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Info-Veranstaltung zum Abwasserkanal in Laub

Von Peter Czommer

Laub/Zeitlarn. Das große Einmaleins der Wassertrennung und der Dichtigkeitsprüfung von Abwasserkanälen erörterte die Lauber Bevölkerung mit der Gemeinde und dem Abwasserzweckverband Regental (AZV) am vergangenen Dienstag im Gemeindezentrum von Zeitlarn.

Erstaunte Gesichter und ungläubige Nachfragen gab es zu dem Thema Regen- und Drainagewasser. Bürgermeisterin und Diskussionsleiterin Andrea Dobsch griff konsequent in die beiderseits leidenschaftlichen Redebeiträge ein, um jeweils wieder auf den Kern der Probleme zurückzukommen. Lothar Schwab vom AZV stellte dann nachvollziehbar dar, wie Regenwasser und Drainagewasser zu behandeln sind. Nachdem Regenwasser stark von der Umwelt durch Feinstaub, Schwefel und dergleichen belastet sei, zählt es zum Abwasser und gehört in den sogenannten Schmutzwasserkanal eingeleitet. Das im Unterboden anfallende Drainagewasser gilt dagegen als unbelastet und ist vom Hausbesitzer auf dem eigenen Grund zu versickern, um das Kanalsystem zu entlasten.

„Wo leite ich das Drainagewasser dann bitte hin", hakte Andrea Dobsch zielführend im Interesse der Teilnehmer nach. Man könne es auch in Versickerungsschächten sammeln und dann gegebenenfalls auf der Oberfläche verteilen. „Aber das Regenwasser läuft bei entsprechender Witterung an der Hauswand herunter und dann ja auch in den Abfluss der Drainagerohre", warf z. B. ein Teilnehmer ein. „Mit Hilfe von entsprechenden Belägen um das Haus kann der Besitzer mit dem Wissen von heute das Wasser durchaus bis auf etwa 1,5 m Abstand von der Hausmauer oberflächig ableiten, damit es nicht in die Dränage abfließen kann", erklärte Schwab.

Verbandsvorstand Fritz Dechant nahm zu dem seit langen Jahren schwelenden Problem „Lauber Sammler" Stellung. Schließlich wären die Anlagen an die 40 Jahre alt gewesen und verständlicherweise sanierungsbedürftig. Nach etwa zwei bis dreijähriger Bauzeit ist dieser Kanal abgedichtet und belastet das Grundwasser nicht mehr. Das bezieht sich auf die Strecke vom Anwesen Rothammer in Laub bis Hochstetten. Derzeit steht die Prüfung der Nebenkanäle auf der Agenda. „Und erfolgt mittels Kamerabefahrung und entsprechenden Dichtungsmethoden ohne aufwändige Grabungsarbeiten vornehmen zu müssen", erläuterte Fritz Dechant. Nun seien die Besitzer der Anwesen in der Pflicht das Gleiche auf ihren Grundstücken zu erledigen. Warum dies jetzt nach so langer Zeit vom AZV eingefordert wird, erklärte Markus Scheuerer vom AZV. Er räumte ein, die entsprechenden Auflagen gäbe es seit dem Jahr 1996, und der Verband behandelte die Vorgaben lange Zeit großzügig. Vor fünf Jahren jedoch verständigten sich die Regierung der Oberpfalz, das Landratsamt Regensburg und das Wasserwirtschaftsamt Regensburg auf schärfere Auflagen. „Wenn Grundbesitzer diese Auflagen nicht erfüllen, muss der AZV sie an das Landratsamt melden, das schließlich juristische Verfahren einleitet", ergänzte Fritz Dechant.

„Bei Neubauten muss die Dichtigkeitsprüfung vor der Bauabnahme erledigt werden. Das ist Aufgabe der Bauunternehmer", erläuterte die Rathauschefin. Und sie wiederholte ihren Hinweis, dass die Hausbesitzer zu jeder Zeit Fragen dazu an die Gemeinde oder an den Zweckverband stellen können.

Lothar Schwab ging dann darauf ein, wie die bestehenden Anlagen zu prüfen sind.

Wesentlich ist der Revisionsschacht durch den der Prüfer die Kamera und die „Dichtungsblase" einführen kann. „Es empfiehlt sich aus Kostengründen, dass der beauftragte Unternehmer gleich bei der ersten Anfahrt beide Geräte mitführt" warf ein versierter Teilnehmer ein. Der Revisionsschacht für die Leitung muss frei zugänglich sein, falls erforderlich in einem Revisionsschacht, durch den die Leitung führt. Seine Höhe richte sich nach der Lage der Leitung. Der Revisionsschacht ist der Trennpunkt zwischen der Verantwortung des Privateigentümers und dem AZV. Die Stelle darf nicht weiter von der Grundstücksgrenze entfernt sein als 1,5 m. Ansonsten müsste diese Strecke ebenfalls auf Kosten des Eigentümers geprüft werden. Auch unmittelbar nach der Veranstaltung hatte einige Teilnehmer Fragen an die Verantwortlichen des AZV.


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