Schwierige Entscheidungsfindung zur Ortsmitte Zeitlarn

Von Peter Czommer

Zeitlarn. Vor dem Ideenwettbewerb für den Kindergarten St. Bartholomäus mit drei Gruppen und eine Bibliothek, sowie für die Fortführung Städtebaulicher Planungen muss der Gemeinderat weitere Standortentscheidungen treffen und den Planern Orientierungshilfen geben. Insbesondere muss er eine Entscheidung zum Alten Rathaus, dem Rathausvorplatz sowie der künftigen Nutzung der Fläche treffen. So die Meinung der Regierung der Oberpfalz als Fördergeberin nach Besprechungen mit den verschiedenen Beteiligten. Außerdem ist vorab in einer Machbarkeitsstudie zu entscheiden, ob der Kindergarten saniert oder neu errichtet werden soll. Auch Martin Köstlbacher vom Büro Köstlbacher Miczka Architektur Urbanistik betonte in der Gemeinderatssitzung am 6. Oktober: „Ein Ideenwettbewerb für einen Kindergarten verbunden mit einem Städtebaulichen Entwicklungskonzept für die Ortsmitte Zeitlarn ersetzt keine politischen Entscheidungen".

Seine Kollegin Architektin Theresa Wunder stellte die Studie in drei Varianten vor. Danach würde für den weiteren Betrieb des Kindergartens in drei Gruppen ein Umbau des bestehenden Gebäudes reichen. „Mit Variante 1) ist weder ein Anbau noch ein Neubau erforderlich", meinte sie. Die Teilnehmer hatten bei der Besichtigung des Gebäudes im Dachgeschoß einen großen ungenutzten Raum entdeckt. Er eignet sich gut für eine vollwertige dritte Gruppe. In dieser Variante präsentierte sie den Umbau des bestehenden Gebäudes. Erforderlich sind beispielsweise im Dachgeschoss Trennwände, Dämmung des Daches, Dachfenster oder neue Fassadenöffnungen. Im Obergeschoss große Gruppenräume. Wichtig sind im ganzen Gebäude die Anlage eines Brandschutztreppenhauses, entsprechende Fluchtwege und teilweise neue sanitäre Anlagen. Im Erdgeschoss schlägt sie u.a. einen Elternwartebereich und Räume für die Büroleitung vor. Diese Variante ist wesentlich kostengünstiger als die beiden anderen Varianten.

Einstimmig beschloss der Gemeinderat die Variante 1 zu realisieren.

Die Bausubstanz des Alten Rathauses ist bekanntlich in einem bedauernswerten Zustand. Die Kosten für eine Sanierung sind nicht abzuschätzen. Der Abbruch ist empfehlenswert. „Es ist durchaus möglich, bei der neuen Gestaltung des neuen Rathausvorplatzes in gebührender Form an das alte Rathaus zu erinnern", betonte Bürgermeisterin Andrea Dobsch.

Zum weiteren Vorgehen im Städtebaulichen Wettbewerb beschloss der Gemeinderat entsprechend den Empfehlungen des Planungsbüros mit 12:5 Stimmen den Abbruch des Alten Rathauses.

Photovoltaik-Anlagen in Zeitlarns Fluren

Zwei Interessenten stellten Anträge auf Errichtung von Photovoltaik-Freiflächenanlagen. Die Flächen liegen in den Flurlagen „Wasserlaus Äcker" und „Zeitlberg" und damit innerhalb der in einer geheimen Sitzung beratenen Potentialflächen.

Stefan Trummer vom Unternehmen VOLGRÜN stellte die übliche Vorgehensweise für solche Projekte vor. Die Firma wird mindestes eines der beiden Projekte realisieren. Das Büro plant, errichtet und betreibt solche Anlagen. Dabei seien verschiedene Rahmendaten wichtig. Die Anlagen müssen im landwirtschaftlich nachteiligen Raum und topographisch günstig liegen. Sie dürfen wirtschaftlichen Interessen nicht zuwiderlaufen und mindestens 100 Meter von Gebäuden entfernt sein. Schließlich müssen sie außerhalb von Schutzgebieten liegen. In Wasserschutzgebieten genügt es, die Pfosten zu verzinken.

In der Bauleitplanung sind die Flächen als Sonderflächen und in einem vorgezogenen Bebauungsplan die Planungsdetails auszuweisen. Für die Rathauschefin war auch ein wichtiger Aspekt, dass die beiden Anlagen optisch für die Bevölkerung keine nennenswerten Beeinträchtigungen darstellen. Was durch die vorhandene Topographie gewährleistet ist.

Beide Flächen liegen in unmittelbarer Nähe zu Stromleitungen, sodass die Einspeisung günstig erfolgen kann. Das Projekt in der Flurlage Zeitlberg z. B. mit 6,0 ha Fläche erzeugt 6,8 MegaWatt. Die Verknüpfung bei der REWAG ist gesichert. 1800 Vierpersonen- Haushalte können damit versorgt werden.

Der Gemeinderat stimmt den Anträgen unter der Maßgabe zu, dass die Anlagenbetreiber die gesamten Kosten für die Bauleitplanung übernehmen. Schließlich muss sich die Anlage nach Größe und Gestaltung in die Landschaft gut einfügen.

Der Beschluss erfolgte einstimmig.

Startschuss für den Breitbandausbau

Noch in diesem Herbst beginnen die Tiefbauarbeiten zum Glasfaser-Anschluss aller förderfähiger 42 Haushalte, die derzeit noch unter 30 Mbits/sec erreichen oder bislang nicht versorgt sind. Der Gemeinderat hatte sich im Juni dieses Jahres dafür ausgesprochen in diesem Zusammenhang weitere 179 Adressen auf der Grundlage der Gigabit-Richtlinie und einer Co-Finanzierung aus Bayern zusätzlich an das Glasfasernetz anzuschließen (Beifang). Die Rückmeldungen der angefragten Adressen liegen mit 86 Anwesen jedoch weit unter der erwarteten Resonanz. Die eingedenk der enormen Preissteigerungen entstehenden Kosten ermöglichen für die Privathaushalte damit keine kostendeckende Übernahme.

Das im Herbst beginnende Beistellungsmodell kann damit nicht um den vorgesehenen „Beifang" erweitert werden. Das derzeit laufende Bundesprogramm deckt aber einen Teil der Adressen ab, die restlichen werden per HFC oder Super Vectoring ausreichend versorgt.

Des Weiteren beschloss der Gemeinderat eine Löschwasservereinbarung mit der REWAG. Die Kommandanten der drei Wehren werden bei den kommenden Besprechungen darüber informiert. Das Gremium bestätigte die Wahl von Andreas Brandt zum neuen Kommandanten der FF Zeitlarn und zu dessen Stellvertreter Markus Fischer unter dem Vorbehalt, dass er innerhalb eines Jahres den zusätzlich erforderlichen Lehrgang absolviert hat.


Kindergarten St. Bartholomäus                                                     Bild: © Peter Czommer
Poetry Slam – der besondere Dichterwettstreit
Veranstaltungen auf Tom's Bühne im November