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Drittes Gymnasium im Landkreis – Standortfrage noch offen

Kreistagssitzung_Foto-Claudine-Tauscher Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 11. Dezember einstimmig beschlossen, dass der Landkreis ein drittes Gymnasium im südlichen Landkreis bauen möchte. Bild: ©️ Claudine Tauscher

Regensburg. Der Kreistag hat in seiner Sitzung am 11. Dezember einstimmig beschlossen, dass der Landkreis ein drittes Gymnasium im südlichen Landkreis bauen möchte, um den Standort Neutraubling – für den über 1 800 Schüler prognostiziert werden – sowie die Gymnasien in der Stadt Regensburg zu entlasten. Als möglicher Standort sind Alteglofsheim, Mintraching und Obertraubling im Gespräch. Als nächsten Schritt wird die Kreisverwaltung diese drei potenziellen Standorte auf ihre Eignung prüfen und entsprechende Gespräche mit den Gemeinden führen.

„Ich freue mich sehr, dass der Kreistag einstimmig die Grundsatzentscheidung getroffen hat, ein drittes Gymnasium zu bauen. Das zeigt die gemeinsame Überzeugung des Gremiums dafür, das hohe Niveau unserer Schullandschaft weiter auszubauen. Nun werden wir die genannten Standorte weiterhin auf ihre Eignung prüfen", so Landrätin Tanja Schweiger. In punkto Standort machte die Landkreischefin zugleich deutlich, dass der Landkreis nicht auch noch den Bau einer Dreifach-Halle in Angriff nehmen, sondern die Möglichkeit einer Anmietung einer gemeindlichen Halle in Betracht ziehen sollte.

Entscheidend bei der Standortsuche sind die Frage nach einem geeigneten Grundstück, eine ausreichende Schülerschaft (mindestens 600) für eine zumindest dreizügige Gestaltung und die Nichtgefährdung eines anderen Gymnasiums in seiner Existenz. Fällt in einer Gemeinde das Schülerpotenzial geringer aus als nötig, ist dies ein Ausschlusskriterium. Dazu kommen wichtige Faktoren, wie eine gute Infrastruktur, eine bereits vorhandene Sporthalle, welche der Landkreis anmieten könnte, oder die Bereitschaft der Gemeinde, eine entsprechende Dreifachturnhalle zu errichten. Neben dieser detaillierten Standortanalyse wird das Schülerpotenzial mit der Stadt Regensburg ermittelt werden. Im Frühjahr wird die Kreisverwaltung dann beim Kultusministerium einen verbindlichen Antrag zur Neuerrichtung stellen, in dem sich der Landkreis bereit erklärt, die Sachaufwandschaft für das neue Gymnasium zu übernehmen. Bei Antragstellung muss auch ein verbindlicher Standortzuschlag von Seiten des Landkreises erfolgen.

Hintergrund: In der Schulausschusssitzung vom 30.06.2022 wurde der Bedarf für eine räumliche Erweiterung des Gymnasiums Neutraubling anerkannt. Laut der ebenfalls vorgestellten Schülerprognose soll das Gymnasium Neutraubling dabei bis zum Schuljahr 2030/31 auf circa 1 888 Schülerinnen und Schüler in 78 Klassen wachsen. Zum Schuljahr 2025/26 wirkt sich die Wiedereinführung des G9 voll aus, so dass hier bereits mit 1 635 Schülerinnen und Schülern an der Schule zu rechnen ist. Das Gymnasium Neutraubling ist aktuell schulaufsichtlich für circa 1 117 Schülern in 46 Klassen genehmigt. Zum aktuellen Schuljahr 2023/24 sind 1 296 Schüler in 47 Klassen an der Schule. 11 Schüler in einer ukrainischen Brückenklasse sind hier noch nicht berücksichtigt. Es ist geplant, das Gymnasium auf 6,5-zügig mit circa 1 456 langfristig zu erwartenden Schülern zu erweitern. Um einen pädagogisch wertvollen Unterricht anbieten zu können, muss angestrebt werden, dass die Schule nicht über 1 500 Schüler wächst. Bereits zum Schuljahr 2022/23 war eine Umverteilung von Schülern auf Gymnasien im Raum Regensburg notwendig, da die Anmeldezahlen am Gymnasium Neutraubling die Kapazitäten überschritten hatten. Auch bei den Gymnasien in der Stadt Regensburg ist die Schülersituation angespannt. Zum Schuljahr 2022/23 besuchten das Gymnasium in Neutraubling 1 266 Schüler (davon 78 Gastschüler aus der Stadt Regensburg) und das Gymnasium Lappersdorf 849 Schüler (davon 34 Gastschüler aus der Stadt Regensburg). Im Gegenzug dazu besuchen 1 440 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Gymnasien der Stadt Regensburg. Es sollte daher auch langfristig angestrebt werden, dass mehr Schüler aus dem Landkreis auch die landkreiseigenen Schulen besuchen. Dadurch hat auch die Stadt Regensburg wieder mehr Kapazitäten für eigene Schüler.

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