Neues aus der Gemeinderatssitzung

Hochwasser_Zeitlarn Bilder: ©️ Peter Czommer

Von Peter Czommer

Zeitlarn. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung die vorgeschlagene Aufwertung der Haltestellen als „ÖNPV-Initiative Zeitlarn" umzusetzen - im Vorfeld eines landkreisweit noch abzustimmenden Konzepts der „Gesellschaft zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis Regensburg mbH (GFN)".

Grundlage für die Zeitlarner Initiative waren nach Information von Bürgermeisterin Andrea Dobsch die Erhebungen aus dem Rathaus und die Empfehlungen der Bautechnik. In den Vorschlag eingearbeitet sind auch Anregungen der Bevölkerung aus den vergangenen Monaten und Jahren. Gemeinderat Josef Weinmann gab zu bedenken, dass Gemeinden zwar nicht in der Verkehrssicherungpflicht stehen, jedoch nach gängiger Rechtsprechung bei Unfällen nicht die Bevölkerung, sondern die Gemeinde haftbar gemacht wird. „Für die Kommune war letztendlich der Maßstab für ihre Überlegungen, wo es unter Beachtung der jeweiligen Örtlichkeiten Sinn macht, zu verbessern", relativierte die Rathauschefin die Bedenken und erklärte, dass es sich bei den EU-Vorgaben um Empfehlungen handelt, die nur verfolgt werden sollten, wo sie auch örtlich Sinn ergeben.

Weitere Verbesserungen, die allein in der Verantwortung der Gemeinde liegen, sollen nun entsprechend der vorgelegten Prioritätenliste umgesetzt werden. Dazu zählen zum Beispiel neue Fahrradständer an den Haltestellen „Schulbus" sowie weitere Mülleimer angut frequentierten Haltestellen. Des Weiteren sind verbesserte Aufstellflächen oder zusätzliche Beleuchtungen angedacht, um die Nutzung des ÖPVN attraktiver zu machen. Bisher umgesetzt hat die Gemeinde schon neue Haltestellen in Mitterfeld, am Festplatz Zeitlarn, am Schloss Regendorf, einen barrierefreien Zugang am Ortsrand Süd und ein Bushäuschen bei der Schule. Außerdem brachte sie größere Behälter zur Müllentsorgung in der Ortsmitte und an anderen viel genutzten Haltestellen an.

Zum Projekt gehören auch neue Fahrpläne an allen Haltestellen, sowie erweiterte Fahrplanansichten in moderner Optik an den „Hot Spots". Für diese Bereiche zeigte sich der Gemeinderat interessiert an elektronischen Anzeigetafeln, die Fahrten in fortlaufender Echtzeit angeben. „Die könnten wir in Zukunft nach landkreisweiter Abstimmung realisieren", meinte die Bürgermeisterin.Die Erneuerung der Fahrpläne erfordert noch eine Feinabstimmung mit der zuständigen GFN, die auch Initiator des Konzepts ist.

Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Vorlage der Verwaltung.

Die Gemeinde regelt die privaten Regenwasserausleitungen (Dachwasser) im Hauptort und schafft damit weitere Grundlagen zum Bau der Hochwasserschutzmauer Bauabschnitt 3 im Hauptort.

Aus den Ausleitungen einiger Privathaushalte fließt ungeregelt Dachwasser in den Regen. Sie würden zukünftig durch die Hochwasserschutzmauer am Uferweg vom Abfluss abgeschnitten. Die Verwaltung erarbeitete gemeinsam mit dem Wasserwirtschaftsamt und dem Zweckverband zur Abwasserbeseitigung im Regental eine Lösung. Danach wird künftig das Regenwasser der betroffenen Grundstücke am Uferweg an einen ebenfalls noch zu erstellenden Trennkanal angeschlossen. Der größte Vorteil der Maßnahme ist, dass eine Trennkanalisation nach dem derzeitigen Stand der Technik entsteht, die bis zu einem HQ 100 funktioniert. Außerdem wird der gerade bei Hochwasser bisher oft überlastete Mischwasserkanal (MW-Kanal) entlastet und die Abschlagshäufigkeit verringert. Das Projekt liegt im Interesse sowohl der Gemeinde als auch des Zweckverbandes, weshalb beide eine Vereinbarung beschlossen haben, in der die Aufteilung der Kostenbeteiligung geregelt ist. Der Gemeinderat beschloss einstimmig die Vorlage der Verwaltung.

Zum Thema Hochwasser hatte die Rathauschefin eine gute Nachricht aus dem Bayerischen Umweltministerium parat. Vorbehaltlich gravierender künftiger Haushaltseinschnitte kann die Gemeinde mit den bisher vorgesehenen Fördermitteln und dem Abschluss der geplanten Hochwasserfreilegungen bis zum Jahr 2027 rechnen. Die Bürgermeisterin: „Das ist auch den frühzeitigen Aktivitäten des Zeitlarner Hochwasserschutzvereins zu verdanken". Neue Projekte dieser Art sehen in anderen Gemeinden einer ungewissen Zukunft entgegen.

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