Gelebte Vielfalt ist ein lebendiger Prozess

Regensburg. Ein vorbehaltloses Miteinander ergibt sich nicht von alleine – auch nicht in der Arbeitswelt. Dieses wichtige Ziel zu erreichen, erfordert gezieltes Handeln. Darauf weisen die Johanniter in Bayern aus Anlass des Deutschen Diversity Tages am 23. Mai hin.

„Diversity ist kein Trend, sondern eine unabdingbare Entwicklung", betont Ramona Prell, Personalreferentin bei den Johannitern in Ostbayern. „In der öffentlichen Diskussion wird das selten erwähnt, aber: Neben dem Recht auf Arbeit zählt zum Beispiel auch gerechter und gleicher Lohn für gleiche Arbeit zu den Menschenrechten. Dass alle Menschen am Arbeitsmarkt eine faire Chance erhalten, können wir jedoch nur sicherstellen, wenn wir Diversity, also Vielfalt, ernst nehmen."

Die Johanniter stehen für Hilfe von Mensch zu Mensch. Dieser zentrale Ansatz schließt ein, die Menschenrechte zu achten, zu schützen und Menschenrechtsverletzungen vorzubeugen. Die Johanniter-Unfall-Hilfe unterzeichnete daher bereits im November 2010 die Charta der Vielfalt*. Damit zählt sie zu den aktuell rund 3.700 Unternehmen in Deutschland, die sich verpflichtet haben, Diversity in der Arbeitswelt zu verwirklichen. Seit 2022 ist Diversity & Inclusion zudem eine eigene Säule in der Strategiearbeit der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.

Jeder Mensch, so Prell, sei auf Offenheit und Gemeinschaft angewiesen, um das eigene Leben gut gestalten zu können. Vielfalt zu leben, sei zwar nicht einfach, sondern erfordere oft Umdenken, Neulernen und bewussten Einsatz. Dennoch sieht Prell Diversity als Gewinn für die gesamte Gesellschaft: Sie schütze die Einzelnen davor, ins Abseits zu geraten – was durchaus jeder und jedem passieren könne. „Aktuell erleben zum Beispiel ältere Beschäftige oder Arbeitsuchende trotz des zunehmenden Personalmangels häufig noch Benachteiligungen. Sie fühlen sich im Job nicht länger erwünscht oder finden einfach keine Stelle mehr. Das bedeutet menschliches Unglück und führt dazu, dass mit kompetenten Fachkräften auch kostbares Know-how verloren geht." Ein positives Beispiel zeigt sich bei Kinderpflegerin Irmgard Aumann. Obwohl sie schon in den Ruhestand gehen könnte, will sie noch möglichst lange im Johanniter-Kinderhaus „Regentalzwerge" weitermachen.

*Die Charta der Vielfalt steht für einen ganzheitlichen Umgang mit Vielfalt, der sieben grundsätzliche Dimensionen gleichermaßen einbindet: Alter, ethnische Herkunft und Nationalität, Geschlecht und geschlechtliche Identität, körperliche und geistige Fähigkeiten, Religion und Weltanschauung, sexuelle Orientierung sowie soziale Herkunft. Die Charta unterstreicht damit den Anspruch des vorbehaltlosen Miteinanders.

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