Von klein auf Gemeinschaft erleben und gestalten

Hemau_Von-klein-auf-Gemeinschaft-erleben-und-gestalten Auch soziales Verhalten will gelernt sein: Zum Kindergartentag am 21. April klären die Johanniter über die gesellschaftliche Rolle von Kindereinrichtungen auf. Bild: ©️ Alexandra Heß

Hemau. Erfahrungen, die es ihnen später erleichtern, ihr Leben positiv zu gestalten und ein gelingendes Zusammenleben zu unterstützen. Auf diesen wichtigen Aspekt frühkindlicher Pädagogik weisen die Johanniter anlässlich des „Kindergartentags" am 21. April hin.

Die knapp 100 Kindertagesstätten (Kitas) der Johanniter-Unfall-Hilfe in Ostbayern stehen allen Kindern offen, unabhängig von ihrer Konfession, Nationalität oder ihrem Kulturkreis. In ihrer pädagogischen Arbeit setzen die Johanniter darauf, den jungen Menschen mit Wertschätzung, Fürsorge und Respekt zu begegnen. „Wir wollen die Kinder darin unterstützen, soziale Kompetenzen zu entwickeln, ihnen Werte wie Toleranz, Offenheit und Hilfsbereitschaft mit auf den Weg geben. Das sind wesentliche Bausteine für ein glückliches, selbstbewusstes Leben und das Miteinander in unserer Gesellschaft", sagt Alexandra Heß, Einrichtungsleitung des Johanniter-Kinderhauses Hemau-Hohenschambach. „In unserer Kita füllen wir diese Werte täglich mit Leben: Die Kinder lernen von klein auf einen respektvollen Umgang kennen. Wir unterstützen sie dabei, Konflikte zu lösen und Einfühlungsvermögen zu zeigen – damit sie zu starken, selbstbewussten Persönlichkeiten heranwachsen." Im Johanniter-Kinderhaus haben die Kinder im Rahmen von Kinderkonferenzen die Möglichkeit abzustimmen und somit aktiv am Entscheidungsprozess teilzunehmen: „Für Kinder ist es wichtig zu lernen, dass ihre eigene Stimme gehört wird, aber auch, Entscheidungen zu akzeptieren, die die Mehrheit trifft", erklärt Einrichtungsleitung Alexandra Heß.

Sozialer Lernraum Kindergarten

„Ob privat oder beruflich – wir sind unser Leben lang gefordert, uns auf andere Menschen einzustellen", sagt Sylvia Meyer, Kita-Sachgebietsleitung bei den Johannitern in Ostbayern. „Häufig bedeutet das, über unseren Schatten zu springen. Uns mit ungewohnten Ansichten, Verhaltensweisen und Werten auseinanderzusetzen." Dabei sei für Kinder ihre natürliche Neugier zwar hilfreich, betont Meyer. Dennoch sei es Übungssache, gelungene Begegnungen zu gestalten. „Dabei spielt die pädagogisch gestaltete Umgebung der Kindertagesstätte in den ersten Lebensjahren eine wichtige Rolle: Hier treffen die Kinder täglich auf andere. Sie erleben Konflikte, schließen Freundschaften und lernen, dass Gemeinschaft ein Geben und Nehmen erfordert."

Heute ist es selbstverständlich, dass Kindertagesstätten junge Kinder über die Betreuung hinaus gezielt in ihrer Entwicklung unterstützen. Erstmals formuliert hat diesen Gedanken der deutsche Pädagoge Friedrich Wilhelm August Fröbel. Er setzte neue Maßstäbe für die vorschulische Betreuung und stiftete 1840 den ersten deutschen Kindergarten. Daran erinnert der jährliche „Kindergartentag" am 21. April.

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