die Eltern und kann in schwierigen Situationen für Entlastung sorgen. Der Schwerpunkt ihrer Arbeit liegt dabei verstärkt auf dem familiären Umfeld, das oftmals besonderen Belastungen ausgesetzt ist. „Viele Eltern wollen ihr krankes Kind verständlicherweise nicht in fremde Hände geben“, sagt die Kinderhospizbegleiterin Lydia Schill. Deshalb bieten sie beispielsweise eine Freizeitgestaltung für Geschwister an, gehen mit ihnen auf den Spielplatz oder lesen ihnen vor.

Mit diesem Angebot helfen sie, den anderen Kindern die nötige Aufmerksamkeit zu widmen und die Eltern zu entlasten. „Das ist für die Familien enorm wichtig, dass für sie eine Unterstützung und eine Begleitung da ist“, sagt Heidi Pongratz, eine langjährige Ehrenamtliche der Initiative, die sich ebenfalls zur Kinderhospizbegleiterin weitergebildet hat. Zudem spielt es laut ihren Worten eine zentrale Rolle, den Eltern ein offenes Ohr für ihre Sorgen anzubieten und sie auf Wunsch bei der Betreuung ihres kranken Kindes zu unterstützen. „Dadurch haben die Eltern einen Freiraum für sich und können kurzzeitig durchamten.“

Menschlichkeit auf dem letzten Weg

Diesem Bedürfnis will die Hospizinitiative mit ihrem Angebot Rechnung tragen, sagt die leitende Hospizkoordinatorin Birgit Wölker. Sie hat das neueste Projekt gemeinsam mit ihren Ehrenamtlichen initiiert, nachdem ihnen der blinde Fleck im Landkreis Schwandorf aufgefallen war. „Es geht uns um nichts anderes, als um die gleiche Standards für Kinder und Erwachsene“, betont die Fachkraft: „Wir wollen einfach die Selbstverständlichkeit einer guten heimatnahen Hospizversorgung auf die Kinder übertragen, damit sie genauso von ihren Vorteilen profitieren können.“ Denn durch die Verankerung in der Region sei es möglich, die Familien wesentlich intensiver zu begleiten und sie bei Bedarf schneller zu erreichen. „Das vermittelt ihnen ein zusätzliches Sicherheitsgefühl und zeigt ihnen, dass sie mit ihren Problemen niemals alleine sein müssen.“

Am Ende wollen sie mit diesem Angebot aber vor allem eines erreichen, sagt Wölker: „Die Kinder auf ihrem letzten Weg mit viel Menschlichkeit zu begleiten, den Angehörigen mit Empathie beizustehen und ihnen eine vertrauenswürdige Stütze in dieser schweren Lage zu sein. Sie mit diesem kleinen Beitrag zu unterstützen, ist für uns auf jeden Fall das Mindeste.“

Betroffene mit Kindern, die an einer lebensverkürzenden Erkrankung leiden, können sich jederzeit an die Hospizinitiative der Caritas für den Landkreis Schwandorf wenden. Die Koordinatorinnen Brigit Wölker und Manuela Singer-Bartos stehen unter der Telefonnummer 09436 – 3009313 oder per Mail unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. gerne zur Verfügung.

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