Versorgung mit Energie aus dem Fernwärmenetz

Schwandorf. Das Objekt in der Lindenstraße 27 ist die 1.000. Abnahmestelle, die Energie aus dem Fernwärmenetz in Schwandorf bezieht. Am 15. September 1996 begann der Probebetrieb zur Lieferung kontinuierlicher Wärme vom Müllheizkraftwerk Schwandorf an die Städt. Fernwärmeversorgung zur Verteilung an die vorhandenen 19 Abnehmer. Danach lief es nicht von selbst. 

Die Gründe waren vielfältiger Natur. Die SWFS begann ab dem Jahr 2000 mit der eigenen Projektierung von Fernwärmenetzerweiterungen, einschließlich Materialbeschaffung, teilweise Rohstrangbauten in Eigenregie und Bauleitung. Lediglich die Planungen und Ausführungen von Tiefbaumaßnahmen waren und sind reine externe Dienstleistungen. Die folgenden Jahre im Vertrieb der Fernwärmeversorgung waren sehr schwierig, weil die Skepsis gegenüber einer zentralen, ortsansässigen Versorgung groß war und auch die finanziellen Vorteile zu den fossilen Energieträgern nur bedingt darstellbar waren. 

Die Fernwärme in Schwandorf ist als privatrechtlicher Versorger tätig, die in Konkurrenz zu anderen Energieversorgern und Energiemedien steht. Abnehmer von Fernwärme sollen dies aus Überzeugung tun und nicht weil Sie gezwungen wurden. Zwang schafft Unzufriedenheit, viel Betreuungsaufwand und keine positive Mundpropaganda. Die Preisentwicklungen der anderen Energieträger in den Jahren ab 2000, die zuverlässige Wärmelieferung durch den Zweckverband Müllverwertung Schwandorf und die stetige Verbesserung der Wärmeverteilung und schnelle Beseitigung von Kundenproblemen haben zu einem guten Ruf der Fernwärmeversorgung Schwandorf geführt, der sich bis jetzt stetig verbessert hat. 

Im Nachgang war das Jahr 2008 eine weitere positive Zäsur. Nicht weil Lehmann Brothers Pleite ging, sondern weil man bei der Fernwärmeversorgung begann die Rohrleitungsbauarbeiten wieder an externe Dienstleister zu vergeben, welche personell wie zeitlich flexibler arbeiten konnten und die Bundesregierung mit dem Marktanreizprogramm eine Förderung für den Ausbau vom Wärmenetzen verabschiedete. Ab dem Jahre 2009 gab es noch eine weitere Fördermöglichkeit nach dem Kraftwärmekopplungsgesetz beim Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. 

Insgesamt konnte die Städtische Fernwärmeversorgung bis zum heutigen Tage staatliche Zuschüsse in Höhe von knapp 4 Millionen Euro in Anspruch nehmen, davon wurden weit über 600tausend Euro an die Fernwärmekunden weitergereicht. Ein ebenfalls sehr prägnanter Einschnitt war natürlich der Beginn des unseligen Krieges in der Ukraine, der die gesamte Energieversorgung in arge Bedrängnis brachte. Die Antragszahlen explodierten bei der SWFS regelrecht. Von 71 Anträgen zu Beginn des Jahres 2022 steigerten sich die Anschlusswünsche innerhalb von 16 Monaten auf derzeit über 650. Binnen 16 Monate stieg die Zahl der wärmebeziehenden Abnahmestellen von 905 zum 31.12.2021 auf 1.000.

Oberbürgermeister Andreas Feller händigte Johannes Grawe deshalb für die 1.000. Fernwärmeabnahmestelle eine Gutschrift in Höhe von 1.000 Euro auf die Wärmelieferung aus. 

Das Schwandorfer Fernwärmenetz ist aufgrund seiner Trassenlänge von circa 62,5 km und einer Kundenanschlussleistung über 48.000 KW unter den acht größten in Bayern. Die SWFS hat derzeit eine Auftragsauslastung bis in den Sommer 2027 hinein.

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