Kanalsanierung des Abwasserzweckverbandes Unteres Regental

Von Peter Czommer

Zeitlarn. Zahlreiche Installationswagen der Kanaltechnik Firma Geiger treffen derzeit die Zeitlarner Bürgerinnen und Bürger auf ihren täglichen Wegen im Gemeindegebiet. Am Mittwoch, 26. April, präsentierten die beteiligten Institutionen und Firmen am praktischen Beispiel ein hochmodernes Verfahren. Es ermöglicht die Sanierungsarbeiten ohne Grabungsarbeiten. Das sanierte Kanalnetz verhindert, dass das Schmutzwasser austreten und in das Grundwasser einsickern kann. „Damit wird Schaden an den Leitungen abgewendet und der Wert des Systems bleibt erhalten", stellte Bürgermeisterin Andrea Dobsch zufrieden fest.

„Ein umfangreiches Projekt haben wir uns im Zweckverband nach umfangreichen Vorarbeiten für die kommenden zehn Jahre vorgenommen. Zeitlarn war sofort aufgeschlossen für das Vorhaben", so Vorsitzender Fritz Dechant vom Abwasserzweckverband Unteres Regental (AZV). Andrea Dobsch sieht die Maßnahme als wichtigen Beitrag zum Wasser- und Umweltschutz an. „Und nachdem die Hausbesitzer und Eigentümerinnen gesetzlich verpflichtet sind, ihre Abwasseranlagen funktionsfähig zu erhalten, sollte die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangehen".

Die Dichtigkeit der Kanäle ist dringend geboten, nachdem es sich im Gebiet des Bauabschnittes I um ein Wasserschutzgebiet handelt. Das Planungsbüro ISAS GmbH aus Erlangen hatte zusammen mit der Firma Hänsch in den Jahren 2012 bis 2019 den Abwasserkanal optisch „vorbefahren" um etwaige Schäden festzustellen. Die intakten Strecken prüfte dann die Firma Hänsch auf ihre Dichtigkeit. „Die anstehenden Sanierungsmaßnahmen an den schadhaften Stellen haben wir nach dem UV-Sanierungsverfahren ausgeschrieben, und die Firma Geiger erhielt den Zuschlag", berichtete der Projektleiter im Planungsbüro ISAS, Daniel Korczinski.

„Wir beseitigen Hindernisse und reinigen mittels eines Roboters den Kanal", erklärte Alexandra Merbach, Projektleiterin der Firma Geiger Kanaltechnik. Danach wird mit Hilfe einer Winde ein sogenannter konfektionierter Schlauchliner eingezogen. Es ist ein mit Kunstharz getränkter GFK (Glasfaser) Schlauch, der vom Start- zum Zielschacht gezogen wird. Die Schlauchenden werden verschlossen, und der Liner wird mit Druckluft bis auf die Kanalwände aufgestellt. „Er presst sich an das vorhandene Altrohr an", erklärt Torsten Dunkel, Kolonnen-Vormann der Firma Geiger. Die Aushärtung des Kunstharzes erfolgt mittels einer UV-Lichterkette, die mit einer festgelegten Geschwindigkeit durch den Schlauchliner gezogen wird. Sobald das Kunstharz hart ist, werden die Anschlüsse mit dem Roboter geöffnet und angebunden.

Der Bauabschnitt I sieht vor, in 39 Verbindungen zwischen den Einstiegsschächten oder anderen Bauwerken (sogenannten Haltungen) mit Durchmessern von 200 bis 500 Millimeter auf einer Gesamtlänge von 1.250 Metern mit diesem Verfahren zu sanieren. „Der Bauabschnitt wird voraussichtlich Anfang Juli abgeschlossen sein", meinte Alexandra Merbach.

von links: Thorsten Dunkel und Leon Küster lassen die UV-Lichterkette in den Schacht. gleiten.                                  Bild: © Peter Czommer
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