Maßnahmen gegen Afrikanische Schweinepest (ASP)

Schwandorf. Das Landratsamt meldet: Schon seit 2018 ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) eines der Hauptthemen im Bereich der Tierseuchenbekämpfung und des Katastrophenschutzes. Zwar ist diese virusbedingte Infektionskrankheit für den Menschen ungefährlich und ausschließlich für Wild- und Hausschweine tödlich. Jedoch hätte ein Ausbruch in Bayern oder gar im Landkreis Schwandorf katastrophale und ruinöse Folgen für die fleischproduzierende Landwirtschaft und die angeschlossene Vertriebsindustrie. Der Prävention gegen diesen Seuchenausbruch kommt deshalb ein hoher Stellenwert zu.

Wenngleich das Thema von der Corona-Pandemie und jüngst von der Ukraine-Krise aus den Schlagzeilen verdrängt wurde, so hatten die zuständigen Behörden dennoch weiterhin den Auftrag, den Rahmenplan Afrikanische Schweinepest der Bayerischen Staatsregierung umzusetzen und notwendige Maßnahmen zur Prävention durchzuführen. Denn diese Tierseuche ist im Laufe der letzten Jahre bereits in einzelnen Bundesländern ausgebrochen und auch immer näher an den Freistaat Bayern herangerückt.

Eine der wichtigsten Präventionsmaßnahmen gegen den Ausbruch der Tierseuche ist die deutliche Reduktion des Schwarzwildbestandes in Bayern im Rahmen des Jagdausübungsrechtes. So wurden die rechtlichen Voraussetzungen für die Anwendung der Nachtsichttechnik deutlich erleichtert und die staatliche Prämie für den Abschuss eines Wildschweines bis auf 100 € pro Tier in den zu Tschechien grenznahen Landkreisen erhöht, was sich in den Streckenlisten der Reviere im Landkreis Schwandorf bereits deutlich niederschlägt.

Da der ASP-Virus sehr widerstandsfähig ist und sich deshalb sehr leicht entweder direkt von Tier zu Tier oder indirekt, z. B. über kontaminierte Gegenstände wie Speiseabfälle aus nicht gegarten Schweineprodukten (z. B. Salami, Schinken) weiterverbreitet, ist es bei gleichzeitiger Erhöhung des Jagddruckes notwendig, die herkömmliche Entsorgung des Schwarzwildaufbruchs im Jagdrevier zu vermeiden.

Zu diesem Zweck haben das Veterinäramt und die Jagdbehörde am Landratsamt Schwandorf zusammen mit der Jägerschaft ein Netz an Schwarzwild-Konfiskat-Sammelstellen geplant und im Landkreis Schwandorf eingerichtet. Hier können alle Jäger aus dem Landkreis Schwandorf den Aufbruch erlegten Schwarzwildes unkompliziert und kostenlos entsorgen. Die Anlieferung muss lediglich vorher beim Betreuer telefonisch angemeldet werden, der über weitere Details informiert.

Die Kosten für die notwendigen Behältnisse und für die Entsorgung der Konfiskate über die Tierkörperbeseitigung trägt dabei der Landkreis Schwandorf. Der Betrieb der Sammelstellen wird von Freiwilligen aus den Reihen der Jägerschaft besorgt, die zu ehrenamtlichen Betreuern der Sammelstellen ernannt wurden.

Landrat Thomas Ebeling freute sich deshalb im Rahmen eines Vorort-Termins in Sulzmühle bei Nittenau, die Betriebsaufnahme der Sammelstelle zum 01.11.2022 zusammen mit den Betreuern und weiteren Vertretern des Veterinäramtes und der Jagdbehörde verkünden zu dürfen.

Folgende Sammelstellen existieren derzeit:

Betreuer

Revier/Bereich

Adresse Sammelstelle

Tel.Nr.

Rudolf Lehner

Schwarzach bei Nabburg u. Umgebung

Schreinerei Lehner, Alte Dorfstraße 14, 92548 Schwarzach bei Nabburg
- Wölsendorf

0171/7336932

Gunther Stangl

Nittenau und Umgebung

Sandgrube/GaLa Gunther Stangl, Sulzmühl 58, 93149 Nittenau

0172/8233849

Werner Biebl

Neukirchen-Balbini und Umgebung

Metzgerei Biebl, Hauptstr. 16, 92445 Neukirchen-Balbini

09465/277

Alexander Kerckhoff

Nabburg und Umgebung

Passelsdorf 6, 92507 Nabburg - bei Pension Kreckl

0171/9566712

Hubert Piehler

Schwarzenfeld und Umgebung

Luckerweg 3, 92521 Schwarzenfeld

0170/3552040

Wilhelm Vielberth

Bruck i. d. OPf. u. Umgebung

Pfarrer-Breu-Str.2, 92439 Bodenwöhr - Neuenschwand

0171/3237907

Stefan Leitl

Wernberg-Köblitz und Umgebung

alte Kläranlage, BGM-Koch-Straße 6, Wernberg-Köblitz

0152/52863925

Oliver

Ebneth

Bodenwöhr und Umgebung

Industriestr. 4, 92439 Bodenwöhr
(Standort Maschinenbetrieb Bayer. Staatsforsten)

0176/54297435

Konkret geplant ist die Einrichtung einer weiteren Sammelstelle für das Städtedreieck ab 2023.

Im Bereich des Altlandkreises Oberviechtach wäre eine Sammelstelle nach wie vor wünschenswert. Hier konnte jedoch bislang kein Betreuer durch die Behörden gefunden werden. Interessenten wenden sich bitte direkt an die untere Jagdbehörde oder an das Veterinäramt am Landratsamt Schwandorf. 

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