Von Rudolf Hirsch auf Dienstag, 30. Januar 2018
Kategorie: Kreis Schwandorf

Goppel: Reichtum gerechter verteilen

Schwandorf. Es ist bis heute der einzige Empfang des Landkreises geblieben. Zum 20. Mal hießen am Montagabend der Landrat und seine Gattin die Vertreter der Senioreneinrichtungen und Wohlfahrtsverbände willkommen, um mit ihnen im Sitzungssaal des Landratsamtes ins Gespräch zu kommen. Zum Jubiläum sprach diesmal ein besonderer Ehrengast.

Seit 44 Jahren gehört Dr. Thomas Goppel (70) dem bayerischen Landtag an und ist damit dienstältester Abgeordneter. Der seniorenpolitische Sprecher der CSU-Landtagsfraktion und Landesvorsitzende der Seniorenunion sang das hohe Lied auf den bayerischen Freistaat. Der Sprung vom vorletzten Platz an die Spitze der Republik wertete der CSU-Politiker als „Zeichen von Tüchtigkeit“. Mit der Orientierung am christlichen Menschenbild gelinge es dem bayerischen Volk, Zuwanderer aus aller Welt zu integrieren. Dies sei auch den vielen ehrenamtlichen Mitarbeitern in den Wohlfahrtsverbänden zu verdanken.

„Das Tempo der Veränderungen können aber nicht alle mitgehen“, stellt der Sohn des ehemaligen bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel fest. Deshalb sei es erforderlich, die gewohnten Strukturen zu erhalten und Verbesserungen bei der Rente, der Gesundheitsversorgung, der Pflege und des Wohnens zu verbessern. An die älteren Mitbürger, „deren Existenz gesichert ist“, appellierte er, etwas an die abzugeben, „denen es nicht so gut geht“. Den ehemaligen Staatsminister treibt um, dass auf der einen Seite Wohnraum leer stehe, auf der anderen Seite aber fehle. Der Staat dürfe sich nicht länger an den Rentnern bereichern, und der Reichtum im Lande müsse zur Sicherung des sozialen Friedens gerechter verteilt werden. Den Vertretern der Sozialverbände dankte Dr. Thomas Goppel dafür, „dass sie  den alten und kranken Menschen das geben, was sie brauchen: „Zeit und Nähe“.

Landrat Thomas Ebeling und seine Frau Sina Just begrüßen den Schwandorfer Ehrenbürger Franz Sichler. 

Landrat Thomas Ebeling und seine Frau Sina Just begrüßten die Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verbänden persönlich und wünschten ihnen ein erfolgreiches neues Jahr. Der Landrat verwies auf die Strukturen, „die es den älteren Mitbürgern ermöglichen, gut und gerne im Landkreis zu leben“. Netzwerke seien ins Leben gerufen worden, Nachbarschaftshilfen entstanden. „Viele Ehrenamtliche springen ein, wenn Hilfe und gegenseitige Unterstützung gefragt sind“, stellte der Landrat zufrieden fest.

Mit dem seniorenpolitischen Gesamtkonzept aus dem Jahre 2010 stehe den Kommunen ein Rahmen für eigene Initiativen zur Verfügung. Der Landkreis habe sich frühzeitig mit dem demographischen Wandel beschäftigt und sich damit den Herausforderungen der sich verändernden Bevölkerungsstrukturen gestellt, betonte Thomas Ebeling.

Den Seniorenbeirat bezeichnet der Landrat als „beratendes Sprachrohr zu den politisch Verantwortlichen im Kreistag und in der Verwaltung“.  In der Aufrechterhaltung der Pflegelandschaft sieht er ein wichtiges Zukunftsthema des Landkreises. Ein bedarfsorientierter Angebotsmix aus stationären und ambulanten Versorgungsstrukturen entspreche den Bedürfnissen der älteren Menschen und deren Angehörigen. Mit der Evaluation des Pflegebedarfsplans und des seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes werde der Landkreis die weitere Entwicklung im Auge behalten, kündigte der Landrat an. Bei der Kurzzeitpflege und den Tagespflegeplätzen stellte er einen zunehmenden Bedarf fest. Auch die Wertschätzung der Pflegenden will er stärker in das Bewusstsein der Menschen rücken. Der Landrat schloss mit einem Zitat von Albert Einstein: „Wenn das alte Jahr erfolgreich war, dann freue dich auf das neue. Und war es schlecht, dann erst recht“.

Zum 20. Mal gestaltete die Mädchenrealschule St. Josef das Rahmenprogramm. Simone Zinnbauer spielte auf der Querflöte, Christina Haas auf der Violine. „Du baust mich auf“, sang Stefanie Kron. Mit dem Sketch „Szenen einer Ehe“ sorgten Lena Blaschke und Sarah Wenisch für Erheiterung. Mit dem Lied „Ein schöner Tag zu Ende geht“ leitete die Gesangformation „VOICED“ zum  gemütlichen Teil über. Bei Häppchen, Sekt und Bier kamen die Teilnehmer ins Gespräch. Der Landrat überreichte Präsente an die Lehrkräfte der Realschule und dem Festredner Dr. Thomas Goppel das Landkreisbuch.

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