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Sichtbarer Fortschritt an der Großen Regenbrücke

Von Ingrid Schieder

Nittenau. Die Arbeiten an der Großen Regenbrücke sind soweit vorgediehen, dass am Montag mit dem Einbau der Stahlbogen begonnen werden konnte. Nach dem Abbruch der alten Brücke wird seit Beginn des Jahres 2022 das neue Brückenbauwerk hergestellt. Der komplette Abschluss der Arbeiten ragt bis ins Jahr 2024 hinein. Bereits 2023 werde die Brücke befahrbar sein, zunächst aber nur in eine Richtung.

Auf der Behelfsbrücke parkte am Montagmorgen ein Autokran, bereit, die beiden Bogenteile, von denen einer 25 Tonnen wiegt, in Position zu bringen. Wenn alles wie vorgesehen klappt, wird der Autokran am darauffolgenden Tag von der Plattform im Regenfluss die weiteren Teile an die entsprechende Betonkonstruktion anbringen. Das hängt stark vom Wetter ab, erläutert Dipl.-Ing. Markus Lingauer vom Staatlichen Bauamt Amberg-Sulzbach, der vor Ort die Arbeiten beobachtet. Wenn es regnet und damit der Wasserstand höher werde, ist es zu riskant, die Arbeiten von der Plattform im Regenfluss fortzusetzen.

Die zwei Stahlbögen markieren den Mittelteil der Brücke, deren Spannweite sich auf rund 60 Meter erstreckt. Die hohlen Bogenelemente mit einer zehn Zentimeter dicken Außenwand weisen eine Länge von 21 Meter auf. Geplant sei, dass die sechs Bogenelemente bis Mitte Oktober montiert sind. Planer Lingauer verglich die derzeitigen Arbeiten mit dem Rohbau eines Hauses. Hier seien die Fortschritte am deutlichsten zu erkennen. Später bei den weiteren Arbeitsschritten verhält es sich dann anders. Die Anschlüsse von der Brücke zu der Straße müssten entsprechend angepasst werden. Die Querträger, komplett aus Stahl müssen angebracht werden. Insgesamt betrage die Stahlkonstruktion 400 Tonnen. Schweißarbeiten werden nötig sein, ebenso Betonarbeiten. Der Beton werde mittels Kunstharzes versiegelt, damit die Brücke vor schädlichen Einflüssen wie beispielsweise Tausalz geschützt sei. Das erhöht deren Lebensdauer. Die Breite der Brücke erhöht sich um ca. 1,5 Meter auf sechs Meter. Eine Notwendigkeit, denn auch die Fahrzeuge seien größer und breiter geworden. Insgesamt sei die neue Brücke massiver und stabiler als ihre Vorgängerin, die nach rund 70 Jahren abgerissen werden musste.

Die Stahlteile haben bereits ihre endgültige dunkelrote Farbe im tschechischen Slaný, von dort haben sie ihren Weg in die Stadt am Regen genommen. Lediglich an den Schweißstellen müsse die Farbe vor Ort noch aufgetragen werden. Die Höhe der Brücke beträgt 10 Meter, was sich zunächst als sehr gewaltig anhört, gemessen aber an der 60 Meter Länge relativiert sich das Ganze wieder.

Eine gewichtige Rolle spielte bereits im Vorfeld das altbekannte Problem in und um Nittenau herum: das Hochwasser. Das Wasserwirtschaftsamt Weiden und die Stadt Nittenau haben auf einem längeren Flussabschnitt die Hochwasserschutzmaßnahme geplant. Involviert ist dabei auch das Staatliche Bauamt Amberg-Sulzbach, das sowohl bereits beim Bau der Behelfsbrücke den Wasserdruck berücksichtigen musste. Damit das Wasser ungehindert durchfließen kann, mussten die Stützen für die neue Regenbrücke dementsprechend auch angepasst werden. Doch geht es bei der Baumaßnahme auch um den Lärmschutz. Die Kanten bei der Betonauflage werden so gestaltet, dass die Autoreifen stets plan aufliegen, so dass keine Lärmbelästigung auftritt.

Ganz ohne Vollsperrung der Behelfsbrücke wird es nicht gehen. Zwar versuche man, diese Vollsperrungen so kurz wie möglich zu halten, doch im November könnten diese ein bis zwei Wochen in Anspruch nehmen, wenn die Hängestäbe angeschweißt werden müssen. 

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Bild: © Straßenbauamt Amberg-Sulzbach
Bild: © Straßenbauamt Amberg-Sulzbach
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