Eine heiße Sache – Realbrandausbildung bei bis zu 800 °C

Gefahrgut_Ubung_1 Alle Bilder: © Kreisbrandinspektion Landkreis Schwandorf

Schwandorf. Bei den Freiwilligen Feuerwehren zählt die Tätigkeit als Atemschutzgeräteträger mit zu den gefährlichsten und herausforderndsten Aufgaben und dies nicht nur im Einsatzfall. Die Einsatzkräfte werden oft bis ans Ende ihrer psychischen und physischen Grenzen gebracht. Auch wenn die Anzahl an Brandeinsätze erfreulicherweise aktuell rückläufig ist, so ist es genau aus diesem Grund notwendig, das in der Theorie das erlernte Wissen auch praxisnah üben zu können und regelmäßig zu trainieren.

Der Landesfeuerwehrverband (LFV Bayern) bietet in Zusammenarbeit mit der Firma Dräger die Möglichkeit, dass in der Theorie erlernt Wissen in der Praxis zu trainieren und zu üben. So wurden im Verlauf der vergangenen Woche insgesamt 64 Atemschutzgeräteträger aus den Feuerwehren Sonnenried, Schmidgaden, Guteneck, Diendorf, Schwarzenfeld, Wernberg, Werkfeuerwehr Flachglas, Oberköblitz, Fischbach, Nittenau, Steinberg a. See, Wackersdorf, Schwandorf, Krondorf, Dachelhofen, Burglengenfeld, Katzdorf, Ponholz, Kemnath bei Fuhrn, Münchshofen, Penting, Neunburg v. W. Neukirchen-Balbini, Winklarn, Oberviechtach, Weiding sowie Teunz durch den Trainer Alexander Höcht von Red Line Solution in Theorie und Praxis unterwiesen. Ziel dieser Ausbildung ist ein sicheres System im Bereich der Ausbildung zu bieten, die Anzeichen einer Durchzündung zu lehren sowie Techniken zu zeigen, um sich bei einer Durchzündung zu schützen oder die Gefahr abzuwenden.


Ausbildung in zwei Teilen

Im Feuerwehrgerätehaus Schwarzenfeld fand zunächst eine theoretische Unterweisung sowie Auffrischung der Einsatzkräfte statt. Unter anderem wurde den Teilnehmern die Wirksamkeit sowie die Grenzen der persönlichen Schutzkleidung aufgezeigt. Des Weiteren wurde

die Brandverlaufskurve sowie die unterschiedlichen Brandphänomene erläutert und Möglichkeiten aufgezeigt, wie diese Gefahren durch effektive Rauchgaskühlung unter zur Hilfenahme von Hohlstrahlrohren bekämpft bzw. sogar abgewendet werden kann. Nach der rund einstündigen Theorieeinweisung ging es für die Feuerwehrfrauen und -männer danach für rund 20min in den Holzbefeuerten Container. Nach den entsprechenden Unterweisungen konnten die Teilnehmer das theoretisch erlernte nun in die Praxis umsetzen. Hier wurde insbesondere das Erkennen der Brandverlaufsentwicklung, die Rauchgasentwicklung und -ausbreitung, die Löschtaktik sowie das Verhalten im Falle einer Rauchgasdurchzündung vermittelt.

Der Verantwortliche Kreisbrandmeister im Landkreis Schwandorf, Stefan Schmid zeigte die Wichtigkeit solcher realistischen Ausbildungen neben den bestehenden Lehrgangsangebot auf. „Wir müssen unsere aktiven bestmöglich vorbereiten für alle Einsatzszenarien bei dem Atemschutz erfordert ist" so Schmid. Beeindruckt zeigte sich auch Kreisbrandrat (KBR) Christian Demleitner, welcher allen Teilnehmern seinen Dank und Respekt aussprach, sich in der Freizeit für die Sicherheit der Bevölkerung im Landkreis weiterzubilden.

Hintergrund

Seit 2015 trainieren Bayerns Feuerwehren mit einer mobilen Brandübungsanlage von Dräger regelmäßig potenzielle Einsatzszenarien. Die Realbrandausbildung wird vom Bayerischen Staatsministerium des Inneren, für Sport und Integration finanziert und vom Landesfeuerwehrverband (LFV) Bayern organisatorisch begleitet. Rund 12.500 Atemschutzgeräteträger nahmen bisher an Trainings im Dräger Fire Dragon 1000 teil. 

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