850-Jahr-Feier in Regendorf

Von Peter Czommer

Zeitlarn. Die Gemeinde Zeitlarn lädt alle Bewohner der Gemeinde und der Umgebung einem großen gemeinsamen Dorffest ein. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren. Auf dem Gelände der Pfadfinder, einem historischen Ort neben dem Schloss, ist genügend Platz für alle Aktivitäten. Auf der „Hennerwiesl" am Regen sind reichlich Parkplätze vorhanden.

Die Veranstaltung beginnt mit dem Kirchenzug um 10:45 Uhr, zu dem alle Zeitlarner Vereine herzlich eingeladen sind. Nach dem anschließenden Festgottesdienst um 11:00 Uhr im Pfadfindergelände mit den Zelebranten Pfarrer Josef Schießl und Prälat Robert Hüttner eröffnet Bürgermeisterin Andrea Dobsch die Jubelfeier mit einem bunten Programm für Jung und Alt. Familien und Senioren können sich beim Bogen- und Geschwindigkeitsschießen testen. Zur Stärkung bieten die Helfer und Helferinnen der örtlichen Vereine delikate Schmankerl vom Grill, Kuchen und Süßes aus ihren „Zuckerbäckereien" und Getränke mit großer Auswahl an. Ab 13 Uhr zeigt eine Ausstellung in der „Schlosskirche", wie unterschiedlich die Menschen und Kulturen im Verlauf der Geschichte sein können. Ortsheimatpfleger Johann Flauger erzählt zwischen 14 Uhr und 16 Uhr jeweils in einen Vortrag über die Geschichte des Ortes und des Schlosses. Für musikalische Einlagen sorgen die Sänger vom MGV Zeitlarn und die Gruppe „Blech nach Acht" unterhält die Besucher.

Im Jahr 1978 schlossen sich die beiden selbstständigen Altgemeinden Regendorf und Zeitlarn zu einer Einheitsgemeinde zusammen. Erste Hofgründungen gehen auf beiden Seiten schon in die Karolingerzeit zurück. Dann hatten die zwei Orte jeweils eine unterschiedliche spannungsreiche Geschichte, wie Ortsheimatpfleger Johann Flauger bei seinen Recherchen herausfand.

Regendorf selbst liegt am Ausläufer des Oberpfälzer Jura in einem steil abstürzenden Uferhang bis zum 70 Meter tiefer liegenden Fluss. Von diesem „Riegel" stammt die damalige Schreibweise des Ortes „Regelindorf" in dem im Jahre 1172 verfassten Testament des Pfalzgrafen Friedrich von Wittelsbach. Regendorf verblieb nach vier Landteilungen wie Zeitlarn unter den Wittelsbacher Herzögen jeweils bei Oberbayern bzw. beim Herzogtum Bayern-München. Während Zeitlarn dort verblieb kam nach dem Landshuter Erbfolgekrieg Regendorf im Jahre 1505 bis 1808 zum Fürstentum Pfalz-Neuburg, und entwickelte sich zu einer begehrten Hofmark mit Schloss und Schlosskirche.

„Die Reformation und der 30-jährige Krieg brachte für beide Orte eine leidvolle Zeit", berichtet Johann Flauger. Das änderte sich erst, als im Jahre 1777 unter Kurfürst Karl Theodore die bayerischen und pfälzischen Länder unter dem Kurfürstentum Bayern wieder vereinigt wurden.

Im Königreich Bayern brachten die Reformen unter dem Freiherrn Montgelas neue einheitliche Verwaltungs- und Gerichtsbezirke. Danach gehörten Regendorf und Zeitlarn ab dem Jahr 1808 gemeinsam zum neuen Regenkreis, der späteren Oberpfalz. Im Zuge der Gebietsreform entschieden sich im Jahre 1972 beide Gemeinderäte in getrennten Beschlüssen für den Zusammenschluss. Die Großgemeinde entwickelt sich seither zu einer attraktiven Wohngemeinde und erlebt seither wie die meisten der Kommunen im Landkreis einen großen wirtschaftlichen, kulturellen und sozialen Aufschwung. 

Regendorf bei Hochwasser 2021: Auch das hat der Ort gut überstanden.
Regendorf um 1900 Regendorf                        Bild: © Archiv
Überfuhr in Ortsmitte Zeitlarn
Schloss Regendorf Dornröschenturm                               Bild: © Archiv
Regendorf Gutshof Schloss rechts im Hintergrund Laub                             Bild: © Archiv
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