Bäume für die Rathausstraße

Mit der Pflanzung von Bäumen ist die Sanierung der Rathausstraße in Burglengenfeld abgeschlossen worden. Bürgermeister Thomas Gesche sagte, das Gesamtbild der historischen Altstadt profitiere von der neu gestalteten Straße. Die in den 1980er Jahren begonnenen Modernisierungs- und Sanierungsmaßnahmen im Rahmen der Städtebauförderung seien damit „nahtlos fortgesetzt“ worden.

Stadtbaumeister Franz Haneder informierte, in der Rathausstraße seien nach Rücksprache mit Franz Süß vom Bauhof Feldahorn-Bäume gepflanzt worden. Süß hat im Jahr 2014 bei der Forschungsgesellschaft Landschaftsentwicklung Landschaftsbau e.V. (FLL) eine Weiterbildung zum „FLL-Zertifizierten Baumkontrolleur“ mit Erfolg abgeschlossen. Der Feldahorn sei „stadtklimaverträglich“ und könne mit den Belastungen des Klimawandels gut umgehen. Er trage keine Früchte und harze nur wenig, was aus Gründen der Sicherheit mit ausschlaggebend für die Wahl des Feldahorns gewesen sei. Der Baum sei zudem kleinkronig und vertrage entsprechenden Zuschnitt gut.

Angesprochen auf wiederholte Kritik an Baumpflanzungen im Stadtgebiet betonte Haneder: „Bäume haben eine wichtige Aufgabe im ökologischen System. Sie tragen wesentlich zur Luftreinheit bei. In gleicher Weise prägt das sogenannte ‚öffentliche Grün‘ Straßenräume und Plätze und erhöht somit die Lebensqualität und den Wohnwert in der Stadt.“ Der Stadtbaumeister stellte die vielen wichtigen Funktionen von Bäumen in der Stadt heraus. Dazu zählten unter anderem Sicht- und Lärmschutz, Staubfilterung, Kleinklimaverbesserung, Erholung, Lebensraum für wildlebende Tiere und andere Elemente des Biotopverbundes.

Freilich seien Stadtbäume vielen Widrigkeiten ausgesetzt. Am schlimmsten sei im Winter die Beeinträchtigung durch Streusalz. Im Sommer dagegen hätten die Bäume mit der Abstrahlungswärme der umliegenden Bebauung zu kämpfen, auch der Boden heize sich auf. Kritik, wonach die Burglengenfelder Stadtbäume zu wenig gegossen werden, wiesen Haneder und Süß zurück. Der Bauhof arbeite nach einem auf die Bedürfnisse der Bäume abgestimmten Gießplan. Und: Zu viel Wasser sei kontraproduktiv. Dadurch bilde sich Staunässe, Wurzeln könnten dadurch faulen.

In der Rathausstraße wurden viele Maßnahmen ergriffen, die den Bäumen ein möglichst langes Leben ermöglichen sollen. Die Pflanzgruben sind im Einklang mit gängigen Empfehlungen mindestens einen Meter tief. Damit das Wurzelwerk ausreichend Platz findet, wurden Leitungen und Kabel in Richtung Straßenmitte verlegt – in Absprache mit Versorgungsträgern wie den Stadtwerken (Kanal, Wasser) und Bayernwerk (Strom). Die Kosten für die Baumpflanzungen in der Rathausstraße belaufen sich auf rund 3500 Euro.

Einige Bäume wurden entgegen der ursprünglichen Planung nicht gepflanzt. So auf Höhe der Zufahrt zum Innenhof der Metzgerei Schneider, die sich in etwa auf gleicher Höhe wie die Zufahrt zur Tiefgarage des Rathauses befindet. Zum einen sollen hier auf der Rathaus-Seite zwei Parkplätze entstehen, zum anderen soll die Zufahrt zum Hof der Metzgerei nicht behindert werden.

Bei der Praxis von Dr. Hildegard Riedhammer ragt eine Stufe in den öffentlichen Straßenraum. Hier fällt ein ursprünglich geplanter Parkplatz weg, um insbesondere älteren Patienten und Rollstuhlfahrern den Zugang zur Praxis zu ermöglichen. Daher steht in diesem Bereich ein großer Pflanztrog.

Nicht gepflanzt werden konnten die drei geplanten Bäume an der Ecke Rathausstraße/Stadtgraben. Hier verläuft im Untergrund eine 20kV-Leitung, ausgehend vom Trafohäuschen am Stadtgraben, die nur mit hohem finanziellen Aufwand hätte verlegt werden können. Anstelle der Bäume gibt es hier nun eine Grünfläche mit Sträuchern und zwei Sitzbänken.

Mit dem Kasperl durchs adventliche Burglengenfeld
„Kunst im Amt“