Ausgezeichnetes Essen in der Kreisklinik Wörth

Wörth a. d. Donau. „Richtige Ernährung ist wichtig für die Gesundheit der Patientinnen und Patienten – zum einen um gesund zu werden, aber auch um gesund zu bleiben", betont Dr. Christoph Gößl, Chefarzt Innere Medizin an der Kreisklinik Wörth. In einem über zweijährigen Prozess hat ein Team – bestehend aus Ärzten, Küchenleitung und Pflegedienstleitung – die „Optimierte Menülinie" entwickelt, die schließlich nach dem „Qualitätsstandard für die Verpflegung in Kliniken" der Deutschen Gesellschaft für Ernährung e.V. (DEG) zertifiziert wurde. „Das im Rahmen des Zertifizierungsprozesses optimierte Speisenangebot wurde sehr gut von den Patientinnen und Patienten, aber auch vom Personal angenommen", zieht Klinikdirektor Martin Rederer eine positive Zwischenbilanz nach den ersten zehn Monaten.

„Wir haben mit nicht unbeträchtlichem Aufwand etwas Gutes geschaffen, das den Patientinnen und Patienten hier in ihrer Krankheit nutzt, aber hoffentlich auch in ihrer Zukunft zuhause", skizziert Dr. Gößl die Tragweite des ausgeklügelten Ernährungskonzeptes, an dem Oberärztin Dr. Monika Brunner und die Küchenleitung Barbara Brandl federführend mitgewirkt haben. Folgende Gesichtspunkte spielten und spielen dabei eine entscheidende Rolle: die für die Vollverpflegung optimierte Lebensmittelauswahl ebenso wie besondere Anforderungen an die Speiseplanung und Speiseerstellung. Hygieneaspekte, der rechtliche Rahmen und die Anwendung von Qualitätsmanagement-Systemen fließen dabei ebenso ein wie begleitende Kommunikationsmaßnahmen. Letztlich muss alles in die Rahmenbedingungen der Klinik – wie zum Beispiel die Essenszeiten – eingefügt werden.

„Die abwechslungsreiche Speisen- und Getränkeauswahl, die nährstoffschonende, hygienische Zubereitung und die freundliche, zugewandte Kommunikation der Service- und Pflegekräfte sorgen für Genuss und Zufriedenheit rund um die Mahlzeiten", beschreibt Dr. Monika Brunner das ganzheitliche, nun ausgezeichnete Konzept. „Durch die Erfassung des Ernährungszustandes der Patientinnen und Patienten können in der Klinik sowohl Defizite in der Nährstoff- und Flüssigkeitsversorgung, als auch Übergewicht diagnostiziert und entsprechend behandelt werden. Eine Vielzahl an definierten Kostformen steht zur Verfügung, um je nach Erkrankung die bedarfsgerechte Ernährung zu gewährleisten."

Für die Klinik sichert die erfolgreiche DEG-Zertifizierung eine gleichbleibend hohe Verpflegungsqualität auf wissenschaftlicher Grundlage. „Dadurch kann das Engagement sowohl intern, als auch öffentlichkeitswirksam nach außen kommuniziert und beworben werden", unterstreicht Klinikdirektor Martin Rederer. Das wiederum trage zum Imagegewinn der Klinik bei. Die Förderung der Genesung beziehungsweise die Verringerung einer Mangelernährung der Patientinnen und Patienten durch eine ausgewogene Verpflegung kommt der Klinik zugute. Durch kürzere Liegezeiten, verminderte Komplikationsraten und das planmäßige Erreichen von Therapiezielen könnten auch die Behandlungskosten gesenkt werden. Die „optimierte Menülinie" sei keine „Krankenhauskost", ergänzt Chefarzt Dr. Christoph Gößl. Sie ist beispielhaft für Ernährung, wie sie sein sollte, nicht nur im Krankenhaus, sondern auch im Alltag.

Der Qualifizierungs- und Zertifizierungsprozess war Mitte 2020 nach der Unterstützungszusage durch die Klinikleitung mit der Ausarbeitung einer komplett neuen Menülinie nach den DGE-Vorgaben eingeläutet worden. „Wir haben zeitgemäße und abwechslungsreiche Gerichte wie Porridge, Shakes sowie vegetarische und vegane Komponenten eingeführt", erzählt Küchenleitung Barbara Brandl. Dabei sei auch verstärkt auf Saisonalität und die Verwendung regionaler Produkte geachtet worden. Die Menülinie wurden entsprechend umgesetzt und in den Alltag implementiert. Einzelne Komponenten wurden nach den Rückmeldungen der Patienten angepasst. Zeitgleich wurden das Küchenpersonal und die Mitarbeitenden der Kreisklinik Wörth durch Schulungen für das Thema „Ernährungsmedizin" sensibilisiert und die Ernährungsberatung im klinischen Alltag verstärkt.

Für das Zertifizierungsverfahren mussten schließlich alle Unterlagen wie Speisepläne, Bestätigungen der Zulieferer und Informationsmaterialien eingereicht und in einem Auditverfahren vor Ort bei der nachhaltigen Umsetzung im Klinikalltag unter Beweis gestellt werden. „Mit der Verleihung des Zertifikates wurde der Aufwand schließlich belohnt", freut sich Klinikdirektor Rederer gemeinsam mit seinem Team.

Die „optimierte Menülinie“ kommt bei den Patientinnen und Patienten an – auch dank zugewandter Kommunikation des Pflegeteams.
Unter den Abdeckhauben der Patiententabletts hat sich viel getan – die optimierten Speisepläne der Kreisklinik Wörth wurden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung ausgezeichnet.
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