Ein kurzer Spaziergang durch Schwandorf genügt, um seinen Kunstwerken zu begegnen. Ob die „Schwanensäule“ an der Naabbrücke, die Jungfrau auf dem Drachen oder Arbeiten an der Paulskirche und dem Fronberger Brunnen – überall kann man die kreative Kraft von Peter Mayer bewundern. Seit kurzem trifft man dessen Werke auch vor dem Schwandorfer Rathaus an.

Dort stehen seit wenigen Tagen zwei Skulpturen des im Jahre 2009 verstorbenen Künstlers, die so genannten „Vogelwächter“. Fast wie richtige Vögel haben auch sie eine lange Wanderschaft hinter sich und sind nun nach über drei Jahrzehnten wieder in ihre Heimat Schwandorf zurückgekehrt. In Auftrag gegeben hatte die Kunstwerke der damalige Stromversorger OBAG. Als dieser später im Bayernwerk aufging, reisten die Vogelfänger im Jahr 1993 an den Firmensitz nach Bad Tölz, wo sie bis zu diesem Jahr auch aufgestellt geblieben sind.

Eine Initiative des ehemaligen OBAG-Vorstandes Gerd Wölfel brachte dann den Stein ins Rollen bzw. die Vogelwächter zum Fliegen. Wölfel hakte nach, wie es den Skulpturen ergangen war - und nach mehreren Gesprächen erklärte sich die E.ON Bayern bereit, die Vogelwächter wieder in ihre Heimat zu schicken. So gingen die Kunstwerke ins Eigentum des Stammtisches Fronberger Wolpertinger über und diese sorgten umgehend für die Restaurierung und den Transport der Figuren nach Schwandorf. Nun wurden sie vor dem Rathaus aufgestellt und sind dort für jedermann zugänglich und betrachtbar.

Im Rahmen des diesjährigen Symposiums der Fronberger Wolpertinger am Freitag, 15. Juli, übergibt der Stammtisch die Figuren feierlich der Stadt Schwandorf als Beitrag zur in Schwandorf sehr lebendigen Kunstszene. Der Künstler Peter Mayer zählt übrigens zu den bedeutendsten Vertretern der Schwandorfer Geschichte. Seine Ausstellungen hielt er unter anderem in Regensburg, München und Passau ab. Auch international vertrat Mayer die Schwandorfer Kunst - etwa in Zürich, Amsterdam und den USA. Ihren Lebensmittelpunkt hatten Peter Mayer und seine Familie in Schwandorf, weswegen der Künstler die Rückkehr der „Vogelwächter“ nach 33 Jahren wohl ebenfalls als ein in sich abgeschlossenes Kunstwerk betrachtet hätte.