Großbrand in Ponholz

Ponholz. Am Donnerstag, am 22. Juni, wurden die örtlich zuständigen Feuerwehren um 14:33 Uhr zu einem Großbrand nach Ponholz gerufen.

Die anrückenden Kräfte aus den Feuerwehren konnten bereits auf Sicht eine schwere Rauchentwicklung feststellen. Die ersteintreffenden Kräfte der FF Pirkensee fanden eine Industriehalle eines Recyclingunternehmens mit Brandentwicklung im hinteren Bereich vor. Von den rund 20 anwesenden Angestellten, welche sich bei Brandausbruch auf dem Gelände befunden haben, waren bei Eintreffen der Feuerwehren nicht mehr im Gebäude, so dass umgehend mit großflächigen Löschmaßnahmen begonnen werden konnte.

Ein Angestellter, welcher bei Selbstlöschversuchen verletzt wurde, wurde bereits vorher von Mitarbeitern aus dem Gebäude gebracht und dem Rettungsdienst übergeben. Ziel war es zunächst ein Ausbreiten des Feuers und damit ein Übergreifen auf weitere Betriebsgebäude oder Nachbargebäude zu verhindern.

Durch weitere anrückende Kräfte und durch den Einsatz enormer Wassermengen konnte dieses Ziel erreicht werden. Hierbei wurden zusätzlich zu den anfahrenden Tanklöschfahrzeugen und dem Hydranten-Netz mehrere Pendelverkehre zum Wassertransport eingerichtet. Auch umliegende Landwirte und Firmen mit Möglichkeiten der Wasserbeförderung unterstützten hier die Feuerwehren.

Die Einsatzleitung hatte der örtlich zuständige Kommandant Florian Kiener inne. Dieser wurde hierbei unterstützt durch anwesende Führungskräfte aus dem Landkreis Schwandorf mit Kreisbrandrat Christian Demleitner an der Spitze, welche als Führungsunterstützung sowie Abschnittsleiter in der Einsatzleitung mitwirkten.

Die Unterstützungsgruppe „Örtliche Einsatzleitung des Landkreises Schwandorf" war mit eingebunden für die Gesamtkoordination aller Organisationen und Behörden. Die insgesamt rund 350 angerückten Kräfte waren bis ca. 19:30 Uhr mit den Hauptlöschmaßnahmen beschäftigt. Hierbei wurden die ca. 280 Feuerwehrdienstleistenden durch 40 Personen des Rettungsdienstes, 10 Personen der Polizei und 17 Personen des Technischen Hilfswerks unterstützt. Die insgesamt über 60 eingesetzten Atemschutzgeräteträger hatten angesichts der bestehenden Außentemperaturen eine doppelte Belastung.

Auch eine Dekontaminationsstelle wurde durch den ABC-Zug aus Teublitz aufgebaut. Die rund 85 Meter lange Industriehalle, in der sich hauptsächlich Metall und Elektroschrott befanden, sowie weitere Maschinen, brannte im hinteren Drittel vollständig aus.

Zu der Brandursache ist zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts bekannt. Aufgrund der auf dem Betriebsgelände vorhanden Löschwasserrückhaltung konnte verhindert werden, dass das kontaminierte Löschwasser in den Kanal oder ins Erdreich eindringt. Dies wurde bereits noch während der Löscharbeiten aus den Behältern von einem Entsorgungsbetrieb abgesaugt und fachgerecht entsorgt.

Aufgrund der starken Rauchentwicklung bei Brandausbruch wurde die Bevölkerung via Rundfunk sowie Hinweise auf Mobilfunkgeräten hingewiesen Fenster und Türen geschlossen zu halten. Diese Warnmeldung wurde um 20:30 Uhr widerrufen. Der Rettungsdienst übernahm die Versorgung der Einsatzkräfte mit Getränken und Essen, sowie die Versorgung von insgesamt sechs leicht verletzten Feuerwehrkameraden. Zwei konnten hierbei im Anschluss ihren Dienst wieder antreten, zwei weitere wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Die Nachlöscharbeiten zogen sich weit in die Nacht hinein, so dass hier noch Kräfte der Feuerwehr nachgefordert wurden.

Brandfahnder der Kriminalpolizei Amberg waren vor Ort. Diesen führten eine Brandortbegehung vor Ort durch, um die genaue Brandursache zu ermitteln. 

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