Strukturelle Unterfinanzierung der Krankenhäuser beenden

Wörth an der Donau. Mit dem bundesweiten Aktionstag am 20. Juni unter dem Titel „Alarmstufe Rot – Krankenhäuser in Not" machten die Kliniken in Deutschland auf ihre schwierige wirtschaftliche Situation aufmerksam. Die Folgen der Inflation ebenso wie die strukturelle Unterfinanzierung bedrohen die Versorgungsinfrastruktur in Deutschland. Auch die Kreisklinik Wörth a. d. Donau beteiligte sich an der Aktion; auch sie ist von inflationsbedingten Kostensteigerungen und fehlenden Refinanzierungen betroffen.

Am Aktionstag fand an der Kreisklinik Wörth nachmittags um 15 Uhr eine „Aktive Kaffeepause" statt. Landrätin Tanja Schweiger, Krankenhausdirektor Martin Rederer und Chefarzt Stefan Hundt hatten dort in einem Pressetermin zur Situation der Krankenhäuser Stellung genommen. Der Klinikbetrieb wurde durch den Aktionstag nicht beeinträchtigt. Auch die Besuchszeiten konnten an diesem Tag uneingeschränkt in Anspruch genommen werden.

„Wir schließen uns dem Aktionstag an, weil wir mehr Verlässlichkeit bei der Finanzierung der Kliniken benötigen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) hat im vergangenen Herbst mit einer Rettungsfahrt durch Deutschland auf die Missstände aufmerksam gemacht. Es gab danach auch politische Hilfe, aber zum einen nicht genug und vor allen Dingen nicht nachhaltig. Wir müssen weg von immer neuen Hilfspaketen. Die Krankenhäuser benötigen vielmehr eine verlässliche Grundfinanzierung", so Krankenhausdirektor Martin Rederer.

Wie der Krankenhausdirektor weiter erläuterte, habe die Bundesregierung auf die Energiekostensteigerungen zwar reagiert und sechs Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Diese fließen aber nur zum Teil direkt in die Kliniken. Immerhin habe sich die Politik nun aber kurzfristig entschlossen, dass weitere 2,5 Milliarden dieser sechs Milliarden als direkte pauschale Hilfen im Herbst ausgezahlt werden sollen. Andere inflationsbedingte Mehrkosten, wie beispielsweise bei Material, externen Dienstleistern oder Lebensmitteln träfen die Kliniken trotzdem weiterhin. Die Krankenhäuser hätten aber keine Möglichkeit, die gestiegenen Preise weiterzugeben. Die Preissteigerungen der Kliniken seien für das Jahr 2023 bei 4,3 Prozent gesetzlich gedeckelt. Die Inflation liege aber weit darüber.

Durch die inflationsbedingten Kostensteigerungen werden die Krankenhäuser in Deutschland bis Ende des Jahres 2023 ein Defizit von rund 10 Milliarden Euro angehäuft haben. Zu den Kostenbelastungen gehört auch die nur teilweise gesicherte Refinanzierung der Tarifsteigerungen. Und für 2024 sind nach dem Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst weitere Kostensteigerungen absehbar. Die Kliniken forderten am bundesweiten Aktionstag die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie wieder in wirtschaftlicher Sicherheit verlässlich ihre Arbeit planen können.

Für weitere Informationen steht die Krankenhausleitung jederzeit gerne zur Verfügung.

Kontakt: Martin Rederer, Tel.: 09482 2020

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www.kreisklinik-woerth.de
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